Österreichische Hilfe für ukrainische Museen

Transport mit Hilfsgütern zum Schutz der Sammlungen erreicht die Süd-Ukraine.

Wien (OTS) ICOM Österreich, das österreichische Nationalkomitee des International Council of Museums, hat mit Unterstützung des Österreichisches Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS) einen weiteren Hilfstransport in die Ukraine durchgeführt. Die Lieferung mit dringend benötigen Materialen hat kürzlich Museen in der Region Mykolajiw nahe Odessa erreicht.

Die Liste der dringend benötigten Ressourcen war lang: Verpackungsmaterial, wie Luftpolterfolien, Kartons, Holzplatten, Archivboxen aber auch Stromgeneratoren, Benzinkanister, Be- und Entfeuchtungsgeräte oder Feuerlöscher wurden zum Schutz und zur sicheren Lagerung der Sammlungsobjekte gebraucht.

In dem bereits über ein Jahr andauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sind viele Museen durch gezielte russische Angriffe zerstört oder beschädigt worden. Museumsbestände konnten oft nur notdürftig gesichert werden. Gerade in der Süd-Ost Ukraine ist die Bedrohung durch die nahe Front außerordentlich groß. Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt daher den Menschen in der Ukraine, im Besonderen unseren Museumskolleg:innen, die trotz der großen Gefahr für das eigene Leben, alle Anstrengungen unternehmen, um die Sammlungen der Museen in Sicherheit zu bringen.

Dem stehen die systematischen Plünderungen ukrainischer Museen durch russische Truppen entgegen, die nach derzeitigem Kenntnisstand auch von russischen Museumsakteur:innen unterstützt werden. Das jüngste Beispiel ist die totale Plünderung des Oleksiy Shovkunenko Kherson-Kunstmuseums am 11. November 2022, bei der Tausende von Gemälden und anderen Objekten auf die russisch-annektierte Krim verbracht wurden. Museen, Kultureinrichtungen, Kulturerbe- und Gedenkstätten werden von Russland gezielt angegriffen, um die ukrainische Kultur und Identität zu zerstören. Dies steht im krassen Widerspruch zur Haager Konvention von 1954 (sowie deren weiterer Protokolle) zum Schutz des Kulturerbes in bewaffneten Konflikten zu deren Einhaltung sich Russland verpflichtet hat.

„Für die Menschen in der Ukraine bedeutet der seit einem Jahr in ungeahnter Brutalität geführte Krieg Leid, Verluste und Zerstörung in unermesslichem Ausmaß“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. „Unnachgiebig müssen wir daher unsere Unterstützung und Solidarität mit Leben erfüllen. Und dabei eines nie vergessen: Der Angriff ist auch ein Angriff auf unsere demokratische Kultur, die Freiheit der Kunst und die Meinungsfreiheit. Viele ukrainische Museen sind durch russische Angriffe bereits zerstört oder beschädigt worden, der weitere Kriegsverlauf und der Winter bedrohen den kulturellen Reichtum der Ukraine. Das kulturelle Erbe ist ein unersetzliches öffentliches Gut, das vergangene und künftige Generationen miteinander verbindet. Es leistet einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau und zur Stärkung der nationalen Identität und der kulturellen Eigenheit eines Landes“.

„Museen sind die Hüter:innen unseres gemeinsamen kulturellen Erbes. Gerade in Krisenzeiten kommt ihnen in Bezug auf Demokratie und Freiheitsrechte eine wichtige Bedeutung zu. Nicht zuletzt sind sie Bewahrer:innen von Identität und Geschichte. Durch den Angriff Russlands auf die Ukraine werden unsere Grundwerte von Frieden, Freiheit und Demokratie bedroht. Angesichts des furchtbaren Krieges und der dramatischen Lage der Menschen vor Ort sind wir sehr froh, mit den Hilfstransporten wenigstens ein wenig zur Verbesserung der Situation beitragen zu können“, so ICOM Österreich-Präsidentin Johanna Schwanberg. „Wir danken dem BMKÖS, das den Transport zur Gänze finanziert hat und der Albertina, die Materialspenden beigetragen hat. Ganz besonders danken wir dem Transportunternehmen Kunsttrans Spedition GmbH für die Durchführung des Transportes.“

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