„Tränen des Vaterlandes“ | Steirischer Kameradschaftsbund, 20.07.2018

was grimmer denn die Pest, und Glut und Hungersnot: Dass auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen

Andreas Gryphius (1616 – 1664)

Graz (OTS) - Andreas Gryphius, deutscher Dichter und Dramatiker des Barock, beschrieb mit seinem Sonett eine der schlimmsten Konflikte der Zeitgeschichte: den 30-jährigen Krieg. Das wahrscheinlich berühmteste Gedicht des 17. Jahrhunderts ist heute aktueller denn je.

„… was grimmer denn die Pest, und Glut und Hungersnot: Dass auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen“ – so bezog schon Andreas Gryphius zu seiner Zeit Stellung zum 30-jährigen Krieg. Sein Sonett „Tränen des Vaterlandes“ ist heute aktueller denn je, tauchen doch da und dort wieder Söldnerheere oder Warlords auf. Es gibt wieder Auseinandersetzungen über den Glauben, der als Begründung für das Töten dient; Cyberwar, Terrorismus und Drohnenstrategien sind allgegenwärtig. Daher ist die Frage zu stellen, ob es eine Entwicklung zurück in die Zeit des 30-jährigen Krieges, mit einem Durcheinander von Religion, Herrschaft und Aggression, gibt. Viele Zeichen deuten darauf hin, dass das Gedicht „Tränen des Vaterlandes“ z. B. in Syrien bereits aktuell ist und auch in anderen Regionen aktuell werden könnte. Auch irrlichternde Staatenlenker betreiben Destabilisierung. Solche Entwicklungen müssen verhindert werden. Die Verfasstheit der Welt muss mit dem Ziel weiterentwickelt werden, nach einer klaren Ordnung zu handeln, meint der ÖKB. 

Historisches Déjà-vu


Die Reformation hat die Christen im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation in Katholiken und Protestanten gespalten. Mit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 wurde dem Landesfürsten das Recht eingeräumt, die Konfession zu bestimmen.
Im Zuge der Gegenreformation haben sich Protestanten zur Protestantischen Liga zusammengeschlossen, Katholiken zur Katholischen Liga. Als 1618, also vor 400 Jahren, königliche Repräsentanten aus der Prager Burg geworfen wurden (Prager Fenstersturz), ist der 30-jährige Krieg ausgebrochen, der vorerst ein Religionskrieg war und sich dann zu einem Krieg um die Hegemonie im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und in Europa entwickelt hat. Der 30-jährige Krieg war einer der schlimmsten Konflikte der Zeitgeschichte, der durch die Brutalität von Söldnerheeren, die lange Dauer und das unsägliche Leid der Zivilbevölkerung durch Hungersnöte und Seuchen gekennzeichnet war. Mit dem Kriegsende, dem Westfälischen Frieden, wurde eine stabile politische Ordnung geschaffen, in der entweder Krieg oder Frieden geherrscht hat; ein Drittes war völkerrechtlich ausgeschlossen. Staaten waren Monopolisten der Kriegsführung. Selbstständige Söldnerheere sind verschwunden. Eine Ordnung, die bis in die Neuzeit Gültigkeit haben sollte.

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