Tiroler Tageszeitung, Leitartikel vom 21. Jänner 2023. Von Max Ischia: „Kitzbühel meldet sich eindrucksvoll zurück“.

Innsbruck (OTS) Zwei Jahre lang steckten die Hahnenkammrennen im pandemischen Würgegriff, inzwischen treiben die klimatischen Veränderungen den Verantwortlichen so manche Sorgenfalte ins Gesicht. Auftrag genug, die Zukunft neu zu denken.

Sie waren nie weg – und doch feiern die Hahnenkammrennen mit ihrer 83. Auflage so etwas wie ein Comeback. Nach zwei pandemisch bedingten Schmalspurvarianten (2021 ohne Fans, 2022 tausend Zuseher pro Rennen) schwillt er wieder an, der Hahnenkamm. Oft bis zur Schmerzgrenze – auch wenn die Veranstalter sich selbst limitierten und eine Kartenverkaufsgrenze von 25.000 Tickets pro Event festlegten. Denn: Das Massenphänomen befindet sich im Wandel. Weil sich Kitzbühel im Wandel befindet. Weil sich die ganze Welt im Wandel befindet.
Noch zu Wochenbeginn war vom Winter auch in der Gamsstadt nichts zu sehen, schlängelte sich die mythenumrankte Streif inmitten braun-grüner Wiesen Richtung Stadt – wie ein mahnender Ausblick auf noch düsterere Zeiten. Dass der Winter doch noch punktgenau zurückgekehrt ist und zum Start des gestrigen Abfahrtsspektakels sogar die Sonne durch das Wolkenband blinzelte, durfte durchaus als Lohn für die Mühen der vergangenen Tage, Wochen und Monate verstanden werden.
Während beispielsweise Garmisch-Partenkirchen frühzeitig vor den frühlingshaften Launen der Natur kapitulierte und seine für 28./29. Jänner angesetzten Weltcup-Rennen absagte, war das in Kitzbühel nicht einmal einen Gedanken, geschweige denn eine Überlegung wert. Dafür steht auch viel zu viel Geld auf dem Spiel. Und überhaupt: ein Ski-Weltcup ohne Kitzbühel? Unmöglich!
Trotz zum Teil horrender Preise ist jedes der 7500 Gästebetten belegt bzw. zumindest gebucht. Und dass das mit 8,5 Millionen Euro bezifferte Veranstaltungsbudget gut investiertes Geld ist, schlägt sich in einer Wertschöpfung nahe der 50-Millionen-Euro-Grenze nieder.
Es ist diese Verschmelzung von adrenalingeschwängertem Skispektakel, alkoholgetränkter Partylaune und dem nimmermüden Schaulaufen der A- bis Z-Prominenz. Irgendwie findet vieles zusammen und ein jeder scheint hier seinen Platz zu haben.
So sehr sich die Veranstalter der Tradition verpflichtet fühlen, so sehr wird gleichermaßen an innovativen wie nachhaltigen Entwicklungen gearbeitet. Dazu zählt auch das GPS-vermessene Skigebiet samt computergesteuerter Schneeproduktion. Oder der Versuch, mit „Beyond Kitz“ jüngeres Publikum anzusprechen. Mit der neuen Fan-Zone im Herzen des Zielareals kann man mittels Virtual-Reality-Brille die Streif herunterbrettern oder mit einem Flugsimulator über den Dingen schweben – stets mit Blick auf ein tief verschneites Kitzbühel …

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