Weihnachten daheim: „Licht ins Dunkel“ setzt starkes Zeichen für Miteinander

Österreich bewies große Hilfsbereitschaft – allein rund 10 Millionen Euro am Heiligen Abend

Wien (OTS) Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Solidarität standen in diesem, von der Pandemie geprägten Jahr mehr denn je im Mittelpunkt der Sendung. Als Ausdruck der Gemeinsamkeit setzten auch hochrangige Vertreter der anerkannten Konfessionen ein Zeichen, dass gerade in schwierigen Zeiten die Religionsgemeinschaften eine besondere Verantwortung haben. Viele Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur unterstützten die von Barbara Stöckl und Peter Resetarits präsentierte Sendung, live aus dem ORF-Zentrum, oder halfen im Callcenter von Technologiepartner A1 mit, in dem Nina Kraft und Andreas Onea Gastgeber waren.

Kardinal Schönborn: „Menschlichkeit muss das letzte Wort haben“

Wiens Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn erinnerte daran, dass es die eigentliche Botschaft von Weihnachten sei, dass Gott sich auf diese Welt eingelassen habe und „dass die Welt deshalb nicht verloren ist, selbst wenn sie in einer Krise wie der Corona-Pandemie ist.“ Der Kardinal betonte: „Angst ist kein guter Berater. Die große Lebensweisheit aller Religionen ist das Heute. Das Morgen haben wir nicht im Griff, das Gestern ist vergangen.“ Im Hinblick auf die Situation geflüchteter Menschen in Lagern wie auf Griechenland oder in Bosnien mahnte der Kardinal: „Die Politik darf nicht das letzte Wort haben, die Menschlichkeit muss das letzte Wort haben. Man kann Wege finden, wie man gute Politik und Menschlichkeit miteinander verbindet.“
Als „Stimme der Vernunft“ hätten gerade die Religionsgemeinschaften in Krisensituationen die Aufgabe, einen wertschätzenden und harmonischen Austausch zu pflegen, wie Ümit Vural, der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, unterstrich. Den Wert des Zusammenhaltes und die Chance, in der Krise auch Positives zu entdecken, formulierten auch die weiteren Religionsvertreter wie Oberrabbiner Jaron Engelmayer, der griechisch-orthodoxe Erzpriester Nikolaus Rappert, der Präsident der buddhistischen Religionsgesellschaft, Gerhard Weißgrab, und der Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche Österreichs, Karl Schiefermair.

Ö3-Weihnachtswunder: Mehr als 4,1 Millionen Euro für Familien in Not in Österreich

Im Verlauf der „Licht ins Dunkel“-Vormittagssendung ging in den Hitradio Ö3-Studios in Heiligenstadt das „Ö3-Weihnachtswunder“ zu Ende: kurz vor 10.00 Uhr meldeten sich Tina Ritschl, Andi Knoll und Robert Kratky, um das Ergebnis ihrer 120-Stunden-Wunschmusiksendung bekannt zu geben: Für 3.759.701 Euro haben die Ö3-Hörerinnen und -Hörer Musikwünsche bestellt und dabei gleichzeitig für den „Licht ins Dunkel“-Soforthilfefonds gespendet. Dazu kommt das bisherige Ergebnis der Ö3-Wundertütenaktion in Höhe von 400.000 Euro, „womit die Ö3-Gemeinde in diesem schwierigen Jahr wieder ein klares Zeichen für Miteinander gesetzt hat“, so Ö3-Chef Georg Spatt.

Bundespräsident Van der Bellen: Appell an Mut und Zuversicht

Bundespräsident und Schirmherr der Aktion „Licht ins Dunkel“, Alexander Van der Bellen, und seine Frau Doris Schmidauer waren bereits am Vormittag zu Gast und halfen an den Spendentelefonen mit. Im Gespräch mit Barbara Stöckl unterstrich der Bundespräsident die Bedeutung von Zuversicht, nicht nur zu Weihnachten: „Es ist wichtig sich zu erinnern, dass man mit Mut und Zuversicht ganz anders durchs Leben geht auf die Dauer. Man muss auch in Krisensituationen einen Weg finden. So haben wir auch durch die Pandemie gelernt, womit zu Beginn niemand gerechnet hätte, dass wir nämlich am Ende des Jahres schon einen Impfstoff haben werden.“ Im Hinblick auf die Menschlichkeit und die große Not geflüchteter Menschen auf Griechenland und in Bosnien, sagte der Bundespräsident: „Ich plädiere sehr dafür, in dieser großen Notsituation, die für Europa unwürdig ist, ein Zeichen zu setzen. Auch wenn dieses Zeichen keine vollkommene Lösung ist.“
Doris Schmidauer zeigte sich erfreut über die Solidarität der Menschen am Spendentelefon: „Viele treue Spenderinnen und Spender rufen an, für die diese großartige Aktion ,Licht ins Dunkel‘ schon so etwas wie ein Weihnachtsritual ist.“

