Salzburg: Theologischer Preis an Eberhard Schockenhoff verliehen

Renommierter Preis der „Salzburger Hochschulwochen“ würdigt theologisches Lebenswerk eines „öffentlichen Intellektuellen“ – Schockenhoff: „Öffentlichkeit ist eine zentrale Dimension des kirchlichen Lebens“ – Laudatorin Schavan: Schockenhoff ist „die“ Stimme der Moraltheologie

Salzburg (KAP) Der Freiburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff ist mit dem „Theologischen Preis“ der „Salzburger Hochschulwochen“ ausgezeichnet worden. Der renommierte Preis würdigt das Theologische Lebenswerk Schockenhoffs, der als Wissenschaftler und als „öffentlicher Intellektueller“ u.a. bioethische Debatten vorangetrieben und „mit seiner Stimme geprägt“ habe, heißt es in der Begründung der Jury. Schockenhoff habe sich nie hinter „Schreibtischgelehrtheit“ versteckt, sondern seine theologische Expertise stets „engagiert in gesellschaftlich, kirchlich und politisch virulente Diskurse der Gegenwart eingespeist, dort bewährt, auch weiterentwickelt“. Verliehen wurde der mit 5.000 Euro dotierte und maßgeblich von der Erzabtei St. Peter gesponserte Preis am Mittwochabend in Salzburg.

In seiner Dankesrede unterstrich Schockenhoff die Bedeutung der Öffentlichkeit (Das Oberthema der gesamten Hochschulwoche lautet „Öffentlichkeiten“) für Kirche und Theologie. Öffentlichkeit dürfe dabei nicht als „Gegenüber der Kirche“ oder nur als „Adressat ihrer Verkündigung“ begriffen werden, sondern stelle „eine Dimension des kirchlichen Lebens“ dar. Die Botschaft Jesu sei es schließlich, hinauszugehen und allen Menschen das Evangelium zu verkünden. Insofern widerspräche es dem Wesen und Auftrag der Kirche, „wollte sie sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen, um ihren Glauben nur in einer abgeschlossenen Sonderwelt zu leben“, so Schockenhoff. Öffentlichkeit sei damit „von konstitutiver Bedeutung für das Christsein der Gläubigen und für das Volk-Gottes-Sein der Kirche“.

Die Laudatio hielt die frühere deutsche Bundesministerin für Bildung und Forschung und jetzige deutsche Botschafterin am Heiligen Stuhl, Annette Schavan. Schavan würdigte darin Schockenhoff als „‚die‘ Stimme der Moraltheologie“ in den zeitgenössischen öffentlichen ethischen Debatten. Durch den Dreiklang von Wissenschaftlichkeit, Kirchlichkeit und dem „Ethos einer kritischen Zeitgenossenschaft“ sei Schockenhoff zu einem „hoch angesehenen und gefragten Gesprächspartner“ geworden, der es verstehe „Brücken zu bauen, wo unversöhnliche Positionen aufeinander stoßen“.

Eberhard Schockenhoff wurde am 29. März 1953 in Stuttgart geboren. Nach seiner Promotion bei Alfons Auer und der Habilitation bei Walter Kasper in Tübingen lehrte er von 1990 bis 1994 Moraltheologie in Regensburg. Seit 1994 vertritt er dieses Fach an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Bis 2016 war er u.a. Mitglied des Nationalen und später des Deutschen Ethikrates. Seit 2016 steht er dem Katholischen Akademischen Ausländerdienst (KAAD), einem Stipendienwerk für die Länder Lateinamerikas, Afrikas, des Nahen Ostens und Asiens sowie Osteuropas als Präsident vor. Er ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Europäischen Akademie der Wissenschaften in Salzburg.

Schockenhoff ist Priester der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Zu seinen bekanntesten Werken gehört u.a. das Buch „Ethik des Lebens. Grundlagen und neue Herausforderungen“, das 2014 in inzwischen fünfter Auflage erschienen ist.

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