TIROLER TAGESZEITUNG „Leitartikel“ Ausgabe vom Samstag, 24. Dezember 2022, von Alois Vahrner: „Hoffnung zum Weihnachtsfest“

Innsbruck (OTS) Weihnachten 2022 – ein Fest des Friedens und des Zusammenhalts inmitten von immer neuen Krisen und Konflikten? Gerade zu diesem großen Fest gibt es aber auch wieder Lichtblicke und ermutigende Hoffnungssignale.

Sehr vieles war bereits in den letzten beiden Jahren anders. Drastische Einschnitte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hatten 2020 und 2021 auch vor Weihnachten nicht Halt gemacht. Statt Einkaufstrubels, eines Ansturms auf die Christkindlmärkte und, spätestens zu Weihnachten, vollbesetzter Tourismusorte gab es immer wieder Lockdowns bzw. verschiedene Restriktionen.
Die für alle so belastende und die Gesellschaft auch spaltende Corona-Pandemie spielt derzeit wegen der mittlerweile meist harmloser verlaufenden Varianten glücklicherweise keine große Rolle mehr. Dafür rutschten wir alle unverschuldet in neue Krisen. In der Ukraine und damit in Europa herrscht seit dem brutalen russischen Angriff im Februar Krieg mit einem noch nicht absehbaren Ende. Millionen UkrainerInnen sind vor dem Kriegs-Horror geflüchtet, viele Tausende auch nach Österreich.
Folgen des eskalierten Konflikts sind auch die Sorgen um die Sicherheit der Energieversorgung und die größte Teuerungswelle seit Jahrzehnten, die sehr viele in arge finanzielle Nöte gebracht hat.
Wie passt hier Weihnachten, das christliche Fest der Liebe und des Friedens, in eine Zeit immer neuer politischer Krisen, der Ängste vor der Klimakatastrophe, eines wachsenden Extremismus und der Ängste um Frieden und Wohlstand? Wohl gerade deshalb, weil die Welt so krisenhaft wurde, ist der tiefere Sinn von Weihnachten heuer gefragter und für viele sogar sichtbarer denn je. Es sind hoffentlich geruhsame Tage des ganz persönlichen Innehaltens. Und die Wochen vor und um Weihnachten sind eine Zeit, in der sich viele noch mehr für Nöte anderer Menschen öffnen. Etwa jene Hunderttausenden Österreicherinnen und Österreicher, die das ganze Jahr über unentgeltlich (und oft unbedankt) Freiwilligendienste leisten.
Ein ganz starker Mutmacher und Hoffnungsschimmer ist ganz gewiss auch die trotz Teuerungswelle sogar weiter gestiegene Spendenbereitschaft der Bevölkerung. Heuer haben die Österreicherinnen und Österreicher mit 900 Mio. Euro mehr denn je für soziale Zwecke gespendet, die Tirolerinnen und Tiroler liegen hier auch im bundesweiten Vergleich im Spitzenfeld. Im letzten Jahrzehnt haben sich die Spendensummen allen Krisen zum Trotz mehr als verdoppelt. Tatsächlich ein ganz starkes Zeichen für Menschlichkeit und Solidarität in einem Land, in dem in den letzten Jahren zunehmend Risse in der Gesellschaft sichtbar wurden. Österreich ist ein Land mit hohem Wohlstand und zeigte oft sein großes Herz. Angesichts vieler sozialer Notfälle und neuer Fluchtbewegungen bleibt die Botschaft des Weihnachtsevangeliums hochaktuell.

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