Niederösterreich setzt Nachhaltigkeitsstandards im Kulturbereich

LH Mikl-Leitner: „Umweltschutz muss im Veranstaltungs- und Ausstellungsbereich noch stärker berücksichtigt werden“

St. Pölten (OTS/NLK) Kultur in Niederösterreich soll künftig umweltbewusster und nachhaltiger stattfinden. Dazu präsentierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit Vertretern aus der NÖ Kulturszene den „NÖKU-Nachhaltigkeitsstandard“ im Museum Niederösterreich.

„Das Thema, das uns momentan weltweit und tagtäglich beschäftigt, ist die Corona-Pandemie. Corona hat unser aller Leben verändert und zwingt uns vieles anders zu tun. Daher war es uns in Niederösterreich auch wichtig, dass Kunst und Kultur trotz Corona stattfinden konnte“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die damit auf die mehr als 2.000 Veranstaltungen im heurigen Kultursommer verwies. Es sei wichtig, dass Kultur auch im Herbst stattfinde, denn Corona sei nicht nur Krankmacher, sondern auch Neumacher und Motor. Neben Wirtschaft und Arbeitswelt gehe damit auch Veränderung in der Kultur einher und bewirke die Schaffung neuer Formate. Veränderungen seien auch im Bereich des Umweltschutzes wichtig. „Umweltschutz und Klimaschutz liegt uns seit Jahren am Herzen, und wir sind Vorreiter und Vordenker. Auch die Kultur kann Vorbild sein. Und, dass wir dieses Thema in unseren Einrichtungen in den Mittelpunkt stellen, zeigt am besten die Ausstellung ‚Klima und ich‘, die hier im Museum Niederösterreich aufzeigt, wie jede und jeder einen Beitrag zum nachhaltigen Handeln leisten kann“, so die Landeshauptfrau.

Sie denke auch an den „Filmhof Weinviertel“, wo Monika Langthaler und Michael Rosenberg ein “Green Event“ geschaffen haben. Dort werden die Gäste mit Elektro-Shuttlebussen vom Bahnhof abgeholt. Im Filmbereich verwies die Landeshauptfrau auf die Initiative „Evergreen“, bei dem das Land eine echte Vorreiterrolle innehabe und es konkrete Handlungsempfehlungen und Weiterbildungen gebe. „Es ist schön zu spüren, dass unser Engagement wertgeschätzt wird und wir für den diesjährigen Europäischen Kulturmarkenaward nominiert sind.“

Diese Best-Practice-Beispiele sollen künftig noch stärker spürbar sein. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, dass Umweltschutz auch im operativen Veranstaltungs- und Ausstellungsbereich stärker berücksichtigt werden muss. Ich habe daher im Jänner die großen Kulturbetriebe unter dem Dach der NÖ Kulturwirtschaft (NÖKU) damit beauftragt, Richtlinien für klimaschonende Maßnahmen zu erarbeiten und festzulegen. Die NÖKU-Betriebe sind damit Vorbild für andere Kulturbetreiber in- und außerhalb Niederösterreichs. Und die NÖKU hat eine Nachhaltigkeitsstrategie für ihre mehr als 30 Kulturbetriebe erarbeitet, die Handlungsanleitung für alle Kulturbetriebe ist“, so Mikl-Leitner.

Nachhaltigkeit müsse anhand dieser Strategie bei Kunst- und Kulturveranstaltungen spürbar und fühlbar sein, und auch die Betriebsführung müsse nachhaltig erfolgen. Auch bei der Unternehmensführung und dem Personalmanagement gelte das. „Bei dieser Strategie verfolgen wir einen gesamtheitlichen Ansatz mit Blick auf die Nachhaltigkeit. Heute setzen wir den Startschuss für die flächendeckende Umsetzung“, so die Landeshauptfrau. Mit der heutigen Präsentation starte die Umsetzung, bis Ende 2023 sollen alle NÖKU-Betriebe die Nachhaltigkeitsstandards des Österreichischen Umweltzeichens erfüllen.

Der Nachhaltigkeitsexperte und Berater der NÖKU, Georg Tappeiner, unterstrich: „Niederösterreich spielt eine Vorreiterrolle. Im Bereich der Nachhaltigkeit sehen wir Kultur als zentralen und nicht verzichtbaren Partner.“ Es gehe darum, aktiven Umwelt- und Klimaschutz zu betreiben. „Zum Beispiel hat Grafenegg ca. 150.000 Besucher pro Jahr. Wenn wir es schaffen, nur zehn Prozent dieser Besucher dazu zu bewegen, mit öffentlichem Verkehr hinzukommen, dann haben wir 100 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart.“ Als zweites Beispiel führte Tappeiner die Umstellung von Einweg- auf Mehrweg-Geschirr bei Festivals an. Das würde eine Abfallreduktion von 60 bis 90 Prozent bewirken. „Das sind konkrete Maßnahmen, die Auswirkungen auf Nachhaltigkeit und Klima haben.“ Die rund fünf Millionen Besucher bei Kulturevents in Niederösterreich hätten dadurch eine große Hebelwirkung und seien ein „großer Hebel Richtung regionaler Wertschöpfung.“

Schauspielerin Ursula Strauss sagte, dass sich die Filmbranche schon längere Zeit mit dem sogenannten „Greenfilming“ beschäftige. Da gehe es beispielsweise um die Reduzierung von Müll, mehr öffentliche Anreise zu den Drehorten, Umstellung auf ökologische Toiletten sowie die Reduzierung der Fleisch-Mahlzeiten bei den Drehs. „Es hat bereits ein Umdenken stattgefunden“, bekräftigte sie und sagte abschließend:
„Jeder kann etwas für diese Umwelt tun.“

Klaus Moser, Geschäftsführer NÖ Festival und Kino GmbH sowie Nachhaltigkeitsbeauftragter der NÖKU meinte: „Der NÖKU-Nachhaltigkeitsstandard orientiert sich am österreichischen Umweltzeichen. Im ersten Schritt schauen sich die Nachhaltigkeitsbeauftragten den Istzustand an und erarbeiten mit Teams vor Ort Einsparungs- und Verbesserungspotenziale.“

Der Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, Martin Lammerhuber unterstrich, dass es „ums Tun und Handeln sowie die Vorbildwirkung geht. Regionalkultur ist nachhaltig, in nächster Nähe, setzt auf regionale Wirtschaft und Klimafreundlichkeit.“ Die Kultur.Region.Niederösterreich biete zudem Schulungs- und Weiterbildungsprogramme im Bereich Nachhaltigkeit an.

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