Welt-Asthma-Tag 2020: Gut therapiert durch die COVID-Krise

Wien (OTS) Rund 5,8 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind von Asthma bronchiale betroffen. Meist ist die Erkrankung mit inhalativen antientzündlichen Therapien gut zu kontrollieren. Etwa fünf Prozent der Menschen mit Asthma leiden an einer schweren Verlaufsform. Dagegen werden moderne Medikamente, sogenannte Biologika, eingesetzt. Menschen, die an Asthma erkrankt sind, zählen zur Risikogruppe und sind im Falle einer COVID-19-Infektion besonders gefährdet. Experten raten daher, die bestehende Therapie unbedingt beizubehalten, um dadurch das Ansteckungsrisiko zu senken und keine unnötigen Arzt- und Krankenhausaufenthalte zu riskieren.(1) Fertigpens und Fertigspritzen ermöglichen es zudem, sich das Medikament selbst zu Hause zu verabreichen.

Am 5. Mai wird der Weltasthmatag begangen. Asthma ist eine chronisch entzündliche Atemwegserkrankung, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann. Die Erkrankung lässt sich Anhand von Symptomen, Krankheitsgeschichte, klinischer Präsentation und verschiedenen Laborparametern in unterschiedliche Asthma-Klassen einteilen. Diese Einteilung hilft Ärzten dabei, die passende Behandlung zu bestimmen. Für die meisten Menschen mit Asthma ist eine inhalative Therapie mit antientzündlichen und bronchienerweiternden Substanzen ausreichend, um die Symptome und das Risiko für Anfälle optimal zu therapieren. Handelt es sich um eine schwere Verlaufsform, reicht eine Behandlung mit inhalativen Medikamenten meist nicht aus, um die Entzündung ausreichend zu behandeln. Bis vor kurzem waren Kortisontabletten die einzige Behandlungsalternative. Eine dauerhafte systemische Kortisongabe bringt jedoch nicht nur Vorteile und sollte unbedingt durch einen Facharzt abgeklärt werden.

Biologikatherapie bei schwerem Asthma auch zu Hause

Sogenannte Biologika, also personalisierte Antikörpertherapien, werden in der Rheumatologie oder Gastroenterologie bereits seit zwei Jahrzehnten erfolgreich angewendet. Seit gut zehn Jahren stehen Biologika als fortschrittliche Behandlungsmöglichkeit auch für bestimmte Verlaufsformen von Asthma zur Verfügung und in den letzten vier Jahren haben sich die Auswahlmöglichkeiten laufend erweitert. Sie können in spezialisierten Lungenzentren oder vom Lungenfacharzt verschrieben werden. Nach Verordnung können diese Biologikatherapien in manchen Fällen nun auch in Form eines Fertigpen oder einer Fertigspritze vom Patienten selbst – also zu Hause – verabreicht werden. Patienten, die ihre Therapie selbst verabreichen, können dadurch während der Corona-Krise unnötige Arztbesuche vermeiden. Die Option zur Selbstapplikation sollte aber unbedingt mit dem behandelnden Arzt besprochen und geschult werden.

Symptome von Pollenallergie und COVID-19 unterscheiden können

Menschen mit Asthma leiden derzeit besonders unter der Situation mit COVID-19. Die Verunsicherung ist groß: Welche Folgen hat eine COVID-19-Infektion auf die Gesundheit? Wie wird sich die Therapie auf den Krankheitsverlauf auswirken? Die Allergiesaison schafft weitere Verunsicherung. Es gilt allergische- von COVID-19 und Asthma-Symptomen zu unterscheiden. Eine Pollenallergie äußert sich häufig durch Symptome im Kopfbereich wie juckende Augen, sowie einer rinnenden und verstopften Nase. Dies fehlt bei COVID-19 meist. Im Bereich der Atemwege drückt sich eine Pollenallergie durch verstärktes Asthma und Atemnot aus, bei COVID-19 als trockener Husten und Kurzatmigkeit. Ein Hauptsymptom von COVID-19, das Fieber, fehlt bei der Pollenallergie“, klärt Prim. Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde, Kepler Universitätsklinikum, auf.

Asthmatherapie fortführen – Krankenhausaufenthalte vermeiden

Eine klare Aussage von Experten gibt es zur Therapie des Asthmas. Diese ist unbedingt beizubehalten, keinesfalls selbstständig zu unterbrechen oder zu verändern. Wenn nötig – in Absprache mit dem Lungenfacharzt – kann auch mit einer Behandlung begonnen werden. Wird eine Therapie verschoben oder unterbrochen, könnte sich dadurch die Krankheit verschlechtern und zu unnötigen Arzt- oder auch Krankenhausaufenthalten führen. Beim Arzt oder im Krankenhaus könnte das Risiko wiederum erhöht sein, mit einer COVID-19-infizierten Person in Kontakt zu kommen. Diese dringliche Empfehlung die Therapie fortzuführen gilt sowohl für inhalative Therapien als auch für die Therapien des schweren Asthma mit Biologika. Ob Biologika-PatientInnen ein verändertes Infektionsrisiko für COVID-19-Erkrankungen zeigen, oder der Verlauf der Krankheit beeinflusst wird, ist in Ermangelung klinischer Studiendaten noch nicht ersichtlich. Es gibt jedoch deutlich mehr Gründe dafür, die Behandlung mit Biologika bei gegebener medizinischer Indikation weiterzuführen oder auch zu beginnen, als diese Präparate auf Verdacht abzusetzen, betont Prim. Univ. Prof. Dr. Wolfgang Pohl, Vorstand der Abteilung für Atmungs- und Lungenerkrankungen im Krankenhaus Hietzing.

FACTBOX: Biologikatherapie nicht absetzen!

  • Ohne Biologika-Therapien müssten viele Patienten wieder auf Therapien mit Kortisontabletten umgestellt werden, mit eventuell negativen Auswirkungen auf die Immunabwehr.
  • Durch Absetzen der Biologika-Therapien könnte sich die Grunderkrankung Asthma verschlechtern, was wiederum negative Auswirkungen auf den Verlauf einer etwaigen COVID-19-Erkrankung haben könnte. Laut WHO sind Patienten mit Asthma eher dazu geneigt, an einem schweren Verlauf von COVID-19 zu erkranken.
  • Eine Behandlung mit Biologika schützt nicht vor einer Infektion mit dem Corona-Virus. Menschen mit Asthma, denen eine Biologika-Therapie verschrieben wurde, sind aber auch nicht anfälliger, an COVID-19 zu erkranken. (2)

Quellen:

(1) https://www.ots.at/redirect/ogp

(2) Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie: AIT und COVID-19: https://www.ots.at/redirect/dgaki zuletzt aufgerufen am 28.04.2020

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Karin Storzer
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Quelle

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