„Wunderbares Österreich“: Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und Naturpark Eisenwurzen im „Universum“-Porträt

Am 20. August ab 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) Ob Bodensee oder Ausseerland, ob Lungau oder Wiener Prater, ob Ötscher, Inn, Wörthersee, die Nationalparks Kalkalpen, Neusiedler See, Eisenwurzen und Donau-Auen oder Arlberg – in zwölf eindrucksvollen Naturdokus made in Austria präsentiert die „Universum“-Serie „Wunderbares Österreich“ in diesem Sommer Österreich von seiner schönsten Seite. Seit 23. Juli 2019 stehen jeweils Dienstag um 20.15 Uhr bzw. 21.05 Uhr in ORF 2 heimische Naturjuwele im Mittelpunkt des „Universum“-Programms – am 20. August sind dies der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und der Naturpark Eisenwurzen.

„Expedition ins Schilf – Nationalpark Neusiedler See“ (20. August, 20.15 Uhr in ORF 2)

Die „Universum“-Dokumentation „Expedition ins Schilf“ – eine Koproduktion von ORF und BR, produziert von Cosmos Factory in Zusammenarbeit mit Burgenland Tourismus und Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel, gefördert von der EU – macht den Blick frei auf die exotische Seite des Sees und lüftet einige der Geheimnisse des Steppensees im Burgenland. So ist es Regisseur Manfred Christ gelungen, die sagenumwobenen Rohrhirsche mit der Kamera einzufangen. Rohrhirsche sind Rothirsche, die sich dem Leben im Schilf angepasst haben. Einst waren sie rund um den See verbreitet, vor 20 Jahren galten sie als Rarität, mittlerweile gehören sie wieder zum Landschaftsbild. Auch all jene Vögel, deren Lebensraum vom Schilfrohr geprägt ist, werden entsprechend bezeichnet – u. a. Rohrsänger, Rohrschwirl, Rohrammer und Rohrweihe.

Der Neusiedler See ist der größte See Österreichs. Er bildet – nach dem Donaudelta – den zweitgrößten Schilfbestand Europas. Rund um den Steppensee ist es trocken, brütend heiß und allzeitwindig. Fast sieht es hier aus wie in Afrika – und das nicht einmal eine Autostunde von der Millionenstadt Wien entfernt. Das Schilf wird hier zum Dschungel, bevölkert von einer riesigen Vogelkolonie. Und der Dschungel hat seine Geheimnisse – etwa den Rohrhirsch. Franz Werfel beschrieb den Neusiedler See einst als „Österreichs seltsamen Gast“. Und tatsächlich: Wagt sich der Mensch in dieses verwirrende Schilfrohr-Labyrinth, verliert er ohne Hilfsmittel innerhalb von Minuten die Orientierung. Im tiefen Schlamm ist jeder einzelne Schritt mühevoll, dazu kommen Hitze, Stechmücken und der Wind, der einem um die Ohren schlägt.

Nicht weniger als 340 Vogelarten sind im Nationalpark nachgewiesen. Um einen Überblick über die im Schilf brütende große Vogelkolonie zu bekommen, haben sich die Kamerateams mit hohen Leitern durch das Dickicht gekämpft und die Kernzone des Nationalparks vom Flugzeug aus und mit Drohnen erkundet, um einen Eindruck vom großen Ganzen einfangen zu können. Am Rande des Schilfs warten die westlichen Ausläufer der asiatischen Steppe mit kleinen, salzigen Seen auf – den sogenannten Lacken. Sie sind ein Anziehungspunkt für Vögel, die sonst nur an Meeresküsten zu beobachten sind. Statt Krähen, Tauben und Kohlmeisen stößt man hier auf Säbelschnäbler oder Stelzenläufer – und man bekommt faszinierende Verhaltensweisen wie die Paarung der Stelzenläufer zu sehen.

Regisseur Manfred Christ über die Dreharbeiten am Neusiedler See:
„Oft vergisst man fast, in Österreich zu sein, zum Beispiel während der langen Bootsfahrten hinaus in den Schilfwald in der Kernzone des Nationalparks. Der Horizont scheint unendlich, die Seeufer meilenweit entfernt. Es gibt keine anderen Boote, nicht einmal Fischer, keine Zeichen menschlicher Aktivität, nur das Rauschen des Schilfs im Wind und das Brummen des Bootsmotors. Am schwierigsten war es, Wildgänse zu filmen. Im Herbst weiden sie tagsüber zu Zehntausenden auf den Feldern, wahren aber penibel genau eine bestimmte Fluchtdistanz. Schnell bemerkte die gesamte Filmcrew, was hier passiert: Wenn wir uns den Gänsen um einen Zentimeter nähern, weichen diese um genau diesen einen Zentimeter zurück. Die einzige Rettung ist in diesem Fall das große Teleobjektiv.“

„Eisenwurzen – Geheimnisvolles Land“ (20. August, 21.05 Uhr, ORF 2)

