Strasser/Gahr: Teiltauglichkeit stärkt das Bundesheer und den Zivildienst

Bereits ab 2021 sollen neue Kriterien zum Einsatz kommen

Wien (OTS) In der heutigen Sitzung des Ministerrates wurde die Einführung einer Teiltauglichkeit beschlossen. Ab dem 1. Jänner 2021 soll es neben der Kategorie Volltauglich auch eine Teiltauglichkeit geben. ÖVP-Landwirtschaftssprecher und Bauernbund-Präsident Georg Strasser sowie der Sprecher der Tiroler ÖVP-Abgeordneten – und im Zivilberuf beim Maschinenring-Tirol Einsatzleiter für landwirtschaftliche Zivildiener – Hermann Gahr begrüßen diesen Vorstoß:

„Die Österreicher haben sich 2013 bei einer Volksbefragung mit klarer Mehrheit für die allgemeine Wehrpflicht ausgesprochen. Leider gibt es immer mehr junge Männer, die als untauglich eingestuft werden. Die Teiltauglichkeit ist deshalb eine gute Möglichkeit, mehr junge Männer für das Bundesheer und den Zivildienst zu begeistern. Aus unserer Sicht ist es fair und zumutbar, dass junge Männer einen freiwilligen Dienst für die Allgemeinheit verrichten. In der Zeit als Präsenz- oder Zivildiener lernt man auch sehr viel für das Leben. Wichtige Werte sowie soziale Kompetenz werden einem in dieser Phase des Lebens vermittelt. Mit ihrem Einsatz leisten die jungen Männer einen zentralen Beitrag zur sozialen Sicherheit“, so Strasser und Gahr.

Neben geburtenschwachen Jahrgängen hat man auch mit der steigenden Zahl der Untauglichen zu kämpfen. Rund 10.000 junge Österreicher wurden zuletzt als untauglich für das Bundesheer und den Zivildienst eingestuft. Kurzsichtig, zu dick, unter 1.50 Meter oder zuckerkrank waren nur einige der Untauglichkeitskriterien. „Auch wenn man körperlich nicht top fit ist, kann man im Büro oder in der Küche mithelfen, dort muss man keine sportlichen Höchstleistungen erbringen. Eine Arbeitsgruppe soll nun eindringlich prüfen, welche Aufgaben teiltaugliche Männer erbringen können“, erklärt Gahr.

Zivildienst im landwirtschaftlichen Bereich ist wichtige soziale Säule

„Zivildiener sind eine wichtige Stütze für Betriebsleiter/innen in der Land- und Forstwirtschaft, die in Notsituationen geraten. Dort, wo Hilfe am Betrieb gebraucht wird, können Zivildiener für eine gewisse Zeit sehr dienlich sein und den Bauernfamilien bei der Arbeit am Betrieb unter die Arme greifen. Ich sehe die angekündigten Maßnahmen der Bundesregierung als richtig und wichtig an. Jede zusätzliche helfende Hand können wir auf unseren Bauernhöfen brauchen“, begrüßt Strasser die Einführung der Teiltauglichkeit und damit die Aufstockung der Zivildiener. Derzeit sind rund 170 Zivildiener österreichweit in der Land- und Forstwirtschaft im Einsatz. Künftig werden es mehr sein.

„Die Teiltauglichkeit ist eine wichtige Weiterentwicklung des Systems, die für alle Beteiligten Vorteile bringen wird. Ich habe selbst als Einsatzleiter der landwirtschaftlichen Zivildiener beim Maschinenring gesehen, wie positiv sich der Zivildienst auf junge Männer auswirkt. Sie leisten eine wichtige Tätigkeit und sie lernen Empathie. Für viele junge Männer ist der Zivildienst auch der Einstieg in die Freiwilligentätigkeit. Rund ein Drittel bleibt den Organisationen auch nach dem Zivildienst erhalten. Österreich ist das Land der Freiwilligen, ohne die zahlreichen Helfer bei den verschiedensten Vereinen könnten viele Veranstaltungen oder Rettungseinsätze gar nicht bewältigt werden“, führt Gahr aus.

Auf die derzeitige Diskussion, ob der Einsatz von Zivildienern im landwirtschaftlichen Bereich noch zeitgemäß ist, kontert Gahr: „Der Einsatz von Zivildienern in der Land- und Forstwirtschaft ist eine wichtige soziale Säule. Leider kommt es in der Landwirtschaft immer wieder zu schweren Unfällen oder Schicksalsschlägen, etwa wenn der Betriebsführer verunglückt und die Frau mit den Kindern alleine für die Betreuung des Hofes zuständig ist. Die Arbeit am Hof wäre ohne die Hilfe der Zivildiener gar nicht zu bewältigen. Unsere Zivildiener beim Tiroler Maschinenring betreuen in ihrer Zeit vier bis fünf Betriebe und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Weiterbestehen des Hofes. Ohne diesen Einsatz müssten viele Bauernhöfe ihre Pforten schließen und Existenzen ganzer Familien stehen am Spiel. Diese Arbeit sollte mehr gewürdigt werden und nicht als altertümliches Relikt und unnötig herabgewürdigt werden.“ (Schluss)

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