TIROLER TAGESZEITUNG „Leitartikel“ vom 14. Mai 2021 von Alois Vahrner „Öffnungen, die hoffentlich bleiben“

Innsbruck (OTS) Die Corona-Lage entspannt sich dank der immer breiteren Durchimpfung der Bevölkerung weiter, die Öffnungen nächste Woche sind jedenfalls gerechtfertigt und verantwortbar – und diesmal hoffentlich ohne Bumerang-Effekt.

Drei Corona-Wellen hat Österreich seit dem Ausbruch der Pandemie überstehen müssen. Mehr als 611.000 Österreicherinnen und Österreicher sind seither erkrankt und wieder genesen (viele hatten oder haben allerdings auch Langzeitfolgen), 10.444 Menschen sind mit oder am Virus verstorben. Massiv sind auch die wirtschaftlichen und sozialen Folgen, für die durch die Hilfen explodierte Neuverschuldung des Staates weit jenseits der 30 Mrd. Euro werden wir alle noch sehr lange zu zahlen haben.
Mangels Impfstoffen oder wirksamen Medikamenten war die Welt lange allein auf Masken, Abstandsregeln und Lockdowns angewiesen, um einen sonst sicheren Kollaps der Krankenhäuser mit einer drohenden Vielzahl an Todesopfern zu verhindern. Seit Jahreswechsel gibt es wirksame Impfstoffe, aber zunächst in viel zu geringen Mengen.
Mittlerweile ist das Impf-Tempo aber stark gestiegen und das schlägt sich jetzt ganz deutlich in den Corona-Zahlen nieder. So wurden gestern in Österreich „nur“ noch 933 Neuinfektionen registriert, davon 99 in Tirol. Die Kurve zeigt weiter nach unten, und das auch in den Krankenhäusern und Intensivstationen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 83 Fälle pro 100.000 Einwohner – und diese soll laut Covid-Prognose-Konsortium bis nächste Woche auf 55 Fälle weiter absinken.
Zumal sich dieser erfreuliche Trend fortsetzen dürfte, ist die von der türkis-grünen Bundesregierung fixierte Öffnungswelle am 19. Mai nach der überlangen Durststrecke jedenfalls gerechtfertigt. Und da die Entwicklung fast in ganz Europa ähnlich positiv verläuft, sollte auch einer verstärkten Reisefreiheit (mit Auflagen) nichts im Wege stehen.
Im Gegensatz zum Vorjahr, wo nach einem relativ freien Sommer prompt der dicke Hammer im Herbst gekommen ist, sind die Aussichten heuer deutlich besser. Bis zum Sommer sollten sehr viele Österreicherinnen und Österreicher geimpft sein. Dass da bei vielen neben dem Schutz ihrer Gesundheit auch Vorteile bei Reisen, Veranstaltungen oder Testpflichten eine Rolle spielen, spielt für das Ergebnis keine Rolle.
Corona wird, was ja auch Kritiker verschiedener Maßnahmen immer wieder betont haben, nicht so einfach verschwinden. Je mehr sich impfen lassen, umso früher und sicherer wird die erhoffte Herdenimmunität erreicht. Auf Sicht wird aber laut Virologen auch sonst jeder immun werden, durch die Impfung (die wohl immer wieder aufgefrischt werden muss) oder durch eine irgendwann nicht zu verhindernde Infektion – quasi eine Wahl-Freiheit der etwas anderen, aber realistischen Art, da die Bereitschaft nahezu aller zu Einschränkungen weiter sinken dürfte.

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