Der Lockdown trifft die Menschen im Land hart. Alle. Die dramatisch steigenden Infektionsraten lassen der Regierung aber keine Wahl. Es geht um Menschenleben.
Innsbruck (OTS) – Dieser Rekord ist einer, auf den niemand stolz sein kann: Österreich ist seit gestern das Land mit der höchsten Coronavirus-Infektionsrate weltweit. Getoppt wird die Information der Datenplattform „Our World in Data“ noch durch einen Hilfeschrei der Intensivmediziner. Das heimische Gesundheitssystem sei vollkommen ausgelastet. Hier geht es nicht mehr um Fehltestungen, wie sie Verharmloser der Krise immer wieder ins Treffen führen. Es geht auch nicht um offensichtliche, an dieser Stelle schon mehrfach kritisierten Fehler und das teilweise Versagen der Bundesregierung. Wenn die Zahlen nicht rasch sinken, geht es plötzlich um sehr viele Menschenleben, weil die Intensivstationen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Weil die Ärzte dann zur Entscheidung gezwungen werden, welchen Patienten in Lebensgefahr sie behandeln können – und welchen nicht.
Das Herunterfahren des öffentlichen Lebens im Land ist eine Zumutung. Für die Menschen, für die Wirtschaft – für alle. Wenn aber die Gesundheitsbehörden drei Viertel der Ansteckungen nicht mehr zurückverfolgen und damit Infektionsketten unterbrechen können, sind sie ohne jede Alternative – es sei denn, man nimmt in Kauf, dass Patienten sterben, deren Leben die Mediziner unter normalen Umständen hätten retten können.
Dass ein Lockdown wirken kann, hat sich im Frühjahr gezeigt. Damals gelang es binnen zwei Wochen, die Infektionsraten zu senken. Die Dauer des neuerlichen Stillstands hängt von der Konsequenz der Menschen ab. Je mehr sich an die verordneten Maßnahmen halten, desto schneller gelingt die Rückkehr zum normalen Leben. Es muss ja nicht wieder die im Frühjahr propagierte „neue Normalität“ sein. Denn die hat sich nicht bewährt.
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