SOS-Kinderdorf zum Weltflüchtlingstag: Diskriminierung von geflüchteten Kindern endlich stoppen!

Geflüchtete Kinder in Österreich bei Bildungschancen benachteiligt, Abschiebungen nach Afghanistan unmenschlich

Ein Kind ist ein Kind, egal, wo es geboren ist. Und jedes Kind hat das Recht auf Schutz, auf Bildung, auf Entfaltung.

Christian Moser

Ich appelliere an die Menschlichkeit, von der Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein in ihrer Antrittsrede im Parlament gesprochen hat. Abschiebungen nach Afghanistan sind lebensgefährlich und unmenschlich.

Christian Moser

Wien (OTS) Mehr als 50 Prozent aller Flüchtlinge weltweit sind Kinder. Sie brauchen besonderen Schutz und besondere Unterstützung. Doch die Realität sieht anders aus, auch in Österreich. Vielen geflüchteten Minderjährigen wird der Zugang zu Bildung verwehrt. „Das ist ein Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention und gehört dringend repariert“, sagt Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni. „Ein Kind ist ein Kind, egal, wo es geboren ist. Und jedes Kind hat das Recht auf Schutz, auf Bildung, auf Entfaltung.“

Kein Recht auf Ausbildung

Kaum hat ein Kind, dessen Asylverfahren noch läuft, das Ende der Schulpflicht erreicht, beginnt ein enormer Hürdenlauf. Weder höhere Schulen noch die Lehrausbildung stehen jungen Flüchtlingen uneingeschränkt offen. Die Plätze in den sogenannten Übergangsklassen im höheren Bildungswesen sind rar, eine Lehre darf seit Kurzem gar nicht mehr begonnen werden. „Das ist eine furchtbare Situation für diese jungen Menschen. Sie haben keine Perspektive. Ohne Ausbildung, ohne Heimat und oft auch ohne Eltern wird Zukunft zur Bedrohung. Das ist fatal für die Gesellschaft. Sie nimmt jungen Menschen Chancen und riskiert Radikalisierung und Kriminalisierung – das ist für uns als Kinderhilfsorganisation nicht hinzunehmen“, so Moser.

Abschiebungen nach Afghanistan sind lebensgefährlich

Viele betroffene Jugendliche sind aus Afghanistan nach Österreich geflüchtet. „Von frühester Kindheit an kennen sie nur Krieg, Terror, Gewalt und Flucht. Ihr Leben ist zerrüttet. Die Flucht nach Europa hat viele zusätzliche Traumata erzeugt. Doch die Ankunft in Österreich bedeutet oft nur kurzfristig, in Sicherheit zu sein. Spätestens mit dem 18. Geburtstag beginnt die große Angst vor der Abschiebung“, so Moser.

Teile Afghanistans gelten für die österreichischen Behörden als sicher genug, um 18-Jährige dort auszusetzen. Die UNO bewertet die Sicherheitslage in Afghanistan hingegen als „sehr besorgniserregend“ – und auch das österreichische Außenministerium deklariert Afghanistan als unsicher und warnt Österreicherinnen und Österreicher vor einer Reise dorthin – mit der höchst möglichen Warnstufe! „Ich appelliere an die Menschlichkeit, von der Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein in ihrer Antrittsrede im Parlament gesprochen hat. Abschiebungen nach Afghanistan sind lebensgefährlich und unmenschlich.“ Der Weltflüchtlingstag sei ein guter Anlass, um dieses lebensbedrohliche Unrecht zu korrigieren, so Moser abschließend.

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martina.stemmer@sos-kinderdorf.at

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