ORF-Generaldirektor Wrabetz: „ORF verbindet in Zeiten des Social Distancing“

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz war zur Mittagszeit Gast im „Licht ins Dunkel“-Studio und unterstrich die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: „Das Fernsehen ist ein ganz wichtiges Medium zur Information in diesem Jahr gewesen. Doch auch Unterhaltung ist wichtig, die wir den Menschen in herausfordernden Zeiten geboten haben. Einmal mehr hat sich gezeigt: der ORF verbindet und das hat während des Social Distancing eine besondere Bedeutung erlangt. Es war daher besonders wichtig, dass wir unsere Betriebssicherheit aufrechterhalten können. Zum Glück ist es durch unsere Maßnahmen sichergestellt worden, dass wir alle unsere Programme am Laufen halten konnten.“

Regierungsspitzen und Parlamentsvertreter: „Herausforderndes Jahr“

Bundeskanzler Sebastian Kurz unterstrich: „Es war für uns alle ein extrem herausforderndes Jahr. Auch für die Politik. In diesem Jahr wurde einem jeden bewusst, dass Gesundheit einfach das höchste Gut ist, das leider nicht selbstverständlich ist.“ Der Bundeskanzler betonte, wie schwierig vor allem für ältere Menschen die Gradwanderung zwischen notwendigem Schutz einerseits und Vereinsamung anderseits sei. Kurz zeigte sich optimistisch, dass das neue Jahr „hoffentlich die Trendwende“ bringen und mit der Rückkehr zur Normalität auch wieder „einen Staat, der möglichst wenig Regeln vorgibt“ ermöglichen werde.

Vizekanzler Werner Kogler von den Grünen nannte Zusammenhalt und Geduld, im Privaten ebenso wie in der Politik, als Tugenden der Pandemie, die auch in der Frage der Impfung gelten: „Die einen sollen Argumente bringen – aber ohne Zwang –, und die, die skeptisch sind, sollen sich die Argumente anhören.“ Für die stille Nacht, die heuer besonders für die Silvesternacht zur ungewohnten Realität werde, „könnte es auch einmal von Nutzen sein, dass es stiller wird“, so der Vizekanzler.

Auch die Oppositionsparteien stellten die Botschaft des Miteinanders, an dem die politische Kontroverse Pause macht, in den Vordergrund. SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner: „Es ist ein Jahr der maximalen Herausforderungen und der großen Lehren. Die große Lehre von Corona ist, dass wir solche Krisen nur gemeinsam bewältigen können.“ Um Ängste und Unsicherheiten zu nehmen, seien Zuhören und Informationen geben die wichtigsten Instrumente.

Norbert Hofer, Bundesparteiobmann der FPÖ über seine Erfahrungen am Spendentelefon: „Speziell in der Weihnachtszeit ist Politik gar kein Thema, sondern das Persönliche, Menschliche zählt. Aber natürlich, Politik begleitet jeden von uns, weil Politik das Leben beeinflusst. Jeder hat seinen Rucksack, auch darüber muss man reden können.“ Zwei Dinge seien wichtig auf dem Weg zum Glück: „Demut und Dankbarkeit“, so Hofer.

