Suizid ist die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 24

10. Oktober: Der Welttag der psychischen Gesundheit ist 2019 dem Thema Suizid gewidmet. Der Fonds Gesundes Österreich fördert Projekte zur Suizidprävention.

Daher ist eine vermehrte Sensibilität für den Unterstützungsbedarf in dieser Lebensphase notwendig. Es braucht maßgeschneiderte Angebote, da sich die Lebens- und Gefühlswelten von Jugendlichen deutlich von denen Erwachsener unterscheiden

Klaus Ropin, der Leiter des Fonds Gesundes Österreich

Die Zeit der Pubertät ist eine Zeit vieler Möglichkeiten, aber auch eine Lebensphase, die von Ängsten, Unsicherheiten, Kummer und Sorge geprägt sein kann. Gleichzeitig ist das Leben vieler Kinder und Jugendlicher durchgetaktet und die Prinzipien der Leistungsgesellschaft finden sich schon in den Kinderzimmern. Für viele wird dieser Druck immer unerträglicher, Depressionen und das Gefühl „ausgebrannt zu sein“ sind mitunter die Folge und können auch zu suizidalen Gedanken führen. Wenn der
Sog negativer Gedanken zu stark wird, ist es schwer, alleine aus dieser Abwärtsspirale herauszufinden.

Andreas Prenn, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Fonds Gesundes Österreich und Leiter der SUPRO – Gesundheitsförderung und Prävention

Die Projekte Wellenreiten und YAM tragen zu einer Sensibilisierung und Enttabuisierung des Themas „Suizid von Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ bei. Es wurden Angebote entwickelt, die sowohl Schlüsselpersonen als auch persönlich Betroffenen helfen und sie unterstützen. Die Projekte sind deshalb ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung von SUPRA

Gerlinde Rohrauer, Mitglied im Expertengremium Suizidprävention und stellvertretende Leiterin des Fonds Gesundes Österreich

Wien (OTS) Suizid ist die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 24. „Daher ist eine vermehrte Sensibilität für den Unterstützungsbedarf in dieser Lebensphase notwendig. Es braucht maßgeschneiderte Angebote, da sich die Lebens- und Gefühlswelten von Jugendlichen deutlich von denen Erwachsener unterscheiden“, erläutert Klaus Ropin, der Leiter des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) der österreichischen Kompetenz- und Förderstelle für Gesundheitsförderung. Der FGÖ fördert deshalb besonders Suizidpräventions-Projekte die speziell für Kinder und Jugendliche entwickelt wurden.

Welttag der „Psychischen Gesundheit am 10. Oktober

Der Welttag der psychischen Gesundheit (World Mental Health Day) ist am 10. Oktober. Verschiedene weltweite Aktivitäten sollen an diesem Tag Bewusstsein für die Bedeutung des Themas „Psychische Gesundheit“ schaffen und Hilfsmöglichkeiten aufzeigen. Der Welttag ist dieses Jahr dem Thema Suizid gewidmet.

Erwachsenwerden ist nicht leicht

Viele Erwachsene glauben rückblickend, Kindheit und Jugend seien „die schönste Zeit im Leben“. Doch das Erwachsenwerden ist nicht leicht. „Die Zeit der Pubertät ist eine Zeit vieler Möglichkeiten, aber auch eine Lebensphase, die von Ängsten, Unsicherheiten, Kummer und Sorge geprägt sein kann. Gleichzeitig ist das Leben vieler Kinder und Jugendlicher durchgetaktet und die Prinzipien der Leistungsgesellschaft finden sich schon in den Kinderzimmern. Für viele wird dieser Druck immer unerträglicher, Depressionen und das Gefühl „ausgebrannt zu sein“ sind mitunter die Folge und können auch zu suizidalen Gedanken führen. Wenn der Sog negativer Gedanken zu stark wird, ist es schwer, alleine aus dieser Abwärtsspirale herauszufinden.“, betont Andreas Prenn, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des FGÖ und Leiter der SUPRO – Gesundheitsförderung und Prävention (SUPRO) in Vorarlberg.

