TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel: „Geschwindigkeit ist Trumpf“, von Mario Zenhäusern, Ausgabe vom Mittwoch, 6. Jänner 2021

Ausgerechnet beim wichtigsten Mittel im Kampf gegen die Pandemie hinkt Österreich internationalen Standards hinterher. Ausgerechnet beim wich­tigs­ten Mittel im Kampf gegen die Pande­mie hinkt Österreich inter­natio­nalen Standards hinterher.

Innsbruck (OTS) Die Verzögerungen bei den Corona-Impfungen sind völlig unverständlich, eine österreichweite Strategie ist nicht erkennbar.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt wieder. Und es ist zu erwarten, dass diese Tendenz aufgrund der nachlassenden Disziplin der Menschen während der Feiertage weiter anhält. Die einzige Möglichkeit, das Problem nachhaltig zu bekämpfen, ist und bleibt die Immunisierung durch eine Impfung. Aber ausgerechnet da hinkt Österreich den internationalen Standards hinterher. In Israel zum Beispiel sind knapp 13 Prozent der Einwohner bereits teilimmunisiert, in Deutschland sind es 0,3 und in Österreich nur magere 0,07 Prozent.
Eine österreichweite Impfstrategie ist derzeit nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Die Impfungen wurden bis jetzt von Bundesland zu Bundesland in unterschiedlicher Menge und noch dazu schleppend verabreicht, obwohl bereits ausreichend Impfstoff vorhanden wäre. Am Personalmangel aufgrund der Feiertage wird das wohl nicht gelegen sein . . . In dieses Bild passt auch, dass die Gesetzesvorlage, welche Personengruppen wann geimpft werden, erst im Laufe des Jänners beschlossen werden soll. Reichlich spät, kritisieren viele Experten völlig zu Recht. Es ist ja nicht so, dass die Notwendigkeit eines solchen Plans die Verantwortlichen in Politik und Gesundheitsbehörden völlig unvorbereitet trifft.
Die Verzögerungen bei der Verabreichung des Corona-Impfstoffs sind nicht nachvollziehbar – umso mehr, als es gerade dabei in erster Linie um eines geht: Geschwindigkeit. Nur die möglichst rasche Durchimpfung großer Teile der Bevölkerung gewährleistet, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet und auch keine Mutationen bildet, wie es in Großbritannien oder Südafrika bereits geschehen ist. Das sollte sich inzwischen auch bis in die Wiener Ministerien durchgesprochen haben.
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