Offener Brief der Hagelversicherung für den Schutz unserer Böden: Die Politik ist am Zug!

Persönlichkeiten wie Schönborn, Commenda, Rachinger, Moretti, Welser-Möst, Raidl und mehr als 20.000 Unterstützer/innen sind für eine Verlangsamung des rasanten Bodenverbrauchs

Wien (OTS) - (Österreichische Hagelversicherung, 06.10.2017): „Tag für Tag verlieren wir in Österreich unsere wichtigste Ressource Boden für die Versorgungssicherheit mit heimischen, regionalen Lebensmitteln. Aber auch unser einzigartiger Natur- und Lebensraum wird zunehmend gefährdet. Das bestätigt auch eine market-Umfrage: 84 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher kritisieren die Zersiedelung unserer Heimat durch ungeordnete Verbauung. Dass damit auch beispielsweise Überschwemmungsschäden zunehmen, steht wohl außer Zweifel“, betont Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung und Initiator der Online-Kampagne „Bodenlos macht brotlos, arbeitslos, heimatlos…“, die in den vergangenen 10 Wochen 20.163 Stimmen gebracht hat. „Die Ursachen liegen auf der Hand: mangelnde nachhaltige Planung und Weitsicht bei Widmungen sowie ein Steuersystem, das für Zersiedelung obendrein noch Anreize parat hat. Dadurch verlieren wir laufend massiv Flächen, die für die Produktion von Lebensmitteln dann nicht mehr zur Verfügung stehen. So werden wir zunehmend von Importen aus dem Ausland abhängig und beschleunigen außerdem den Klimawandel“, so Weinberger, der im offenen Brief samt den Unterschriften an die politisch Verantwortlichen appelliert, diese Fehlentwicklung unter anderem durch das Revitalisieren des hohen Gebäudeleerstandes zu korrigieren.  

Forderung: Pläne und Beschlüsse umsetzen

Dazu Weinberger: „Wir verbauen in Österreich im 10-Jahres-Durchschnitt rund 20 Hektar pro Tag oder die Fläche von 30 Fußballfeldern! Vom 2,5-Hektar-Ziel aus der Nachhaltigkeitsstrategie 2002 sind wir noch weit entfernt. Bereits 2002 hat sich die Politik zwar mit der Nachhaltigkeitsstrategie zur Reduktion des Bodenverbrauchs bekannt. Nur die Umsetzung effektiver Maßnahmen lässt bis dato auf sich warten. In einem neuen Anlauf wurde dieses Commitment nun auf Initiative der Österreichischen Hagelversicherung im Masterplan für die Ländliche Entwicklung vom Lebensministerium erneuert und mit Unterschriften der Landeshauptleute und des Gemeindebundes besiegelt. Diese Initiative ist ein wichtiger Fortschritt und ein offizielles Bekenntnis zur Verlangsamung des Bodenverbrauchs. 

Offener Brief an die politisch Verantwortlichen

Ein offener Brief mit den über 20.000 Online-Unterschriften von Österreicherinnen und Österreichern, darunter auch zahlreiche prominente Unterstützer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kirche und Kultur, listet die größten Bedrohungen durch die fortschreitende Verbauung und Versiegelung unserer Natur auf: 

  • Wir gefährden die heimische Lebensmittelversorgung.
  • Wir gefährden 500.000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft.
  • Wir gefährden das Tourismusland Österreich.
  • Wir gefährden unseren Lebensraum durch die Zunahme von Unwetterschäden, wie Überschwemmung und Dürre.

„Unterm Strich: Wir gefährden unsere Zukunft. Es sind – wie so oft – die Generationen nach uns, die durch unser kurzsichtiges Handeln betroffen sein werden. Die Tatsache, dass wir unseren Natur- und Lebensraum derartig unkontrolliert gefährden, dürfen wir nicht zulassen“, so Weinberger und ergänzt: „Wichtig ist eine Weiterentwicklung der Wirtschaft mit Rücksichtnahme auf unsere Umwelt und damit eine ressourcensparende Raumordnung. Beispielsweise das Sanieren der mehr als 40.000 Hektar an leerstehenden Industrie-, Gewerbe- und Wohnimmobilien in Österreich schafft Arbeitsplätze und spart Flächen. Nur bedarf es hierfür entsprechende wirtschaftliche und steuerliche Anreizsysteme. Das ist ein Beispiel, wo sich Ökologie und Ökonomie perfekt ergänzen und gleichzeitig unsere Ressourcen geschützt werden. Auch das verstärkte Bauen in die Höhe bzw. in die Tiefe oder der gesetzliche Schutz qualitativ hochwertiger landwirtschaftlicher Flächen sind weitere mögliche Maßnahmen. Lösungsmöglichkeiten gibt es also viele, man muss sie nicht suchen, sie müssen nur umgesetzt werden. Jetzt ist die Politik am Zug!“  

