„Orientierung“: Bischöfe kritisieren geplantes Arbeitszeitgesetz

Außerdem am 1. Juli: „Dolmetscher“ – Eine filmische Reise in die Erinnerung

Wien (OTS) Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 1. Juli 2018, um 12.30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

Scharfe Worte: Bischöfe kritisieren geplantes Arbeitszeitgesetz

Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat sich am vergangenen Donnerstag die Österreichische Bischofskonferenz mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit gewandt: Geplante Änderungen des Arbeitszeitgesetzes seien „verfassungsrechtlich und demokratiepolitisch bedenklich“, würden völkerrechtliche Verpflichtungen Österreichs „verletzen“ und von einer „Geringschätzung des Familienlebens“ zeugen. Ein Hauptpunkt der Kritik: Die geplante Änderung würde es möglich machen, Arbeitnehmer „an jedem beliebigen staatlichen Feiertag oder Wochenendtag zur Arbeitsleistung zu verpflichten“, das sei letztlich nicht mit dem Konkordat – einer völkerrechtlichen Vereinbarung zwischen Österreich und dem Vatikan – vereinbar. Aus demokratiepolitischer Sicht wird das nicht vorhandene Begutachtungsverfahren kritisiert, ebenso die „nicht abgestimmte Vorgehensweise“, die den „gesellschaftlichen Konsens“ verletze. Von einem „Tabubruch“ spricht der Katholische Familienverband Österreichs: Sonntagsarbeit könnte „salonfähig“ gemacht werden, so KFÖ-Präsident Alfred Trendl, langfristig gesehen nehme man mit dieser geplanten Gesetzesänderung – so sie auch kommen sollte – „Kurs auf Wochen ohne Ende“. Bericht: Marcus Marschalek, Klaus Ther.

Neue Purpurträger: Kardinalskollegium wird bunter

Es ist bereits das fünfte Mal seit seinem Amtsantritt, dass Papst Franziskus in Rom Bischöfe aus aller Welt zusammenruft, um ihnen die Kardinalswürde zu verleihen. 14 Kardinäle sind an diesem Donnerstag im Petersdom – im Rahmen eines Konsistoriums – in den Kardinalsrang erhoben worden. Die Zahl der Kardinäle der katholischen Weltkirche ist somit auf 226 gewachsen. Papst Franziskus verfolgt bei der Auswahl der Kardinäle eine klare Linie: Das Kardinalskollegium soll die Universalität der Weltkirche spiegeln, sagt er selbst. Auch deshalb kommen die neuen Kardinäle aus ganz unterschiedlichen Ländern wie etwa Japan, Indien, Italien, Polen, Portugal, Mexiko, Bolivien, Peru und Madagaskar. Die „Orientierung“ stellt zwei der neuen Kardinäle genauer vor: den irakischen – chaldäisch-katholischen – Patriarchen Louis Raphaël I. Sako aus Bagdad und den spanischen Kurienerzbischof Luis Ladaria, der als Präfekt der Glaubenskongregation auf den umstrittenen deutschen Kardinal Müller gefolgt ist. Bericht: Katharina Wagner, Mitarbeit: Uta Kügler.

Ältestes Frauenkloster Europas: 1.300 Jahre Stift Nonnberg in Salzburg

Es ist das älteste durchgehend geführte Frauenkloster Europas: das Stift Nonnberg in Salzburg. Nicht einmal die Nationalsozialisten haben es 1938 durchgesetzt, die Stiftspforten zu schließen. Heute leben noch 16 Benediktinerinnen dort, allerdings mit Unterstützung von sechs Angestellten. Denn die gesamte Arbeit im Kloster können die Schwestern schon länger nicht mehr selbst bewältigen. Seit einem knappen Jahr steht ihnen eine neue Äbtissin vor: Veronika Kronlachner wurde mit einer Zweidrittel-Mehrheit von den Schwestern gewählt. Die Nonnen feiern an diesem Wochenende das 1.300-jährige Bestehen ihres Klosters – und erinnern dabei auch an den Tod der Stiftsgründerin, der Landes- und Diözesanpatronin Erentrudis im Jahr 1718. Die neue Äbtissin von Stift Nonnberg hat einem „Orientierung“-Team anlässlich des Jubiläums einen seltenen Einblick in das Leben hinter den Klostermauern gewährt. Bericht: Romy Seidl.

„Dolmetscher“: Eine filmische Reise in die Erinnerung

Wenn zwei ältere Herren gemeinsam vor die Kamera treten, wird nicht selten eine Komödie daraus. Auch der neue Film des slowakischen Regisseurs Martin Šulik, der jetzt im Kino zu sehen ist, enthält komödiantische Elemente. Aber „Dolmetscher“ ist vor allem ein Road Movie, das in die Nachdenklichkeit führt. Peter Simonischek und der in der Slowakei nicht minder bekannte Jiří Menzel spielen ungleiche Gefährten in vorgerücktem Alter. Simonischek ist der Sohn eines Nazischergen, der viele Menschen auf dem Gewissen hat – darunter die Eltern des pensionierten Dolmetschers, den Menzel darstellt. Die schwierige Annäherung der höchst unterschiedlichen Charaktere und ihre sehr verhalten geführte Auseinandersetzung um die schrecklichen Ereignisse von damals geben dem Film Brisanz und Aktualität. Es ist eine Reise in eine belastete Vergangenheit – und auch eine Reise in ein wenig bekanntes Nachbarland. Peter Simonischek, den die „Orientierung“ zum Interview getroffen hat, schätzt an Martin Šuliks Film nicht zuletzt die Leichtigkeit, mit der er sich schweren Themen nähert.
Bericht: Christian Rathner.

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