ORF zum 75. Geburtstag von Felix Mitterer: Porträt, Spielfilme, Ö1-Hörspiel und -Radiogeschichten

Ab 28. Jänner in ORF 2, ORF III, Ö1 und 3sat

Wien (OTS) Der ORF würdigt den Tiroler Schriftsteller, Dramatiker und Schauspieler Felix Mitterer zum 75. Geburtstag am 6. Februar 2023 mit mehreren Sendungen im Fernsehen und Radio.

So zeigt ORF 2 am Samstag, dem 4. Februar, mit „Baum der Erlösung“ (21.55 Uhr) einen 2008 entstandenen packenden ORF-„Tatort“-Fall aus Mitterers Feder, in dem Ermittler Harald Krassnitzer mit den Themen Rassismus und Integration konfrontiert wird. „Ich bin ein Glückskind – Felix Mitterer im Gespräch mit Susanna Schwarzer“ ist in der ORF-2-„matinee“ am Sonntag, dem 5. Februar, um 10.05 Uhr zu sehen. Dafür begab sich die ORF-Journalistin 2017 mit dem Jubilar auf Spurensuche nach Tirol, sprach mit ihm über seine Kindheit auf der Alm und seinen Weg vom Skandal- zum Erfolgsautor. In ORF III steht am 5. Februar das 2001 produzierte opulente Historiendrama „Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers“ (11.55 Uhr) mit Tobias Moretti in der Titelrolle auf dem Programm, das Xaver Schwarzenberger nach einem Drehbuch von Felix Mitterer verfilmte. Eine weitere ORF-Koproduktion des Duos Mitterer/Schwarzenberger ist bereits am Samstag, dem 28. Jänner, um 11.30 Uhr in 3sat auf dem Spielplan: märchenhafte Satire „Der Bär ist los! Die Geschichte von Bruno“ aus dem Jahr 2008.

Radio Ö1 sendet am 4. Februar im „Ö1 Hörspiel“ (14.00 Uhr) mit „Kein Platz für Idioten“ die 1976 entstandene erste Hörspielproduktion von und mit Felix Mitterer. Genau am Geburtstag, am Montag, dem 6. Februar, liest Gregor Bloéb in den Ö1-„Radiogeschichten“ (11.05 Uhr) Mitterers Erzählung „Wie der Seppei sich in die Heilige Jungfrau Maria verliebt hat“.

Die TV-Sendungen im chronologischen Überblick:

Samstag, 28. Jänner, 11.30 Uhr 3sat
„Der Bär ist los! Die Geschichte von Bruno“
Erzählt wird eine turbulente Filmgeschichte, inspiriert vom Fall des authentischen „Problembären“ Bruno alias JJ1, der 2006 im Grenzgebiet zwischen Tirol und Bayern für Aufsehen sorgte und letztendlich erlegt wurde. Xaver Schwarzenbergers Inszenierung des Drehbuchs von Felix Mitterer ist allerdings keine Realverfilmung, sondern eine märchenhafte Satire, in der alle Jagd auf Bruno machen. Die einen, wie Bärenexperte Hubert Wolfgruber (Fritz Karl) und Zoodirektor Konrad Rettensteiner (Harald Krassnitzer), um ihn zu fangen, andere, wie Tierschützerin Linde Blümel (Nadeshda Brennicke), um ihn vor den Jägern zu schützen. Bruno wird zum Medienstar und zum Politikum. Während die Bärenschützer alle Register ziehen, um Bruno anzulocken, wartet die ansässige Jägerschaft bereits mit dem Finger am Abzug auf den Schießbefehl.

Samstag, 4. Februar, 21.55 Uhr, ORF 2
„Tatort – Baum der Erlösung“
Im Wald, in der Nähe der Tiroler Marktgemeinde Telfs, wird eine junge türkische Frau an einem Baum erhängt aufgefunden. Zuerst geht die Polizei von einem Selbstmord aus, denn am selben Baum haben sich schon innerhalb eines Jahres drei andere türkische Mädchen und ein junger Mann erhängt, um einer Zwangsverheiratung durch die Familie zu entgehen. Die türkische Community nennt diesen Baum seither „Baum der Erlösung“. Bald stellt sich heraus, dass der Tiroler Freund des Mädchens verschwunden ist, und bei der Obduktion werden Spuren von Gewaltanwendung an der Toten entdeckt. Die Causa scheint höchst brisant, da die Stimmung in der Bevölkerung wegen des soeben fertiggestellten, heftig umstrittenen Minaretts ohnedies aufgeheizt ist. Der vom Innenministerium entsandte Wiener Sonderermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) tritt auf den Plan, um den Fall so schnell wie möglich aufzuklären. In Telfs trifft Eisner auf zwei durch den Minarettbau zutiefst verfeindete Familien.