Beispiele prominenter Unterstützer unserer Initiative:

  • Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender VERBUND AG
  • em. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Winfried E. H. Blum, Universität für Bodenkultur
  • General Mag. Othmar Commenda, Generalstabschef des Bundesheeres
  • Dr. Othmar Ederer, Präsident Versicherungsverband Österreich
  • Dr. Franz Fischler, Präsident Europäisches Forum Alpbach
  • Prälat Mag. Maximilian Fürnsinn, Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes Herzogenburg
  • Dr. Günter Geyer, Vorsitzender des Aufsichtsrates der VIG
  • Univ. Prof. Dr. Martin Gerzabek, ehemaliger Rektor Universität für Bodenkultur
  • Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger, Genetiker und Buchautor
  • Walter Kupec, Vorstandsdirektor Generali Versicherung AG
  • Dr. Johannes Kyrle, Obmann des Verbands Land- und Forstwirtschaftlicher Betriebe Niederösterreichs und ehem. Generalsekretär des Außenamtes
  • DDr. Michael Landau, Präsident Caritas Österreich
  • Alfred Leu, Vorstandsvorsitzender Generali Holding Vienna AG
  • Generalmajor Dr. Alois Lißl, Landespolizeidirektor-Stellvertreter OÖ
  • Dipl.-Ing. Johann Marihart, Generaldirektor AGRANA Beteiligungs-AG
  • Tobias Moretti, Schauspieler
  • Ing Johann Penz, Präsident des NÖ Landtages
  • Dr. Stephan Pernkopf, Präsident des Ökosozialen Forums Österreich
  • Dr. Konrad Pesendorfer, Generaldirektor Statistik Austria
  • DI Josef Plank, Generalsekretär LKÖ
  • Dr. Georg Pölzl, Generaldirektor Österreichische Post AG
  • DI Josef Pröll, Generaldirektor Leipnik Lundenburg
  • Dkfm. Peter Püspök, Präsident Erneuerbare Energie Österreich
  • Dr. Johanna Rachinger, Generaldirektorin Österreichische Nationalbibliothek
  • Dr. Claus Raidl, Präsident Österreichische Nationalbank
  • Mag. Georg Rebernig, Geschäftsführer Umweltbundesamt
  • Dr. Walter Rothensteiner, Generalanwalt Österreichischer Raiffeisenverband
  • Dr. Christoph Kardinal Schönborn, Erzbischof von Wien
  • Johannes Schmuckenschlager, Präsident des Bundesweinbauverbandes
  • Ing. Hermann Schultes, Präsident der LKÖ
  • Dr. Alois Schwarz, Diözesanbischof von Gurk-Klagenfurt
  • Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin Vienna Insurance Group
  • Dr. Michael Staudinger, Direktor ZAMG
  • Dr. Josef Stockinger, Generaldirektor Oberösterreichische Versicherung
  • Mag. Gerd Stöcklmair, Vorstandsmitglied Bankhaus Schelhammer & Schattera
  • Dr. Christian Strasser, Direktor Museumsquartier
  • Fritz Strobl, Olympiasieger
  • Franz Welser-Möst, Dirigent
  • Dipl.-Ing. Reinhard Wolf, Generaldirektor RWA
  • Mag. Maria Zesch, CCO T-Mobile

Rückfragen & Kontakt:

Österreichische Hagelversicherung VVaG
Dr. Mario Winkler
Pressesprecher
+43 1 403 16 81-42
m.winkler@hagel.at



Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.

Eigenes Pressefach für Ihre Pressemeldungen - Pressefach.eu

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen