Vladyka: Brauchen verpflichtendes Sicherheitskonzept in Pflegeheimen

Personelle Unterausstattung und fehlendes Qualitätsmanagement müssen sofort bereinigt werden

St. Pölten (OTS) „Gewalt in der Pflege muss bei der Überprüfung von Einrichtungen viel mehr berücksichtigt werden“, erklärt die SPÖ NÖ Sozialsprecherin LAbg. Christa Vladyka anlässlich heutiger Medienberichte zu einem Pflegeheim in Kirchstetten: „Pflegeanbieter sollten darlegen, was sie aktiv zur Gewaltprävention unternehmen und wie sie mit problematischen Vorfällen umgehen. Die veröffentlichten Dokumente aus dem Pflegeheim in Kirchstetten sind Hinweise auf erschütternde Verbrechen. Wir fordern lückenlose Aufklärung, die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, sagt Vladyka.

Gewalt in der Pflege sei schwierig zu messen, unter anderem weil sie teilweise versteckt vorkomme und Pflegebedürftige über Gewalterleben nicht berichten wollen oder gar können. Vladyka, die kritisiert, dass es in Niederösterreich strukturelle Probleme aufgrund fehlender Gewaltprävention und Qualitätsdefizite gäbe. „Es muss verbindlich, geprüft und klar dargestellt werden: Gibt es ein durchdachtes und implementiertes Präventionskonzept, gibt es ein wirksames Fehlermelde- und Beschwerdesystem, wie wird mit gemeldeten Fehlern und Beschwerden umgegangen?“, sagt Vladyka, die nach den kolportierten Vorfällen in Kirchstetten anmerkt, dass in vielen Einrichtungen Vorfälle offenbar überhaupt nicht in einem Fehlerberichtssystem dargestellt sind und der Umgang mit Aggression und Gewalt nicht ausdrücklich Bestandteil des Qualitätsmanagements ist: „Hier müssen wir ansetzen – es sollte Pflicht sein, ein fundiertes, umfassendes Konzept zur Sicherheit von Pflegebedürftigen und Gewaltprävention in einer Pflegeeinrichtungen, zu haben. Das Bekenntnis zu gewaltfreier Pflege muss in Leitlinien verankert sein.“

Vladyka weist auch auf die seit Jahren personelle Unterausstattung in Alten- und Pflegeheimen hin. „Sicherheit im Pflegebereich kann man nur durch genügend Personal und entsprechende Arbeitsplatzbedingungen erreichen. Nur so kann eine gute Lebensqualität der BewohnerInnen gewährleistet werden. Vage, unkontrollierbare Personalregelungen und das Fehlen von Ergebnisqualitätsindikatoren mögen gut sein für Einsparungsüberlegungen im Landesbudget, können aber erheblichen Schaden bei den zu Pflegenden und beim Personal anrichten“, erklärt Vladyka. Sie fordert regelmäßige Pflegevisiten und Kontrollen der Pflegedokumentation sowie gezielte Schulungen zu Pflegeprozessen und Schmerz-Assessments. Dazu seien Supervision und die Reflexion der Arbeit notwendig, es sind fachärztliche und pflegerische Fallbesprechungen zu etablieren. Vladyka nimmt auch die Aufsichtsbehörden in die Pflicht: „Diese müssen in Beachtung ihrer menschenrechtlichen Schutzpflichten gegenüber Menschen mit schweren Beeinträchtigungen jedem Hinweis nachgehen und deren Betreuung in nicht behördlich genehmigten Einrichtungen unterbinden.“

Abschließend weist Vladyka darauf hin, dass die Volksanwaltschaft seit Jahren österreichweit Menschenrechts- und Versorgungsqualitätsprobleme aufzeigt, die mit einer chronischen personellen Unterausstattung zusammenhängen. „Ich habe in der Landtagssitzung schon im Juli und auch vergangene Woche einen Antrag gestellt, einen Mindestpersonalschlüssel für die Pflegeheime festzusetzen und ein umfassendes Qualitätsmanagementkonzept für die NÖ Pflegeheime zu entwickeln – dieser wurde von der ÖVP erst nicht zugelassen, dann abgelehnt. Die Folgen dieser Pflichtvergessenheit kann man nun in Kirchstetten sehen, die Leidtragenden sind die zu Pflegenden und indirekt auch deren Angehörige. Ich fordere, dass diese Versäumnisse sofort bereinigt werden, damit die Angehörigen von zu pflegenden Personen, die in einem Heim untergebracht sind, wieder ruhig schlafen können.“

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