Mächtige Bergketten mit hochragenden Felswänden, glasklare Flüsse und Seen, dichte Wälder und Klammen prägen den Naturpark Steirische Eisenwurzen. Die archaische Gebirgslandschaft wirkt, als wäre sie seit Millionen Jahren völlig unverändert. Aber geht man in der Erdgeschichte nur einige Millionen Jahre zurück, wühlten hier faustgroße Schnecken in küstennahen Sandbänken warmer tropischer Meere. Wo sich heute Wiesen und urtümliche Wälder erstrecken, bedeckten noch vor 20.000 Jahren gigantische Gletscher das Land. Die „Universum“-Dokumentation „Eisenwurzen – Geheimnisvolles Land“ von Waltraud Paschinger führt nicht nur in die Erdgeschichte, sondern auch in die nähere Vergangenheit zurück.

Die Koproduktion von ORF, ScienceVision, bm:bwk und Cine Styria, die mit inhaltlicher Unterstützung der Geologischen Bundesanstalt in Wien entstand, zeigt die Industrie- und Handelsgeschichte einer Region, die von Erz und Eisen geprägt ist. Die Eisenwurzen war – wie ihr Name schon beschreibt – einst Zentrum der Eisenverarbeitung. Mit den hochqualitativen Waffen, Sensen und Werkzeugen, die hier geschmiedet wurden, betrieb man regen Handel bis in den arabischen Raum. Und Hand in Hand mit der Erzgewinnung nahm auch die Holzindustrie ihren Aufschwung.

In jüngster Zeit drehen sich die neuesten geologischen Forschungen in der Eisenwurzen um eine 65 Millionen Jahre alte, nur zwei Zentimeter dicke, dunkle Gesteinsschicht, die in Gams bei Hieflau zu Tage tritt. Diese Linie, auch Kreide-Tertiär-Grenze genannt, markiert eine der größten Krisen in der Erdgeschichte: die Epoche, in der die Dinosaurier und mit ihnen unzählige andere Tier- und Pflanzenarten plötzlich von der Erde verschwanden. Aktuelle Forschungsergebnisse der Wissenschafter/innen der Russischen Akademie der Wissenschaften und des Wiener Naturhistorischen Museums ergaben: Nicht primär der Meteoriteneinschlag im Golf von Mexiko, sondern Arsen und andere giftige Schwermetalle von Vulkanausbrüchen sollen zum Aussterben der Dinosaurier geführt haben.

„Der Europäische Steirische Geopark Eisenwurzen wird noch für weitere wissenschaftliche Erkenntnisse sorgen“, ist sich Heinz Kollmann, der Fachbetreuer des Geoparks, sicher. Die Geologie auch für den Laien begreifbar zu machen, ist eines seiner größten Anliegen und die eigentliche Zielsetzung des Parks. Im Laufe ihrer Entwicklung hat die Erde ihr Bild immer wieder aufs Neue verändert. Gewaltige Naturereignisse beeinflussten diese Vorgänge auf verschiedenste Art. Im Naturpark Steirische Eisenwurzen finden sich unzählige Hinweise für diese oft sehr radikalen Veränderungsprozesse.

Anhand von historischen Funden und aktuellen Forschungsergebnissen begleitet „Universum“ Wissenschafter/innen auf ihrer Spurensuche in die bewegte Vergangenheit dieser einzigartigen Region. So manches Rätsel rankt sich um den Verbleib der „Echse von Großreifling“, einem Fischsaurier – ein sensationeller Fund aus dem 19. Jahrhundert, der bei einem Großbrand im Stift Admont fast zur Gänze verloren ging. Heute müssen die Forschenden aus den spärlichen Überresten Aussehen und Verhalten der zehn Meter langen Echse rekonstruieren, die vor 240 Millionen Jahren durch ein tropisches Meer schwamm.

Für die „Universum“-Dokumentation standen Waltraud Paschinger und ihrem Team modernste Mittel zur Verfügung: Neben opulenten Animationen und aufwendigen Flugaufnahmen kommen auch Spielszenen zum Einsatz. Sie führen zu Holzknechten in steile Schluchten, zu alten Wassermühlen und in die Gansergrotte, wo aus den steinigen Hinterlassenschaften der Eiszeit einst Mühlsteine gehämmert wurden. Bei der Umsetzung der Spielszenen wurde Waltraud Paschinger von den Bewohnerinnen und Bewohnern der Eisenwurzen tatkräftig unterstützt:
„Ihr Engagement machte diese Dreharbeiten für mich zu etwas ganz Besonderem. Jung und Alt schlüpften gekonnt in diverse Rollen oder suchten auf Dachböden und Speichern nach Utensilien aus der Vergangenheit. Ihre Hilfe trug wesentlich zum Gelingen des Films bei.“ Doch das Filmteam hatte auch mit störrischen Akteuren zu kämpfen: „Ein Esel sollte Getreide über eine Brücke zu den alten Gamser Wassermühlen tragen. Erst der fünfte Esel war bereit, die Brücke zu überqueren.“

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