ÖGJ-Hofer: Nächster Schlag ins Gesicht für Lehrlinge

Ausweitung der Rot-Weiß-Rot-Karte löst Fachkräfteproblem nicht, sondern öffnet die Türen für Billiglohnsektor

Wien (OTS) „Dass Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck die Lehrlinge ins Land holen will, die wir brauchen und nicht jene, die zufällig zu uns kommen, ist bezeichnend, angesichts dessen, dass sie hier von meist Minderjährigen spricht, die zufällig aus einem Kriegsgebiet kommen und mit dem Leben bedroht sind“, kommentiert Susanne Hofer, Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), die Aussage der Ministerin. „Jungen Menschen wird mit einer Lehre die Möglichkeit einer Ausbildung gegeben, sich zu beteiligen und zu integrieren. Jetzt will man sie zum Nichtstun verdammen, das ist der nächste Schlag ins Gesicht von Lehrlingen. Wenn ein junger Mensch durch seine Ausbildung und Arbeitskraft so viel in Österreich beiträgt, soll er auch bleiben dürfen.“

„Junge AsylwerberInnen, die eine Lehre machen, werden den Fachkräftemangel nicht lösen, das ist klar. Fraglich ist aber, welches System die Regierung verfolgt. Einerseits sprechen sie von Fachkräftemangel, andererseits verwehren sie jenen die Ausbildung, die genau in den dringend benötigten Mangelberufen eine Lehre machen. Stattdessen soll nun dir Rot-Weiß-Rot-Karte für Lehrlinge aus Drittstaaten geöffnet werden“, wundert sich Hofer über diesen Vorschlag. Denn schon jetzt können die Lehrstellen nicht gefüllt werden obwohl sich rund 8.800 junge Menschen in einer Überbetrieblichen Lehre befinden, 8.600 Asylberechtigte für eine Lehre geeignet wären und über 8.000 junge Menschen laut AMS im Juli lehrstellensuchend gemeldet waren.

„Ursprünglich war die Idee der Rot-Weiß-Rot-Karte, hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen. Eine Ausweitung auf die Lehre und eine Herabsenkung der Voraussetzungen, wie die Einkommensgrenze zu senken, lässt vermuten, dass durch die Hintertür junge Menschen als billige Arbeitskräfte geholt werden sollen“, so Hofer. „Der Fachkräftemangel lässt sich aber am besten durch qualitätsvolle Ausbildungsplätze und gute Bezahlung lösen und vor allem, wenn Betriebe wieder mehr ausbilden.“

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