„Wildes Istanbul“ im neuen „Universum“-Porträt von Kurt Mayer

Am 5. Dezember um 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) Die Stadt ist lebendig, umtriebig, jung – und manchmal ohrenbetäubend: Istanbul verbindet Asien mit Europa und damit die geheimnisvolle, bunte Welt des Orients mit der modernen Gesellschaft westeuropäischer Prägung. Istanbul, die pulsierende Metropole am Bosporus, ist eine der faszinierendsten Städte unserer Tage – und war das schon lange vor unserer Zeit. Die neue „Universum“-Dokumentation „Wildes Istanbul“ von Regisseur Kurt Mayer zeigt am Dienstag, dem 5. Dezember 2017, um 20.15 Uhr in ORF 2, dass Istanbul – einst Sammelpunkt der vielen Routen der Seidenstraße – auch für Wildtiere anziehend ist. So stellt die Stadt, die sich über zwei Kontinente erstreckt, einen wichtigen Zwischenstopp für die Zugvögel auf der Nord-Süd-Route dar: Störche, Bussarde und Schlangenadler frequentieren Istanbul zu Zehntausenden. Am Landweg bzw. Wasserweg sorgen dagegen Wildschweine für Aufsehen: Sie durchschwimmen sogar den Bosporus. Und von den vielen Straßenhunden der Stadt werden Wölfe angezogen.

Dabei wurde ein besonderes Phänomen beobachtet: In den weitläufigen Regionen rund um Istanbul paaren sich Wölfe mit verwilderten Hunden; es sind Einzelfälle, die sich allerdings wiederholen; manche Biologen sprechen sogar schon vom Entstehen einer neuen Spezies, dem Wolfhund. Wolfhunde durchstreifen die Außenbezirke der Metropole, wo sie mit Füchsen, Dachsen, Wildschweinen, migrierenden Wölfen, aber vor allem den Straßenhunden der Stadt das Territorium streitig machen. Die „Universum“-Dokumentation begleitet einen jungen Wolfhund auf seinem Weg nach und durch Istanbul. Angezogen vom abwechslungsreichen Rudelleben der städtischen Streuner sucht er Anschluss in der Stadt. Seine Reise führt ihn durch die dunklen Gassen der Vororte, lässt ihn eine der Bosporus-Brücken überqueren und durch den geschichtsträchtigen Belgrader Wald im europäischen Norden der Stadt ziehen, bis er schließlich auf die rastenden Störche trifft, die im Herbst mit ihren Jungen nach Süden ziehen und sich am Rande der Stadt eine Rast gönnen.

Doch Istanbul beherbergt auch eine Reihe anderer Tiere, deren ursprünglicher Lebensraum weitab des Bosporus lag: Halsbandsittiche etwa sind vor rund 2.300 Jahren mit Alexander dem Großen aus Indien bis nach Istanbul gekommen. Wohl auch die etwas größeren Alexandersittiche; die vorläufig letzte größere Gruppe von Alexandersittichen kam allerdings in den späten 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts im Zuge eines illegalen Vogeltransports frei und hat sich seitdem über die Parks der Stadt ausgebreitet. Auch große Vögel sind gekommen, um zu bleiben: Im Park des Topkapi-Palastes hat sich eine Graureiher-Kolonie angesiedelt – schon vor mehreren hundert Jahren. Und an den Wellenbrechern vor Kadiköy liegt die große Kolonie der Kormorane und Krähenscharben. Es ist ein geschäftiges – und manchmal diebisches – Treiben, das diese Brutkolonie am Bosporus bietet.

Die meisten Vögel aber sind Migranten: Rund eine halbe Million Störche, zumeist Weißstörche, aber auch Schwarzstörche ziehen zweimal im Jahr durch Istanbul. Die Metropole ist ein wichtiger Rastpunkt für die Langstreckenflieger auf der Nord-Süd-Route zwischen Europa und Afrika. In ihrem Windschatten ziehen regelmäßig mehrere hunderttausend Greifvögel, darunter Bussarde und Schlangenadler, auf der Transferroute zwischen Winter- und Sommerquartier.

In der Meerenge des Bosporus mischen sich die Gewässer der Marmarasee, deren Salzgehalt höher ist, mit den Wasserströmen des Schwarzen Meeres und bilden reichhaltige Nahrungsgründe für Fischschwärme. Das wiederum zieht Delfine in den vom intensiven Verkehr der riesigen Containerschiffe stark beeinträchtigten Bosporus: Große Tümmler, Schweinswale und gewöhnliche Delfine – sie sind die Straßenkinder des Bosporus. Weit zurück in die spannende Historie der Stadt führt die Immigrations-Geschichte eines kleinen Räubers: Steinmarder wurden von ägyptischen Händlern in die Stadt gebracht, um der Rattenplage auf den Getreidemärkten Herr zu werden. Während sich heute die vielen Katzen der Stadt an den Abfällen der unzähligen kleinen Marktstände laben, sind die Steinmarder die wahren Herrscher der Basar-Labyrinthe geworden und halten die Zahl der Ratten in Grenzen. Istanbul trägt den Geschmack und die Atmosphäre zweier Kontinente: Asien und Europa – geteilt durch den Bosporus, vereint durch Istanbul.

Die „Universum“-Dokumentation „Wildes Istanbul“ ist eine Produktion von epo-film in Koproduktion mit ORF, ARTE G.E.I.E. und BR in Zusammenarbeit mit ORF-Enterprise.

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