Offener Brief des Bundesschulsprechers Zierfuß an Wiener Stadtschulratspräsident Himmer

Zierfuß: Ideologisches Wunschdenken nicht auf Kosten der Kinder ausleben!

Wien (OTS) - Sehr geehrter Herr Stadtschulratspräsident,

nach dem heutigen Artikel in der Wiener Zeitung ist wohl endgültig klar, dass Sie alles in Ihrer Macht stehende tun werden, um ihre ideologische Parteipolitik auf die Schulen Wiens zu zwängen, ohne jegliche Rücksicht auf unsere Zukunft. Wir wissen aus dem internationalen Vergleich und den Erkenntnissen aus der NMS ganz genau, welche Folgen Ihr übermütiges Handeln hier haben wird:

Ansturm auf Privatschulen
Sehen wir uns Großbritannien als Beispiel an, wo mit großer Euphorie ein "gerechteres Schulwesen" geschaffen wurde, jedoch jetzt nur noch entscheidet, wer genug Geld für eine Privatschule - also für den Zugang zu guter Bildung - hat und wer nicht. Auch in den skandinavischen Ländern, wo weniger Kinder von Geringverdienern die Möglichkeit bekommen zu studieren, als es bei uns in Österreich dank unserem differenzierten Schulsystem der Fall ist, hat dieses vermeintlich “gerechte System” nicht funktioniert.

Gesamtschule mag für Sie ideologisch gut klingen. Wenn sie aber erwiesenermaßen nicht funktioniert, dann haben auch Sie das zu respektieren!

Die Neue Mittelschule war Inbegriff unverantwortlichen Handelns: Wir haben zwei Modelle - Gesamtschule und differenziertes Schulsystem -und finden nach ewigem Ringen einen für alle beteiligten schlechten Kompromiss und verkaufen das Ganze als “neu” und “zukunftsvisionär”. Besonders in Wien mussten die Schüler als Versuchskaninchen neuer ideologischer Spielchen mit KMS/WMS/... herhalten, ohne gefragt zu werden. Bei der Neuen Oberstufe ist man immerhin schon zur Einsicht gekommen und hat den Start - wieder (!) - verschoben, weil die NOst einfach noch nicht ausgereift ist. Schade, dass Sie lieber mit der ideologischen Brille stur gegen die Wand fahren, um ein noch kostenintensiveres Schulsystem mit aller Gewalt durch zu bringen, anstatt endlich einzusehen, wo die Probleme in den Schulen wirklich liegen! Manchmal wär es zum Erkennen von Problemen besser, statt der ideologischen Brille einfach eine Lesebrille zu verwenden.

Um Ihnen die Folgen einer solch verheerenden Entscheidung zu verdeutlichen, ist hier zusammengefasst, was die Neue Mittelschule -als Gesamtschule light - verursacht:
- höhere Kosten: 1000 € mehr pro Kind pro Jahr
- schlechte Aufstiegschancen in der 9. Schulstufe: Abstand zur AHS verdoppelt
- größere Scheren nach Geschlecht und Erstsprache
- mehr Aggressionspotenzial bei Kindern mit schlechteren Noten
- uvm.
http://bit.ly/2DgDBXH

Das alles geht aus einem Bericht - vom damals rot gefärbten BMB bezahlt - hervor, was Ihnen nun endgültig zeigen sollte, dass ich hier auf Faktenbasis zum Wohle der Schülerinnen und Schüler, Lehrerschaft und allen Beteiligten argumentiere, um Sie in Ihrer Illusion wachzurütteln.

Anstatt weiter unsere Schulen zu zerstören und den Kindern die Zukunft zu nehmen, investieren Sie lieber die Zeit und das Geld in mehr Pädagogen, mehr Supportpersonal und kluges Handeln in der Frage der Integration, wo wir gerade hier in der Bundeshauptstadt enorme Probleme haben. Dann können wir die Schülerinnen und Schüler individueller fördern und mehr auf jeden Einzelnen eingehen!
Her mit sinnvollen Investitionen für die Zukunft von uns Schülerinnen und Schülern!

Mit erwartungsvollen Grüßen
Harald Zierfuß
Bundesschulsprecher

Rückfragen & Kontakt:

Tobias Hofstätter
Pressesprecher Schülerunion
tobias.hofstaetter@schuelerunion.at
+43 660 5519943



Quelle

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