„Weltenbrand“ – Folge 2 des „kreuz und quer“-Zweiteilers „Glauben, Leben, Sterben – Menschen im Dreißigjährigen Krieg“

Zu Wort kommen u. a. Militärhistoriker Christian Ortner und der ehemalige ORF-Kriegsreporter Friedrich Orter – am 23. Oktober um 22.35 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) Die zweiteilige „kreuz und quer“-Dokumentation „Glauben, Leben, Sterben – Menschen im Dreißigjährigen Krieg“ von Stefan Ludwig lässt fünf Menschen erzählen, wie sie den Dreißigjährigen Krieg erlebt und erlitten haben. Alle haben wirklich gelebt, Spuren und Zeugnisse hinterlassen und waren zugleich Opfer und Täter. Durch einen erzählerischen Kunstgriff erzeugt der Film eine besondere Nähe zum historischen Geschehen: Eine Reporterstimme aus dem Off – jene von „Tatort“-Star Adele Neuhauser – stellt den historischen Figuren Fragen, und sie sprechen über ihre Hoffnungen, Ängste und Überzeugungen, direkt in die Kamera. Kontrastiert werden diese „Augenzeugenberichte“ aus der Vergangenheit mit Eindrücken einer Reise durch das heutige deutschsprachige Europa. Unter den Experten der zweiten Folge – „Weltenbrand“ – sind am Dienstag, dem 23. Oktober 2018, um 22.35 Uhr in ORF 2 der Wiener Militärhistoriker Christian Ortner und der ehemalige ORF-Kriegsreporter Friedrich Orter, der von allen großen Kriegsschauplätzen der vergangenen drei Jahrzehnte berichtete und dabei immer wieder beobachtet hat, wie der Krieg eine Gesellschaft deformiert – heute wie damals.

„Wir verzichten auf Titel, Luxus und leben mit den Armen.“ So schworen rund 40 katholische Bischöfe 1965 im Katakombenpakt. Heute fordert Papst Franziskus diesen Stil für alle. Eine Revolution? Die Dokumentation „Der Katakombenpakt – Papst Franziskus und die Kirche der Armen“ von Jürgen Erbacher und Jan Frerichs deckt zum einen auf, was damals kurz vor Ende des II. Vatikanischen Konzils geschehen und bis heute kaum bekannt ist. Zugleich zeigt sie die Konsequenzen für heute auf – und die Machtkämpfe, die damals wie heute in der Kirche ausgefochten werden. Die Unterzeichner des Pakts waren Teilnehmer des II. Vatikanischen Konzils, in dem die katholische Kirche den Anschluss an die Moderne suchte. Papst Franziskus will heute die Reformen von damals umsetzen und stößt auf Widerstand. Der Film analysiert Geschichte und Gegenwart der „Kirche der Armen“, wie Papst Franziskus sie möchte.

„Glauben, Leben, Sterben – Menschen im Dreißigjährigen Krieg“, Folge 2 – „Weltenbrand“ – ein Film von Stefan Ludwig

Wer kämpft da eigentlich gegen wen? Nach 30 Jahren Krieg hatten selbst viele Zeitgenossen den Überblick verloren. Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) beginnt als Kampf der Konfessionen, katholisch gegen evangelisch – doch in der zweiten Kriegshälfte wird die Gemengelage immer unübersichtlicher. Nahezu alle europäischen Mächte mischen in einem Krieg mit, der vor allem die Gebiete des heutigen Deutschland gnadenlos verwüstet. Dabei erweist sich eine Todfeindschaft als besonders prägend: die der Söldner und der Zivilisten. Denn die Heere müssen aus dem Land versorgt werden – und das bedeutet Plünderungen und brutale Übergriffe. Erst spät sehen die Mächtigen Europas ein, dass sie sich doch an einen Tisch setzen müssen. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 gelingt ein Meisterstück der Diplomatie, das Deutschland bis heute prägt und das manche Experten sogar als Modell für eine umfassende Friedenslösung im heutigen Nahen Osten sehen.

Zwei Biografien einfacher Menschen zeigen, was der Krieg mit der Bevölkerung macht: Peter Hagendorf wird 1627 Söldner unter dem kaiserlichen Heerführer Pappenheim. Als einer von ganz wenigen überlebt er bis zuletzt. Die ideologischen Beweggründe des Krieges interessieren ihn wenig – ihm geht es um die Beute, den Sold und das Überleben. Insgesamt 22.500 Kilometer legt er auf seinen Märschen zurück, zeitweise in Begleitung von Frau und Kindern. Als 1648 die Friedensglocken läuten, ist er innerlich verwahrlost und ratlos – etwas anderes als den Krieg kennt er nicht.

Die Augustinernonne Klara Staiger wird 1632 überraschend zur Priorin des Klosters Mariastein in Eichstätt gewählt und muss nun das Überleben ihrer kleinen Schwesterngemeinschaft organisieren. Abwechselnd fallen schwedische und kaiserliche Truppen ein, plündern und brandschatzen. In jahrelanger Arbeit baut Klara, eine starke und lebenskluge Frau, ihre völlig zerstörte Abtei wieder auf.

Beide Figuren haben tatsächlich gelebt, sie haben Tagebücher hinterlassen, die zu kostbaren Quellen der Geschichtswissenschaft geworden sind. Im Film kommen die historischen Figuren selbst zu Wort – in Interviewsituationen, die von „Tatort“-Star Adele Neuhauser als Off-Stimme geführt werden.

Die Produktion entstand als Koproduktion von ORF, BR, MDR, SWR, Metafilm und Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF); unterstützt von Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien, Kultur Niederösterreich; mit Dank an Burg Kreuzenstein, Weinviertler Museumsdorf Niedersulz GmbH.

„Der Katakombenpakt – Papst Franziskus und die Kirche der Armen“ – Ein Film von Jürgen Erbacher und Jan Frerichs

Der Katakombenpakt wurde am 16. November 1965 in der Domitilla-Katakombe in Rom unterzeichnet. Die meisten Teilnehmer kamen aus Lateinamerika und entwickelten in der Folge des Konzils die Befreiungstheologie. Über mehrere Jahrzehnte wurden die Katakombenpakt-Anhänger, deren bekanntester Vertreter Dom Helder Camara war, vom Vatikan unterdrückt. Doch jetzt ist mit Jorge Mario Bergoglio ein Mann Papst, der genau das lebt und sogar als Programm für die ganze katholische Kirche ausgibt, was die Bischöfe vor 50 Jahren forderten. Setzt sich jetzt durch, was auf dem II. Vatikanischen Konzil grundgelegt wurde? Wer sind heute die Antagonisten, die Papst Franziskus bei der Umsetzung der Ziele des Katakombenpakts bremsen wollen? Und schließlich: Ist Bergoglio ein später Katakombenpaktler?

Die Autoren begeben sich auf Spurensuche in Rom und Lateinamerika. Sie sprechen mit dem letzten noch lebenden Erstunterzeichner des Katakombenpakts, dem italienischen Bischof Luigi Bettazzi, über die Ereignisse vor 50 Jahren. Sie treffen Bischof Erwin Kräutler. Der Österreicher lebt heute die Inhalte des Katakombenpakts in den Weiten des Amazonasgebiets in Brasilien. Kräutler hat an der Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus mitgearbeitet. Und die Autoren spüren den Kritikern von Papst Franziskus nach, die verdeckt den ersten Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri auszubremsen versuchen.

Rückfragen & Kontakt:

http://presse.ORF.at

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.