Das Projekt „Wellenreiten“

Im Rahmen Projektes wurden u.a. folgende Maßnahmen bzw. Medien erarbeitet:

  • Die Webseite www.bittelebe.at wurde für Jugendliche und junge Erwachsenen entwickelt, die die Sorge haben, dass sich ein Freund oder eine Freundin etwas antun könnte. Eine zentrale Aussage: Die meisten Menschen, die einen Suizidversuch unternehmen, wollen nicht sterben, sondern können so wie bisher nicht mehr weiterleben. Gespräche können Leben retten! Hilfe ist möglich und erwünscht! Neben schriftlichen Informationen wurden gemeinsam mit Jugendlichen Videos erarbeitet
  • Zwei Handbücher und Schulungen, die insbesondere schulische Akteure (Lehrpersonen, Direktion, Schulsozialarbeit) dabei unterstützen, Anzeichen von Krisensituationen besser einzuschätzen und hilfreiche Maßnahmen proaktiv bzw. im Anlassfall zu setzen.

Umgesetzt wurde das Projekt von der SUPRO in Vorarlberg, finanziert wurde es vom FGÖ und dem Vorarlberger Landesgesundheitsförderungsfonds.

Pilotprojekt „Youth Aware Of Mental Health“ (YAM)

Ziel des Projektes YAM war es, Empathie, Offenheit sowie Kommunikations- und Problemlösefähigkeit im Umgang mit Depression und Suizidalität zu fördern. Dadurch soll die Suizidalität bei Jugendlichen gesenkt werden. Erprobt wurde das vom Karolinska Institut in Schweden entwickelte Projektkonzept an zehn Tiroler Schulen. Im Rahmen des Unterrichts wurden in Workshops zum Thema Suizid mehr als 550 Schüler/innen erreicht. Die Resonanz auf die Workshops war sowohl von Seiten der Schüler/innen als auch der Pädagog/innen sehr positiv.

Durch das Pilotprojekt YAM konnte in Tirol die Grundlage für die nachhaltige Implementierung geschaffen werden, indem zentrale Akteure sensibilisiert und vernetzt wurden: die Landesschulärztin, die Leitung der Schulpsychologie, die Leitung der Landespräventionsstelle, die Leitung der Schulsozialarbeiter/innen sowie die Bildungsdirektion Tirol. Derzeit wird auch an der bundesweiten Etablierung von YAM gearbeitet.

Umgesetzt wurde das Projekt von sucht.hilfe BIN – Beratungsstelle für Abhängigkeitserkrankungen, finanziert wurde es vom FGÖ und dem Land Tirol.

Eingebettet in die nationale Suizidpräventionsstrategie

Ziel der Suizidpräventionsstrategie (SUPRA) ist es, in Österreich eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Suizidprävention sicherzustellen und damit die Suizidrate zu senken. Hierzu sollen alle Personen sowie Organisationen, die im Bereich der Suizidprävention tätig sind, besser vernetzt, vorhandene Ressourcen gebündelt und gemeinsam Projekte umgesetzt werden. „Die Projekte Wellenreiten und YAM tragen zu einer Sensibilisierung und Enttabuisierung des Themas „Suizid von Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ bei. Es wurden Angebote entwickelt, die sowohl Schlüsselpersonen als auch persönlich Betroffenen helfen und sie unterstützen. Die Projekte sind deshalb ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung von SUPRA“, so Gerlinde Rohrauer, Mitglied im Expertengremium Suizidprävention und stellvertretende Leiterin des FGÖ.

Kostenlose bundesweite Hotlines

Kostenlose anonyme Hilfe zum Thema Suizid, österreichweit, 24 Stunden / 365 Tage im Jahr erreichbar bieten die

  • Telefonseelsorge unter der Rufnummer „142“ (ohne Vorwahl) und
  • Rat auf Draht unter „147“ (ohne Vorwahl)

Weitere Informationen:

Rückfragen & Kontakt:

Gesundheit Österreich GmbH/Fonds Gesundes Österreich
Mag. Markus Mikl
Kommunikation
01-895 04 00-716 Mobil 0676 848191129
markus.mikl@goeg.at
www.fgoe.org

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