Zusammenarbeit von drei Umwelt-NGOs soll helfen, die Umweltverschmutzung durch Red Bull in ganz Europa zu bekämpfen

GLOBAL 2000 kritisiert die Ignoranz von Red Bull und fordert mehr Verantwortung von dem österreichischen Unternehmen

Wien/Utrecht/Brüssel/Madrid (OTS) Mit der heutigen Aktion vor dem Hauptquartier von Red Bull in Fuschl am See erhoffte sich GLOBAL 2000 Gesprächsbereitschaft von Red Bull zur Müll in Natur Problematik. „Unser heutiger Versuch, mit Red Bull einen konstruktiven Dialog zu führen und gemeinsam zukunftsfähige Alternativen zu besprechen ist leider gescheitert. Unsere Aktion und unser Wille, ein lösungsorientiertes Gespräch zu führen, wurde wie auch das gesamte Problem der Vermüllung der Natur durch Dosen von Red Bull ignoriert“, kritisiert Lena Steger, Ressourcen-Sprecherin von GLOBAL 2000.

Red Bull wurde im neuen Müll in der Natur Bericht 2020 als Hauptverursacher von Dosenmüll in der Natur identifiziert. Aber der österreichische Energy-Drink-Hersteller verursacht auch international massive Umweltverschmutzung. Die Umwelt-NGOs GLOBAL 2000 (Österreich), Retorna (Spanien) und Recycling Netwerk (Belgien und Niederlande) machen auf das internationale Abfallproblem aufmerksam, das durch Red Bull verursacht wird. Die drei NGOs fordern, dass das Unternehmen Pfandsysteme in allen europäischen Ländern unterstützt.

Die Marke Red Bull ist in Österreich (23%) und den Niederlanden (20,9%) die am häufigsten anzutreffende Getränkeverpackung bei Untersuchungen zu Littering. Auch die weltweit eingesetzte Litterati-App bestätigt dies: Mit 25% ist Red Bull die häufigst gelitterte Marke am World Clean Up Day am 19. September 2020, noch vor Marlboro, Coca Cola und McDonalds.

Recycling Netwerk Benelux unterstützt daher die Aktion von GLOBAL 2000 am Hauptsitz von Red Bull. Direktor Rob Buurman: „Auch in den Niederlanden ist Red Bull der Hauptverursacher der Dosenverschmutzung. 5 Jahre in Folge ist Red Bull die Getränkemarke die am stärksten zur Vermüllung beiträgt, und sein Anteil an niederländischen Vermüllung steigt jedes Jahr, mittlerweile sind es 20,9% im Jahr 2020. Red Bull exportiert seinen Abfall in andere Länder. Deshalb ermutigen wir GLOBAL 2000 nachdrücklich, dieses Problem am Hauptsitz von Red Bull anzugehen. Red Bull sollte Pfandsysteme in allen Ländern unterstützen, in denen es Dosen verkauft.„.

Miquel Roset, Direktor von Retorna in Madrid, Spanien, erklärt: „Red Bull unterstützt alle Arten von sportlichen Aktivitäten im Freien und sucht immer nach unmöglichen Herausforderungen. Nun, die wichtigste Herausforderung ist heutzutage der Schutz unserer Gesundheit und unserer Umwelt, und Red Bull kann eine Vorreiterrolle übernehmen, indem es Pfandsysteme in seinem Heimatland und im übrigen Europa unterstützt. Wir wollen das Recht haben, Flaschen und Dosen in die Geschäfte zurückzubringen, um die Vermüllung durch Getränkeverpackungen zu verhindern. In Spanien ist es zum Beispiel sehr üblich, Red Bull-Dosen in Parks, auf Straßen und an Stränden zu finden, vor allem an den Wochenenden.