Sonntag, 5. Februar

„Ich bin ein Glückskind – Felix Mitterer im Gespräch mit Susanna Schwarzer“ (10.05, ORF 2)
Er gilt als Poet des Volkes. Einfühlsam und präzise schildert er in seinen Werken die Welt der kleinen Leute, ein feinfühliger und genauer Beobachter, der den Menschen vor allem in die Herzen blickt. „Ich mache Theater nicht gegen, sondern für die Menschen“, so Felix Mitterer im Gespräch mit Susanna Schwarzer, das anlässlich seines 70. Geburtstags entstand. Geboren in ärmsten Verhältnissen fühlt er sich Zeit seines Lebens als Außenseiter, als einer, der nicht dazugehört. Schon früh findet er Trost in der Literatur, flüchtet sich in die Welt der Fantasie und beschließt, Schriftsteller zu werden. Ein Traum, der ihn nie verlässt. 1977 gelingt ihm mit „Kein Platz für Idioten“ der Durchbruch, mit der „Piefke-Saga“ wird er in den 1990er Jahren zum gefeierten Autor. Dabei versucht er nie zu gefallen, er charakterisiert Menschen und kritisiert dabei immer wieder die Umstände, die sie zu dem machen, was sie sind. Oft sozial Benachteiligte, Außenseiter der Gesellschaft; es sind ambivalente Figuren, die ihn interessieren. „Die Geschichten finden mich“, so Mitterer, der sich in seinen Stücken auch immer wieder mit realen Personen auseinandersetzt – wie der Schauspielerin Dorothea Neff oder dem Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter. „Ich bin ein Schreibarbeiter“, sagt er von sich, „und als solcher hab ich immer daran geglaubt, dass Literatur etwas verändern kann.“

„Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers“ (11.55 Uhr, ORF III) Felix Mitterer hatte sich jahrelang mit der Figur Andreas Hofer und der Geschichte des Freiheitskampfs des Tiroler Nationalhelden beschäftigt, bevor er das Drehbuch zu diesem Historienepos schrieb. Darin erzählt er die Ereignisse der Jahre 1808 bis 1810, beginnend am 24. Dezember 1808 mit der militärischen Aushebung der Mitternachtsmette in St. Leonhard im Südtiroler Passeiertal, endend mit der Hinrichtung Andreas Hofers am 20. Februar 1810 in Mantua. Die Titelrolle des Freiheitskämpfers Andreas Hofer, der 1809 unter anderem am Bergisel den Truppen Napoleons die Stirn bot, verkörpert Tobias Moretti, sein kongenialer Partner vor der Kamera ist Franz Xaver Kroetz in der Rolle des fanatischen Kapuzinerpaters Joachim Haspinger, der an Hofers Seite die treibende Kraft und maßgebender Führer des Tiroler Aufstandes war und nicht zuletzt jener war, der Hofer zur erfolglosen Fortsetzung des Widerstands gegen Napoleon drängte. In weiteren Rollen sind u. a. Martina Gedeck, Julia Stemberger, Günther Maria Halmer und Gregor Bloéb zu sehen.

Felix Mitterer in Ö1

Samstag, 4. Februar, 14.00 Uhr
„Ö1 Hörspiel – Kein Platz für Idioten“
Im Jahr 1976 schrieb der damalige Zollbeamte Felix Mitterer für das ORF-Landesstudio Tirol sein erstes Hörspiel „Kein Platz für Idioten“. Ein Stück, das – wie viele weitere Arbeiten von Felix Mitterer – einen Außenseiter in den Mittelpunkt stellt. Der alte Plattl-Hans nimmt einen offenbar geistig und körperlich behinderten Buben zu sich und zieht ihn auf. Es stellt sich heraus, dass dieser nur anscheinend behindert war; Elternhaus und Schule haben ihn zum Idioten gemacht. Sobald der Plattl-Hans seinen Zögling zu pflegen beginnt, entwickelt der Bub alle von der Umgebung verlangten Eigenschaften. Aber er ist bereits gezeichnet, hat den Stempel des Versagers, das Kreuz der Hilflosen auf der Stirn und wird deshalb – allen Vernunftgründen zum Trotz – aus der Gemeinschaft entfernt.
Mit: Albert Peychär, Felix Mitterer, Helmut Haidacher, Margit Hartmann, Helmut Maurer, Franz Paul Mattes, Josef Pittl, Karl Holzer, Gottfried G. Dahlen, Gerti Rathner, Margit Seeber, Toni Bichler, Kurt Blaas und Walter Fleischmann; Regie: Franz Hölbing.

Montag, 6. Februar, 11.05 Uhr
„Radiogeschichten – Wie der Seppei sich in die Heilige Jungfrau Maria verliebt hat“
Gregor Bloéb liest Felix Mitterers Erzählung „Wie der Seppei sich in die Heilige Jungfrau Maria verliebt hat“. In seiner Kindheit hat Mitterer oft die Schule geschwänzt, um in einem Versteck ungestört lesen zu können. Die Kinder in seinem Erzählband „An den Rand des Dorfes“ ähneln in ihren Charakterzügen durchaus dem Autor – so auch Seppei, der sich heftig in die Muttergottes verliebt.

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