Preis für mehr öffentliches Bewusstsein zum Thema Alter im Parlament vergeben

a·g·e Award zeichnet erstmals Vorbilder aus den Bereichen Arbeitswelt, Gesellschaft und Medien aus

Wien (PK) Projekte und Initiativen der Arbeitswelt und der Gesellschaft sowie Medienbeiträge, die öffentliches Bewusstsein zum Thema Alter schaffen und das positive Miteinander der Generationen thematisieren, wurden heute Abend im Parlament mit dem a·g·e Award ausgezeichnet. Auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka gemeinsam mit dem Österreichischen Seniorenrat und dem Österreichischen Journalist*innen Club wurde der Preis erstmals vergeben. Neben dem a·g·e Award in drei Kategorien vergab die Jury auch einen „Autsch!“ an ein Wiener Bestattungsunternehmen für deren Werbespot als negatives Beispiel im Umgang mit dem Thema Alter.

Sobotka: Engagement der älteren Generation unverzichtbar

Die Arbeit der älteren Generationen für das Gemeinwohl sei ein unverzichtbarer Bestandteil und durch nichts zu ersetzen, betonte Nationalratspräsident Wolfang Sobotka in seinen Eingangsworten. Diese Tätigkeit sei für die Menschen oftmals sehr sinnstiftend. Sinnstiftung sei ein zentrales Element für ein gelungenes Leben, hob der Nationalratspräsident die Bedeutung des gesellschaftlichen Engagements älterer Menschen für Familie, Vereine und im öffentlichen Leben hervor.

Korosec: Bild von Senior:innen in Medien und Gesellschaft der Realität anpassen

10 Jahre lang habe man mit der „Senioren-Rose“ herausragende Darstellungen von Senior:innen ausgezeichnet und im Gegenzug mit der „Senioren-Nessel“ beschämend schlechte Darstellungen vorgeführt, erläuterte die Präsidentin des Österreichischen Seniorenrates und des Österreichischen Seniorenbundes sowie Landtagsabgeordnete Ingrid Korosec. Man habe in dieser Zeit positive Erfolge vermelden können, es sei aber ein „stetes Bohren harter Bretter“, gebe es doch nach wie vor viel zu viel Altersdiskriminierung. Ziel des neuen a·g·e Awards sei, das Bild von Senior:innen in Medien und Gesellschaft der Realität anzupassen. Man wolle „Role Models“ vor den Vorhang holen und damit andere motivieren, es ihnen gleich zu tun.

Kostelka: Altersdiskriminierung muss bekämpft werden

Mit dem Award wolle man nicht mit „erhobenen Zeigefinger“ anprangern sondern positive Beispiele hervorheben, betonte der Präsident des Österreichischen Seniorenrates und des Pensionistenverbandes Österreichs Peter Kostelka. Alter sei keine Leistung und kein Verdienst, aber auch keine Schande und damit kein Grund für Diskriminierung. Dennoch finde diese nach wie vor statt und müsse bekämpft werden, forderte Kostelka eine Verankerung eines Diskriminierungsverbots in der Verfassung.

Welzl: Sensibles Bewusstsein für die Darstellung der Generationen schaffen.

In Zeiten der Krise sei es die Aufgabe der Medien, die Bevölkerung umfassend zu informieren und ihnen komplexe Sachverhalte verständlich näher zu bringen, erläuterte der Präsident des Österreichischen Journalist*innen Clubs Norbert Welzl. Dabei sei ein sensibles „Fingerspitzengefühl“ bei der Wort- und Bildauszuwahl ein „journalistisches Muss“. Mit dem a·g·e Award wolle man Bewusstsein für die Darstellung der Generationen schaffen.

Preisträger:innen des a·g·e Awards

Alexander U. Mathé gewann den a·g·e Award in der Kategorie Medien für seinen Artikel „Wie schwer es ist, als Pensionist einen Kredit zu bekommen“ in der Wiener Zeitung. Darin zeigte Mathé auf, wie Senior:innen bei der Kreditvergabe systematisch von Banken auch bei bester Bonität benachteiligt werden, begründete die Jury. Neben dem Preisträger waren in dieser Kategorie die Radiokollegserie „Gewonnene Jahre“ von Margarethe Engelhardt sowie ein Ö1-Radio-Beitrag von Daphne Hruby über die Auswirkungen von Sport auf den Alterungsprozess nominiert.

Die Klinik Favoriten setzte sich in der Kategorie Arbeitswelt des a·g·e Awards für ihren Generationendialog und ihr Generationenmanagement durch. Neben der Preisträgerin waren in dieser Kategorie das Wiener Sozialunternehmen Vollpension mit ihrer Vision einer Welt, in der Alt und Jung auf Augenhöhe gemeinsam lernen, leben und zusammen helfen, sowie das Universitätsklinikum AKH Wien für seine Maßnahmen zur Gestaltung einer altersgerechten Arbeitswelt nominiert.

In der Kategorie Gesellschaft des a·g·e Awards punktete die Plattform „Wohnbuddy“ des gemeinnützigen Vereins „WGE! – Gemeinsam wohnen“. Diese vermittelt älteren Menschen sowie Senior:innen- und Pflegewohnhäusern passende Wohnpartner:innen. Neben der Preisträgerin waren in dieser Kategorie die Aktion „Plaudernetz“ der Caritas Wien mit ihrer schnellen Hilfe in Momenten der Einsamkeit sowie die Servicestelle „digitale Senior:innen“ des gemeinnützigen Vereins ÖIAT nominiert.

Sondervergabe der Jury: Vergabe eines Autsch!

Die Vergaberichtlinien des a·g·e Awards sehen vor, dass die Jury Sondervergaben beschließen kann. Ein „Autsch!“ wurde deshalb für einen Werbespot der Wiener Bestattungsfirma Altbart vergeben. Die Jury kritisierte, dass die bildliche Verbindung zwischen den Lebensabend genießenden Senior:innen und einem vorbeifahrenden Leichenwagen unsensibel gewählt sei. In einer schriftlichen Stellungnahme führte das Bestattungsunternehmen aus, dass mit dem Spot versucht wurde, an das Thema Tod humoristisch heranzugehen. Eine Diskriminierung oder Herabsetzung sei nicht beabsichtigt worden. (Schluss) pst

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie auf der Website des Parlaments.


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