„Thema“: Kindesmissbrauch – das Doppelleben der Täter, der Schmerz der Opfer

Außerdem am 23. Jänner um 21.10 Uhr in ORF 2: Generation Teilzeit – Geld oder Freiheit?

Wien (OTS) Christoph Feurstein präsentiert in „Thema“ am Montag, dem 23. Jänner 2023, um 21.10 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

Kindesmissbrauch – das Doppelleben der Täter, der Schmerz der Opfer

„Ich war stolz darauf, dass der coole Jugendleiter gerade mich als schüchternen Buben auserwählt hatte, sein Freund zu sein.“ Daniel Gunz spricht im „Thema“-Interview darüber, wie er einst als Bub vom Leiter einer Freizeiteinrichtung in Vorarlberg missbraucht wurde. In der Empörung über den Fall Teichtmeister geht unter, wie groß das Problem des sexuellen Missbrauchs in unserer Gesellschaft ist. „Es liegt ein Totalversagen aller Behörden vor“, sagt die Opferschutzanwältin Herta Bauer, die Betroffene in 40 Verdachtsfällen des Kindesmissbrauchs an einer Wiener Schule vertritt. Mehr als 15 Jahre lang soll ein beliebter Lehrer Buben missbraucht haben. Von einem mysteriösen „Chill-out-Zimmer“ in der ehemaligen Schulwartwohnung ist die Rede. Der Hauptverdächtige, Ronald S., hat sich 2019 das Leben genommen, als er in den Fokus der Ermittlungen geriet. Der Fall wirft viele Fragen auf. Verschwundene Anzeigen rund um einen Sommer-Ferien-Hort am Wolfgangsee sowie zwei weitere Männer im Umfeld von Ronald S. Einer davon war wegen Ermittlungen zu „geschlechtlicher Nötigung“ einer Schule verwiesen worden. Ronald S. habe diesem Mann über einen Sportverein neuerlich Zugang zu einer Schule ermöglicht, so die Opferschutzanwältin Herta Bauer. Warum ist es in unserer Gesellschaft so schwierig, Missbrauch aufzudecken und zu benennen? Welche Mittel und Wege braucht es, um Kinder zu schützen? Sonja Hochecker, Michaela Rädler, Pia Bichara und Leon Hoffmann-Ostenhoff haben über die Doppelleben der Täter recherchiert. Bei Behörden und Institutionen sind sie dabei auf wenig Auskunftsfreude gestoßen.

Von der eigenen Mutter verraten

„Erst hat sie uns geschlagen, dann hat sie uns nichts zu essen gegeben. Wir haben Hunger gehabt.“ Das sagt Maria Gabrielsen, eine 88-jährige Wienerin, die heute in Norwegen lebt. Ihre Lebensgeschichte ist unglaublich. Die eigene Mutter verrät den jüdischen Ehemann 1943 an die Gestapo und steckt 1944 alle ihre sieben Kinder ins Heim. Von dort kommen sie ins KZ. Die Kinder überleben, ihr Vater wird von den Nazis ermordet. Maria ist die Fünfte von sieben Geschwistern. Nach dem Krieg kommt sie als Elfjährige zu einer Pflegefamilie in Wien. Diese behandelt sie so schlecht, dass Maria sich das Leben nehmen will. Im letzten Moment überlegt sie es sich anders. Sie schafft es nach Norwegen und fängt dort ein neues Leben an. Doch über ihre Vergangenheit spricht sie lange nicht. Erst als Großmutter bricht sie ihr Schweigen und verfasst schließlich ein Buch über ihr Leben: „Angezeigt von Mama“. Dorit Muzicant hat Maria Gabrielsen für „Thema“ in Norwegen besucht und sie bei einer Einladung nach Wien begleitet.

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