Warnung vor „nationalistischem Ansatz“ der FPÖ
Wien (OTS) - In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins „profil“ zeigt sich der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher skeptisch gegenüber Plänen der schwarz-blauen Regierung, nur den Deutsch oder Ladinisch sprechend deklarierten Südtirolern eine Doppelstaatsbürgerschaft zu ermöglichen. „Es darf keine Abstimmung werden, in der entschieden wird, wer ein guter Patriot ist und wer nicht. Durch einen nationalistischen Ansatz würde der Autonomiestatus in Frage gestellt“, sagt er. Eine Tendenz dazu sieht Kompatscher bei einem Auftritt des FPÖ-Südtirol-Sprechers Werner Neubauer in Bozen vor Weihnachten. „Das sollte ganz klar eine nationalistische Geschichte werden“, sagt er. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf der Oppositionspartei „Süd-Tiroler Freiheit“, deren Führung sich am Freitag mit FPÖ-Infrastrukturminister Norbert Hofer getroffen hat, hält Kompatscher für „vermessen“.
Kompatscher schlägt im „profil“-Interview vor, die Doppelstaatsbürgerschaft nicht nur Südtirolern zu ermöglichen, die Deutsch oder Ladinisch als Sprachzugehörigkeit angeben: „Man könnte die österreichische Staatsbürgerschaft auch den Nachkommen der italienischen Altösterreicher oder sogar allen Südtirolern zugestehen.“ Nur jene zuzulassen, die mittels Dokumenten beweisen können, dass sie oder ihre Vorfahren bereits vor 1919 in Südtirol gelebt haben sei „eine theoretische Möglichkeit“. Kompatscher:
„Sobald man das mit dem Begriff ‚Ahnenpass‘ in Verbindung setzt, kriegt das einen schalen Beigeschmack.“
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