REFLEXIONEN im KHM – Bilder nach Bildern

FotokünstlerInnen der Graphischen interpretieren Alte Meister

Wien (OTS) -

  • 21. September 2017 bis 25. Februar 2018  
  • REFLEXIONEN - 11 ZEITGENÖSSISCHE INTERPRETATIONEN ALTER MEISTER

Seit über 30 Jahren lassen sich junge KünstlerInnen im Zuge ihrer fotografischen Ausbildung an der Graphischen (Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt) von Werken der Gemäldegalerie zu eigenen Arbeiten inspirieren. Ziel des Projektes „Bilder nach Bildern“ ist es einerseits, die intensive Auseinandersetzung mit einem konkreten Kunstwerk der Vergangenheit zu forcieren, andererseits die Gemäldegalerie als Ideenpool für aktuelle Lösungen sowie als Impuls für das eigene kreative Schaffen zu nützen. Während anfänglich eher das fotografische Nachstellen von Kunstwerken im Vordergrund stand, wurde in den letzten Jahren immer mehr darauf geachtet, dass ein überzeugendes Konzept erstellt und auf einen speziellen Aspekt des gewählten Vorbilds fokussiert wird.

Auf Initiative von Stefan Zeisler, Kreativdirektor des Kunsthistorischen Museums und selbst Absolvent des Kollegs für Fotografie, wurde das schulische Projekt unter der Leitung von Wolfgang Vogg, Lehrer für Kunstgeschichte und Mediengestaltung, von einer Gruppe engagierter AbsolventInnen der Graphischen für diese Ausstellung weiterentwickelt. Im Bassano Saal werden nun 11 zeitgenössische Positionen junger FotokünstlerInnen gezeigt.

Die Werke wurden von einer hochkarätig besetzten Jury – Johannes Faber, Matthias Hermann, Ruth Horak, Agnes Prammer, Jasper Sharp, Stefan Zeisler und Andreas Zimmermann – ausgewählt und bieten ein breites Spektrum unterschiedlicher Zugänge und fotografischer beziehungsweise medialer Umsetzungen. 

Fotografie und Malerei    

Die Wechselwirkung zwischen Fotografie und Malerei ist seit dem Aufkommen dieses neuen bildgebenden Verfahrens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eines der spannendsten Kapitel der Kunstgeschichte. Einer der letzten Alten Meister, Eugène Delacroix, bediente sich bereits dieser Technik und bedauerte, dass sie nicht schon früher erfunden worden war. Die Rolle der Fotografie für das Werk Picassos und Picassos Rolle als Fotograf hat noch vor Kurzem ganz neue Einblicke in seine Arbeitsweise erschlossen. Und der künstlerische Ansatz Andy Warhols oder Gerhard Richters ist ohne die Fotografie gar nicht denkbar. Während die ersten Fotografen im 19. Jahrhundert sich in ihrer Bildproduktion noch sehr an den ästhetischen Maßstäben der Malerei orientierten, hat sich die Fotografie davon inzwischen längst freigemacht und ist als eigenständige Kunstform unbestritten.

Wenn nun junge FotografInnen von der Graphischen mit ihren Arbeiten auf Werke des Kunsthistorischen Museums reagieren, erfüllen sie als KünstlerInnen die Forderung Paul Cézannes, einerseits durch die Alten Meister künstlerisch Lesen zu lernen, sich aber andererseits dabei unbedingt so auszudrücken, wie es dem eigenen persönlichen Temperament entspricht.

Die im Bassano Saal ausgestellten FotokünstlerInnen tun dies auf erfrischend uneingeschüchterte Art und Weise und bearbeiten von ästhetischen Raumkonzepten bis hin zu drängenden gesellschaftspolitischen Problemen ein aufregendes Themenspektrum mit einer großen Vielfalt künstlerischer Herangehensweisen. Das Selbstbewusstsein, mit dem sie dabei das Kunsthistorische Museum zu einem Ort ihres eigenen, ganz und gar zeitgenössischen Handelns machen, soll auch ein Signal an unsere BesucherInnen sein, sich dieses Haus und seine Sammlungen selbstbewusst anzueignen und so dieses – ihr! – Museum zu verändern. Und sich selber auch!

Denn die Frage „Was bleibt von der Kunst?“ beantwortete Robert Musil in Der Mann ohne Eigenschaften so: „Wir, als Veränderte, bleiben.“

Ausstellungsseite mit allen Infos zu den KünstlerInnen und Werken: https://www.khm.at/besuchen/ausstellungen/reflexionen/

Bassano Saal, 2. Stock

Führungen

Do 19.10., Do 16.11., Do 14.12., jeweils 17 Uhr

Mit Andreas Zimmermann und mitwirkenden KünstlerInnen

Rückfragen & Kontakt:

Kunsthistorisches Museum Wien
Nina Auinger-Sutterlüty, MAS
Leitung Presse und Öffentlichkeitsarbeit KHM-Museumsverband
+43 52524 -4021
info.pr@khm.at
http://www.khm.at



Quelle

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