Shrinkflation: Lebensmittel schrumpfen, Preise steigen – Konsument*innen werden nicht informiert

foodwatch Österreich startet heute E-Mail-Protest für transparente Kennzeichnung bei Füllmengenreduktion

Bei allen Lebensmitteln unserer Recherche wurde der Inhalt in den vergangenen Monaten reduziert. Zusätzliche sind die Preise teils deutlich angestiegen. Konsument*innen werden so gleich doppelt zur Kasse gebeten. Aktiv informiert werden sie meist weder über den Preisanstieg noch über die schrumpfenden Füllmengen. Das ist aus unserer Sicht inakzeptabel.

Heidi Porstner, Leiterin foodwatch Österreich

Wien (OTS) foodwatch Österreich ist den Preissteigerungen bei Lebensmitteln im Supermarkt nachgegangen und veröffentlicht heute die Ergebnisse der Recherche. Dabei wurden zwei Aspekte beleuchtet:

1. Die indirekte Preiserhöhung durch die so genannte Shrinkflation: Der Inhalt von Lebensmittelverpackungen schrumpft, der Preis wird hingegen nicht entsprechend reduziert.

2. Die zusätzliche Preiserhöhung dieser Produkte am Supermarktregal.

Heidi Porstner, Leiterin von foodwatch Österreich, erläutert: „Bei allen Lebensmitteln unserer Recherche wurde der Inhalt in den vergangenen Monaten reduziert. Zusätzliche sind die Preise teils deutlich angestiegen. Konsument*innen werden so gleich doppelt zur Kasse gebeten. Aktiv informiert werden sie meist weder über den Preisanstieg noch über die schrumpfenden Füllmengen. Das ist aus unserer Sicht inakzeptabel.

foodwatch Österreich startet deshalb heute einen E-Mail-Protest. Sowohl Hersteller als auch Supermärkte werden aufgefordert, die schrumpfenden Füllmengen klar nachvollziehbar für Konsument*innen zu kommunizieren: auf der Schauseite der Verpackung, am Regal und im Online-Shop.

Für die Recherche ist foodwatch Österreich in den vergangenen Wochen Hinweisen von unzufriedenen Konsument*innen nachgegangen, die über schrumpfende Lebensmittel berichtet haben. Exemplarisch ausgewählt wurden 5 Produkte. foodwatch hat in jedem dieser Fälle auch einen relevanten Preisanstieg festgestellt. Hier einige Beispiele:

  • Bei Ovomaltine fehlen seit Neuestem 100 Gramm. Der Inhalt ist um 10 Prozent geschrumpft – das macht gleich 5 Kakao-Häferl weniger. Dafür zahlt man seit Jahresanfang um 20 Prozent mehr.
  • Woerle verkleinert seinen halbrunden Käselaib „Mondseer“ um 30 Gramm. Das entspricht einem Minus von fast 7 Prozent. Der Preis ist seit Jahresanfang jedoch um fast 24 Prozent gestiegen.
  • In der Tüte Doritos Sweet Chili Pepper Nachos sind jetzt 12 Prozent weniger drin. Dafür zahlt man fast 14 Prozent mehr.

Die Füllmengen all dieser Lebensmittel haben in den vergangenen Monaten empfindlich abgenommen. Keiner der Hersteller hat jedoch dazu einen klärenden Hinweis auf der Verpackung angebracht.

Das Ärgerliche an Shrinkflation

Mit Shrinkflation werden Preiserhöhungen versteckt an Konsument*innen weitergegeben. Das Phänomen ist schwer zu durchschauen. In den Supermarktregalen finden sich selten die Produkte vor und nach der Füllmengen-Reduktion nebeneinander. Konsument*innen müssten sich sowohl die genaue Füllmengen als auch die jeweiligen Preise merken, um diesem Phänomen auf die Schliche zu kommen.

Transparenz gegen versteckte Preissteigerung gefordert

foodwatch Österreich erwartet sich sowohl von Herstellern als auch vom Handel zukünftig mehr Transparenz. In dem heute gestarteten E-Mail-Protest fordert die Konsument*innenschutz-Organisation die Unternehmen auf, den Füllmengen-Schwund klar und gut sichtbar auf der Schauseite der Verpackung, am Regal und im Online-Shop zu kennzeichnen. Das könnte ähnlich gestaltet werden, wie man es von Sonderangeboten kennt. „Wenn man auf einem Produkt 20 % mehr Inhalt anpreisen kann, ist es auch möglich, 10 % weniger Inhalt darauf zu schreiben. So viel Ehrlichkeit sind Hersteller und Händler Kund*innen in Zeiten der allgemeinen Teuerung unserer Meinung nach schuldig“, so Porstner abschließen.

Weitere Infos:

  • Link zum E-Mail-Protest
  • Produkt-Bilder: Preisanstieg und Mengenreduktion grafisch aufbereitet
  • Tabelle: Daten zu den einzelnen Produkten

    Über foodwatch Österreich: foodwatch Österreich ist Teil von foodwatch e. V. mit Sitz in Deutschland. Die NGO setzt sich mit ihren Kampagnen für die Rechte der Konsument*innen im Lebensmittelbereich ein. foodwatch ist unabhängig von Regierungen und der Lebensmittelindustrie. Als unabhängiger, spendenfinanzierter Player geht foodwatch keine Kooperationen mit Unternehmen oder politischen Institutionen ein. So kann die NGO unabhängig und glaubwürdig Missstände aufzeigen und frei agieren.

Rückfragen & Kontakt:

Heidi Porstner, Leitung foodwatch Österreich, Tel: 0660 10 75 327
Lisa Kernegger, Leitung foodwatch Österreich, Tel: 0660 10 75 328
E-Mail: presse@foodwatch.at

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