Aluminiumdosen haben einen großen ökologischen Fußabdruck

Neben der Vermeidung von Müll in der Natur ermöglicht ein Pfandsystem auch das Recycling der Aluminiumdosen. Neues Primäraluminium hat einen großen ökologischen Fußabdruck. Aluminium wird aus dem Rohstoff Bauxit hergestellt, der hauptsächlich in Australien, Guinea, China und Brasilien gewonnen wird.

Dieser Prozess ist extrem umweltbelastend, da er enorme Energiemengen verbraucht, Regenwälder gerodet werden und pro Tonne Aluminium bis zu 1,5 Tonnen giftiger Rotschlamm entsteht, der Grundwasser und Boden kontaminiert. Wenn der Rohstoff für die Red Bull-Dosen endlich in Vorarlberg oder in der Schweiz eintrifft, hat er schon einen weiten Weg hinter sich„, betont Steger, „Nach unseren Berechnungen verbraucht Red Bull jedes Jahr mindestens 68 Millionen Kilogramm neues Primäraluminium für die Dosenproduktion. Das entspricht dem Gewicht von 420 Jumbo-Jets.

Durch die Verwendung von rezykliertem Aluminium anstelle von Primäraluminium in Dosen entfällt der stark umweltbelastende Extraktionsprozess von Bauxit, da das Material wieder verwertet wird, anstatt für neue Dosen extrahiert zu werden. Die Verwendung von recyceltem Aluminium spart 95% der Energie im Vergleich zur Verwendung von neuem Aluminium. Auf der Website rühmt sich Red Bull mit dieser Tatsache, doch weder Red Bull, noch die Ball Corporation (der Hersteller der Dosen) geben Auskunft darüber, ob in den Red Bull-Dosen tatsächlich recyceltes Material verwendet wird. Auch eine Anfrage von GLOBAL 2000 blieb unbeantwortet. Es scheint sehr wahrscheinlich, dass alle Red Bull-Dosen aus neuem Aluminium hergestellt werden.

Ein Pfandsystem ist erforderlich, um alle Dosen zu sammeln, damit die Dosen immerhin aus recyceltem Aluminium hergestellt werden können. Auf EU-Ebene haben die beiden großen Verbände der Getränkehersteller, die European Federation of Bottled Waters (EFBW) und UNESDA Soft Drinks Europe, bereits vor drei Wochen in einem Positionspapier öffentlich ihre Unterstützung für nationale Pfandsysteme in allen EU-Mitgliedsstaaten zum Ausdruck gebracht. Die UNESDA vertritt die größten Erfrischungsgetränkehersteller in Europa, darunter auch Red Bull.

Red Bull sollte sich verpflichten, wo immer möglich, auf Wiederverwendungssysteme umzustellen, und die verbleibenden Dosen sollten aus recyceltem Aluminium hergestellt werden. GLOBAL2000, Recycling Netwerk Benelux und Retorna fordern deshalb:

„Red Bull, verleih Österreich und der Welt Flüüügel und unterstütze ein Pfandsystem und setze Mehrwegalternativen um.“

Um auf das Problem der gelitterten Dosen und Flaschen aufmerksam zu machen und Unternehmerverantwortung zu fordern, rufen die drei NGOs die Bevölkerung auf, auf Social Media Bilder von Müll in der Natur mit dem Hashtag #thisisyourtrash und der Verlinkung der Getränkehersteller z.B. @redbull, zu posten.

Hier finden Sie unsere Forderungen an Red Bull.

Das Hintergrundpapier zum Thema finden Sie hier.

Fotos der Aktion finden Sie HIER.

Rückfragen & Kontakt:

Viktoria Auer, Presseabteilung GLOBAL 2000, viktoria.auer@global2000.at 0699 14 2000 82

Lena Steger, Ressourcensprecherin GLOBAL 2000, lena.steger@global2000.at 0699 14 2000 22

Tom Zoete, press officer Recycling Netwerk Benelux, tom.zoete@recyclingnetwerk.org

César Sánchez Lozano, press officer Retorna, cesar.sanchez@retorna.org



Quelle

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