Tiroler Tageszeitung, Leitartikel, Ausgabe vom 13. Februar 2021. Von MARIO ZENHÄUSERN. „Zum Erfolg verpflichtet“.

Innsbruck (OTS) Ganz Europa beobachtet mit Argusaugen, ob es Tirol gelingt, die weitere Ausbreitung der Südafrika-Mutation des Coronavirus zu verhindern. Das erhöht den Druck auf die Landesregierung: Scheitern ist nicht gestattet.

Die Situation ist geradezu absurd. Tirol ist zwar auch nach einem Jahr weit davon entfernt, die Corona-Krise im Griff zu haben. Aber immerhin weist das Land bei der so genannten Sieben-Tage-Inzidenz, also der Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner pro Woche, seit Tagen die mit Abstand besten Werte aller österreichischen Bundesländer auf, nähert sich langsam, aber sicher dem vielfach als Ziel genannten Wert von 50. Das zählt aber nicht, solange die südafrikanische Mutation des Coronavirus im Unterland grassiert. Im Gegenteil: Tirol steht aktuell isolierter da denn je. Und wird es bleiben, wenn es nicht rasch gelingt, die weitere Verbreitung der Mutation zu verhindern.
Seit gestern gelten daher weit reichende Einschränkungen in Tirol. Landes- und Bundesregierung lassen aktuell nichts unversucht, um neue Infektionen, vor allem aber die Verbreitung der Virus-Variante auf andere Bundesländer oder Staaten, zu verhindern. Die Maßnahmen sind unbequem, verlangen den ohnehin Corona-müden Menschen in den am meisten betroffenen Regionen im Tiroler Unterland viel ab – aber sie sind notwendig. Vom Erfolg hängt nämlich nicht nur die Gesundheit vieler Tirolerinnen und Tiroler ab, sondern auch, ob sie in absehbarer Zeit wieder ein halbwegs normales Leben führen können. Eines ohne Reisewarnungen, Ausreisekontrollen oder Ausgangsbeschränkungen. Dafür lohnt es sich allemal zu kämpfen, oder? Es steht viel auf dem Spiel, sehr viel sogar. Momentan beobachtet ganz Europa die intensiven Bemühungen der Tiroler im Kampf gegen das Südafrika-Virus. Ein Scheitern können sie sich nicht leisten. Einmal ganz abgesehen von den immensen Auswirkungen einer exponentiellen Virusverbreitung auf unser aller Leben, von den nachhaltigen sozialen und gesellschaftlichen Verwerfungen: Wenn der Name Tirol in der ganzen Welt noch länger als Synonym für höchstes Infektionsrisiko steht, wenn das Coronavirus dem Image des Landes als beliebte Urlaubsdestination noch länger zusetzt, droht auch ein wirtschaftlicher Schaden, der nur schwer oder gar nicht wiedergutzumachen sein wird.
Das alles erhöht den Druck auf die Landespolitik. Landeshauptmann Günther Platter und die Mitglieder der Tiroler Landesregierung werden daran gemessen werden, ob und wie sie die aktuelle Krise meistern. Auch sie sind zum Erfolg verpflichtet.

Rückfragen & Kontakt:

Tiroler Tageszeitung
0512 5354 5101
chefredaktion@tt.com

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.