Nationalratsabgeordneter Helmut Brandstätter von den NEOS räumte ein, dass man auch als Politiker nicht auf alles Antworten habe und „lebenslanges Lernen“ ebenso wichtig sei wie „starke Medien und starke Opposition“ für demokratische Kontrolle. Zur Situation geflüchteter Menschen in Europa sagte Brandstätter: „Innerhalb der Europäischen Union darf es so etwas wie Hunger und Vertreibung nicht geben. Wenn wir uns treu sein wollen, müssen wir etwas tun.“

„Licht ins Dunkel“-Präsident Nekula: „Gelebte Inklusion in allen Lebensbereichen“

„Licht ins Dunkel“-Präsident Kurt Nekula formulierte angesichts des Leitmotivs der Hilfsaktion, „Den Menschen sehen“: „Zunächst muss man sagen, wenn man den Menschen sieht, muss man dem einzelnen Menschen, der gerade Hilfe braucht, beistehen.“ Nekula sprach von einer Gratwanderung zwischen der politischen Verantwortung für Menschen in prekären Lebenslagen einerseits und der Herausforderung an private Hilfsorganisationen, rasch zu reagieren, wenn Menschen Hilfe brauchen. Für den Verein „Licht ins Dunkel“ habe die Förderung inklusiver Projekte oberste Priorität: „Wir unterstützen Projekte, in denen behinderte und nicht behinderte Kinder miteinander lernen. Aber es ist uns ganz wichtig, dass Menschen mit Behinderung in der Folge auch einen Arbeitsplatz finden, ein eigenes Einkommen beziehen, kein Almosen, das Selbstbestimmtheit in allen Lebensbereichen ermöglicht.“

Weihnachten daheim: „Licht ins Dunkel“-Höhepunkte aus allen Bundesländern

In der Nachmittagssendung von „Licht ins Dunkel“ wurde in mehreren Live-Einstiegen in die ORF-Landesstudios geschaltet, wo prominente Gäste, interessante Talks, berührende Geschichten, regionales Brauchtum, einzigartige Initiativen, musikalische Darbietungen sowie Beispiele, wie und wo überall geholfen wird, gezeigt wurden.

Pius Strobl: „Verspüre Freude und Dankbarkeit an diesem Tag“

Bundespräsident, Bundeskanzler und Vizekanzler, hochrangige Vertreter aller parlamentarischen Parteien, der Wiener Bürgermeister und der Wiener Erzbischof, Repräsentanten der Weltreligionen in Österreich, Vertreter aus Kultur, Wirtschaft und Sport, zahlreiche Prominente, Soldaten des österreichischen Bundesheeres und Repräsentanten der Zivilgesellschaft vereinten sich an diesem besonderen Tag für eine gute Sache: Hilfe für Familien mit Kindern in Not in Österreich zu leisten.

Pius Strobl, ORF-Chef „Licht ins Dunkel“, bedankte sich „für die große Hilfsbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher“ und „für das ansteckende Engagement eines ganzen Hauses, von Radio, Fernsehen, Internet und TELETEXT, von der Zentrale bis in alle Landesstudios.“ Strobl: „Ich verspüre vor allem Freude, Dankbarkeit und Demut an diesem Tag. Der Spirit aller Beteiligten, die Spendenbereitschaft der Menschen am Telefon, der gesellschaftliche Zusammenhalt über Parteigrenzen und Religionsgemeinschaften hinweg war den ganzen Tag spürbar. Rund 10 Millionen Euro allein heute, am 24. Dezember, dazu das großartige Ergebnis des ,Licht ins Dunkel‘-Gala-Abends am 25. November, der ,Licht ins Dunkel‘-Auktionen des ORF-Sports und von ORF III machen mich sehr zuversichtlich, dass die ,Licht ins Dunkel‘-Hilfe trotz der schwierigen Corona-Zeit im breiten Umfang durch den Verein ,Licht ins Dunkel‘ fortgesetzt werden kann.“

Möglich ist das nur mit der Unterstützung so vieler Spenderinnen und Spender im ganzen Land, die mit kleinen und großen Beträgen mithelfen, diese wichtige Kontinuität zu bewahren. Unsere Telefone sind unter 0800 664 2412 auch weiterhin besetzt.“

Auch nach dem 24. Dezember kann unter der kostenlosen A1-Spendentelefonnummer 0800 664 24 12 durch Anruf oder SMS gespendet werden sowie online auf lichtinsdunkel.ORF.at oder auf Facebook unter ORFLichtinsDunkel. Alle Informationen zu den Spendenmöglichkeiten finden sich auch im ORF TELETEXT auf Seite 680. Die gesamte „Licht ins Dunkel“-Sendung ist als Live-Stream und nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der Video-Plattform ORF-TVthek als Video-on-Demand abrufbar.

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