ÖAMTC: „Elefantenrennen“ auf Autobahnen als gefährliches Ärgernis

Club fordert Ausweitung von streckenbezogene Lkw-Überholverboten

Wien (OTS) - Das Lkw-Aufkommen auf heimischen Autobahnen und Schnellstraßen nimmt stetig zu. Der durchschnittliche Lkw-Anteil liegt bei rund 13 Prozent. Sogenannte "Elefantenrennen", bei denen ein Lkw einen anderen überholt, sind für viele Autofahrer ein großes Ärgernis. "Die oft langwierigen Überholmanöver blockieren vor allem auf zweistreifigen Richtungsfahrbahnen den nachfolgenden, schnelleren Pkw-Verkehr", erläutert ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nosé. "Zudem erzeugen abrupte Spurwechsel von Lkw gefährliche Situationen für den nachfolgenden Verkehr."

Zeitgewinn durch Überholen ist gering

In der Regel ist ein Zeitgewinn für Lkw-Lenker durch Überholvorgänge gering, denn zumeist wird dieser durch andere Faktoren – wie etwa eine notwendigen Pause – rasch wieder aufgebraucht. "Die Behinderungen und Gefährdungen des Verkehrs durch Überholvorgänge mit geringer Geschwindigkeitsdifferenz sind jedoch enorm", erklärt der ÖAMTC-Experte. Für Lkw gilt auf Österreichs Autobahnen generell ein Geschwindigkeitslimit von 80 km/h. Hält ein Lkw dieses Limit korrekt ein und überholt ein weiterer Lkw diesen mit beispielsweise 85 km/h, so dauert der gesamte Überholvorgang über eineinhalb Minuten bzw. rund 2,3 Kilometer. "Zudem wird in manchen Fällen der ohnehin geringe Geschwindigkeitsunterschied durch den höheren Luftwiderstand nach dem Ausscheren oft aufgebraucht", erläutert Nosé. "Das führt dann unweigerlich zum Abbruch des Überholvorgangs."

Aktuelle gesetzliche Regelung

Mit Wirksamkeit zum 1. Juni 2014 wurde für Lkw über 7,5 Tonnen das Überholen auf dem dritten bzw. vierten Fahrstreifen einer Autobahn verboten. "Nur 17 Prozent des Netzes sind allerdings drei- oder vierstreifig ausgebaut", berichtet Nosé. "Das Problem sind somit nicht die mehrspurigen Autobahnen sondern die zweispurigen." Das Ausweiten der Beschränkung auf das gesamte Netz ist aus Sicht des ÖAMTC allerdings keine sinnvolle Option. "Wenn alle Lkw aufgefädelt auf der äußersten Spur fahren, würde das das Unfallrisiko nur erhöhen", so der ÖAMTC-Experte. "Bereits jetzt wird der gemäß StVO vorgegebene Abstand von 50 Metern zwischen Fahrzeugen größerer Länge kaum eingehalten."

Streckenbezogene Lkw-Überholverbote ausweiten

Im Sinne der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer schlägt der ÖAMTC-Experte daher eine Ausdehnung und gezielte Anordnung von streckenbezogenen Lkw-Überholverboten vor. "Es gibt die Möglichkeit, risikoreichere, zweispurige Autobahnabschnitte zu evaluieren und gezielt Überholverbote zu verordnen", führt Nosé aus. "Im Idealfall sind diese verkehrsabhängig zu aktivieren und über Wechselverkehrszeichen anzuzeigen." Zudem gehören unerlaubte Lkw-Überholvorgänge durch die Exekutive öfters und strenger sanktioniert. "Der Club fordert zudem, Abschnitte mit längeren Überholverboten, abschnittsweise um einen dritten Fahrstreifen zu erweitern, um weiterhin Überholmöglichkeiten für Lkw anzubieten", hält der ÖAMTC-Experte abschließend fest.

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