TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel: „Verheerendes Signal“, von Cornelia Ritzer

Ausgabe vom 11. Dezember 2018

Innsbruck (OTS) Für die Weltklimakonferenz in Kattowitz hat gestern die entscheidende Woche begonnen. Während sich Staaten der Notwendigkeit der Begrenzung der Erderwärmung versichern, verunsichert die FPÖ mit Klimawandel-Skepsis.

Der Klimawandel und die zwingende Notwendigkeit, die globale Erderwärmung zu begrenzen und die verheerenden Auswirkungen zu stoppen, sind das Thema bei der seit einer Woche laufenden Weltklimakonferenz. Die Vertreter der mehr als 190 Staaten formulierten im polnischen Kattowitz eindringliche Appelle für nachhaltigen Klimaschutz. Dass sich währenddessen die Regierungspartei FPÖ erneut als Klimawandel-Skeptikerin positioniert, ist ein verheerendes Signal.
Das macht es Österreichs Umwelt­ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) nicht leichter. Ihr kommt als EU-Ratsvorsitzend­e eine wichtige Rolle zu, denn die europäischen Staaten müssen sich zur Einsparung von CO2 verpflichten. Die Tatsache, dass Österreich selbst in der jährlichen Klimaschutz-Rangliste an Boden verloren hat, erzeugt dabei zusätzlichen Druck während des auch diplomatisch herausfordernden Treffens in Polen. Hierzulande steigen die Treibhausgas-Emissionen, statt zu sinken.
In dieser heiklen Situation stellte FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache zusätzlich in Frage, ob der Mensch Anteil am Klimawandel habe. Diese unverantwortliche Position mag nicht neu sein, vor allem innerhalb der Freiheitlichen Partei finden sich – wie auch bei anderen rechtspopulistischen und -extremen Parteien – zuhauf Klimawandel-Skeptiker. Sie stimmen gegen Gesetze, die erneuerbare statt fossile Energieträger fördern. Sie scheinen gegen aufrüttelnde Berichte von Klimaexperten immun. Das im ÖVP-FPÖ-Regierungspapier fixierte Bekenntnis zu internationalen Klimaschutz-Verträgen und dem Umbau hin zu einem nachhaltigen Energiesystem ist damit in Frage gestellt.
Bei der Weltklimakonferenz hat nach einer Woche der Verhandlungen auf Expertenebene nun die zweite, die entscheidende Woche begonnen. Es gilt, ein Regelwerk für die als Meilenstein gefeierte Einigung von Paris aus dem Jahr 2015 zu beschließen. Die globale Erwärmung unter zwei Grad, möglichst sogar bei nur 1,5 Grad zu halten, ist ein Ziel. Besonders hingehört wird naturgemäß, wenn sich ein Superstar wie Klimakämpfer Arnold Schwarzenegger zu Wort meldet. Doch wie dringlich der Kampf gegen die Erderwärmung ist, das machen vor allem Vertreter der besonders betroffenen Staaten wie der Fidschi-Inseln deutlich. In dem pazifischen Inselstaat hat der steigende Meeresspiegel bereits Dörfer verschlungen. Das können auch Klimawandel-Skeptiker nicht leugnen.

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