TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel vom 17. September 2020 von Cornelia Ritzer – „Strenger Klimaschutz kann klappen“

Innsbruck (OTS) Ein neues, ambitionierteres Klimaziel für das Jahr 2030 ist ein Schwerpunkt der EU-Kommission. In Österreich erhält die Energiewirtschaft ein Gesetz für den Ausbau von sauberer Energie. Die Nagelprobe ist die Umsetzung.

Kämpfer gegen den Klimawandel blicken heute nach Wien. Zum vierten Mal geht in der Bundeshauptstadt der Klimagipfel von Arnold Schwarzenegger über die Bühne. Auch die Politik will ein Teil der Lösung sein. Europa soll grüner werden, versprach EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gestern in ihrer Rede zur Lage der Union. Und ein (etwas) umweltfreundlicheres Österreich verspricht auch die türkis-grüne Bundesregierung. Das seit Langem in Aussicht gestellte Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz – es regelt die Rahmenbedingungen für die Erzeugung von sauberer Energie mit Wasser, Sonne, Wind und Biomasse in Österreich – ging in Begutachtung. Ab 2021 soll das Energie-Vorhaben umgesetzt werden.
Die weltweite Klimakrise ist längst Realität. Zwar rückte der Fokus in den vergangenen Monaten auf das Coronavirus und die gesundheitliche Pandemie, die immer noch mit viel Tempo unterwegs ist, samt massiver wirtschaftlicher Auswirkungen und rekordverdächtiger Arbeitslosigkeit. Trotzdem wurde an der notwendigen Abkehr von Kohle, Öl und klimaschädlichen Technologien nicht gerüttelt. Vielmehr wurde die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von Investitionen in nachhaltige und innovative Projekte als Konjunkturmotor erkannt. Was außerdem in der Pandemie gelernt wurde:
Regierungen können in Krisenzeiten schmerzhafte Maßnahmen anordnen und damit schwierige Situationen bewältigen. Das gibt Umweltschützern Hoffnung.
Die EU-Kommissionschefin legte bereits bei ihrem Amtsantritt im Dezember 2019 ihr Augenmerk auf den Klimaschutz, ein milliardenschwerer „Green Deal“ für Europa wurde entworfen. Nun legt sie nach, die Treibhausgase in der EU sollen bis zum Jahr 2030 um 55 Prozent unter den Wert von 1990 fallen. Das ohne Nachteile für die europäische Wirtschaft zu schaffen, ist eine enorme Herausforderung. Und es ist klar, dass es ohne Verbote nicht klappen wird. Als ein schmerzhaftes Instrument der Zukunft gilt das Aus von Benzin- und Dieselautos, noch gibt es dafür aber keinen Zeitrahmen. Aber dass auch vergleichsweise schlichte Ideen wie das Pfand auf Plastikflaschen derart viel Kritik auslösen kann, musste Österreichs Umweltministerin jüngst erfahren. Dabei soll das – international bereits erprobte – Pfand einzig die Plastikmüllflut stoppen. Arnold Schwarzenegger stieg übrigens bereits 2004 auf ein Wasserstoff-Auto um. Mit reflexhaftem Widerstand auf Neuerungen zu reagieren, ist einfach rückschrittlich.

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