Regierungsverhandlungen: Bei Sozialversicherung-Zusammenlegung drohen mehr Bürokratie und höhere Kosten

Sozialexperten: Bewährtes System verbessern, nicht zerschlagen

Wien (OTS) Die bisherigen kolportierten Ergebnisse der türkis-blauen Regierungsverhandlungen zum Thema Sozialversicherungen sehen eine Zusammenlegung der 9 Gebietskrankenkassen auf eine vor. Zusätzlich soll es aber 9 neue Landesverwaltungsräte geben. „Es ist kaum nachvollziehbar wie dies zu Einsparungen führen wird“, erklärten heute die beiden Pensionistenverbands-Sozialexperten Dr. Elisabeth Pittermann und Dr. Harald Glatz. Beide erinnerten daran, dass der Rechnungshof bei der Zusammenlegung von nur 2 Pensionsversicherungs-Anstalten, nämlich jene der Arbeiter und Angestellten, höhere Kosten im Umfang von 115 Millionen Euro kritisiert hat. Pittermann und Glatz unisono: „Man kann sich ausrechnen, wieviel eine Zusammenlegung von 9 Versicherungsträgern kosten wird. Dazu kommt noch, dass der geplante Verwaltungsrat der Kassen mit Bürokraten aus dem Finanzministerium beschickt werden soll. Fazit: Es drohen letztlich mehr Bürokratie und höhere Kosten!“

Dr. Elisabeth Pittermann: „Von entscheidender Bedeutung ist aber die Tatsache, dass echte Reformen offenbar nicht einmal angedacht wurden. So ist die Fusion der Krankenversicherung der Beamten (Bund, Länder, Städte) mit den Gebietskrankenkassen nicht vorgesehen. Sogar die Vertragsbediensteten, die einmal ASVG- Pensionisten werden, zahlen seit der ersten schwarz-blauen Regierungszeit in die Beamtenkassen ein. Auch dadurch werden die Gebietkrankenkassen finanziell ausgehungert. Fazit: In einigen Jahren gibt es ASVG- Pensionisten mit drei unterschiedlichen Krankenkassenzugehörigkeiten, mit verschiedenen Zugängen zum Gesundheitssystem. BVA und KFA‘s gehören zu den unselbstständig Versicherten und sollen, sollte es zu einer Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen kommen, dort integriert werden. Auch alle Politiker sollen in den/der Gebietskrankenkasse/n versichert sein. Das soll ihren Blick schärfen, wie die Mehrheit der Versicherten behandelt wird.“

Für Dr. Harald Glatz leistet „die Unfallversicherung großartige Expertise und wichtige Arbeit bei Unfallverhütung, Heilung und Rehabilitation. Es wäre ein schlimmer Rückschritt sie zu filetieren. Denn einmal zerstört, kann ein Wiederaufbau nur mit massiven Kompetenzverlusten und erheblichen Mehrkosten stattfinden.“

Die beiden Sozialexperten abschließend: „Reformen in der Sozialversicherung sollen ein bewährtes System verbessern und nicht zerschlagen!“

 

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Pensionistenverband Österreichs
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