TIROLER TAGESZEITUNG „Leitartikel“ vom 8. März 2018 von Verena Langegger „Mehr Mut für Frauen und Männer“

Innsbruck (OTS) - Am Weltfrauentag geht es auch um Mut. Frauen müssen weiterhin mutig zu ihren Forderungen stehen. Und Männer könnten weibliche Rollen einnehmen und in Karenz gehen. Oder für die Kinder Teilzeit arbeiten.

Das Wasser hat seinen eigenen Tag, Europa hat einen, das geistige Eigentum auch: Heute sind die Frauen dran, es ist Weltfrauentag. Und auch wenn vermutlich doch einige Frauen finden, dass es ihnen echt gut geht, hat der Tag seine Berechtigung. Okay, das Wahlrecht wurde von den Suffragetten 1918 erkämpft und immerhin 1971 auch in der Schweiz eingeführt.
Heute können Frauen in unserer Welt tatsächlich sehr viel, vermutlich alles erreichen. Schon die Schule bietet Mädchen und Buben quasi dieselben Möglichkeiten und diese sollten eigentlich zum gleichen Ziel führen. Doch es sind oft die Mädchen, die Angst vor Mathematik und Physik haben. Und denen in Folge der Zugang zu wirklich gut bezahlten Jobs häufig verwehrt bleibt. Denn richtiges Geld verdienen Techniker, egal ob IT-Freaks oder Umweltexperten. Mädchen fühlen sich wohl beim Sprachenlernen, im Kunstunterricht und helfen gerne. Also studieren viele Mädchen Kunstgeschichte oder werden Krankenpflegerinnen und Sozialarbeiterinnen. Gewählt werden schon von vornherein oft Jobs, die Teilzeit – wichtig im Falle einer Familiengründung – erleichtern. Denn, das ist klar, für die Kinder sind immer noch die Frauen zuständig.
Der Ausweg ist mehr Mut. Frauen müssen raus aus der Komfortzone, nicht nur das tun, was angenehm ist, sondern was gefragt ist. In der #MeToo-Bewegung sind Frauen aufgestanden, die Gewalt erlebt haben, haben sich solidarisiert. Sie haben nicht nur den Hollywood-Bonzen Harvey Weinstein zu Fall gebracht. #MeToo hat – neben vielen gewalttätigen Männern – auch gezeigt, dass sich Mut und Aufstehen lohnen, wenn es um eine wichtige Sache geht.
Den Mut, aufzustehen und Lösungen einzufordern, braucht es aber nicht nur in Hollywood, auch im eigenen Umfeld, in der Familie und im Berufsleben. In der Schule müssen Mädchen anders als Buben gefördert werden. Damit sie die Scheu vor Dingen verlieren, die draufgängerische Buben schon lange ausprobiert haben. Es braucht die Hinführung, die Kompetenz zum Mut, zum Draufgängertum auch bei Frauen. Dann gibt es mehr IT-Expertinnen und Physikerinnen. Und die Männer sollten ihren Mut anders einsetzen und weiblicher werden. Also Männer, nehmt den Papa-Monat, geht auch in Karenz, arbeitet doch öfter Teilzeit und verdient auch mal weniger damit! Vielleicht gibt es dann mehr Verständnis für Frauen, nicht nur am Weltfrauentag.

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