Neufassung der OTS0101 von heute: Lungenentzündung kann tödlich sein

Auch langfristige Beeinträchtigungen nach überstandener Erkrankung sind möglich

Korrektur zu OTS_20171025_OTS0101

Wien (OTS) - Eine Lungenentzündung ist eine häufige und ernstzunehmende Erkrankung, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen (1). Bis zu 100.000 Menschen erkranken in Österreich jährlich daran, etwa 39.000 werden mit der Diagnose "Lungenentzündung" entlassen (2) – mit einer Sterberate von etwa 10 Prozent (3). Doch auch wer eine Lungenentzündung übersteht, hat oft mit langfristigen Folgen zu kämpfen: Von kognitiven Einschränkungen bis zu einem erhöhten Risiko für kardiale Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall (4,5).

Sieben Prozent der Weltbevölkerung erkranken an Lungenentzündung 

Weltweit sind jährlich etwa 450 Millionen Menschen von Lungenentzündungen (Pneumonien) betroffen. Das sind etwa sieben Prozent der Weltbevölkerung. Lungenentzündung gehört damit zu den führenden Todesursachen. Geschätzte 4 Millionen Menschen versterben pro Jahr daran (6). In Europa müssen jährlich zwei bis zwölf Personen pro 1000 Einwohner mit Lungenentzündung ins Spital(7). Häufigste Verursacher (8) der Erkrankung: Pneumokokken. Das sind grampositive Bakterien, die auch andere schwere Infektionen verursachen können. Experten gehen davon aus, dass etwa ein Drittel aller Lungenentzündungen in Österreich durch Pneumokokken verursacht werden (9).

Hohe Sterblichkeit  

Die sogenannte ambulant erworbene Lungenentzündung (community acquired pneumonia) ist heute die häufigste Todesursache bei Infektionen in Europa und den USA (10). „Grundsätzlich kann sie aber – sofern sie bakteriell verursacht ist – gut mit einem Antibiotikum behandelt werden“, erklärt Priv.-Doz. OA Dr. Rainer Gattringer, Infektions-Experte des Ordensklinikum Linz/Elisabethinen. Die Mortalität liegt bei ein bis zwei Prozent. Etwa 90 Prozent der Todesfälle kommen dabei in der Altersgruppe über 65 Jahre vor (11). Deutlich höher ist die Sterblichkeit bei jenen Patienten, die im Krankenhaus landen. Sie beträgt etwa zehn Prozent (3). „Vergleicht man das mit der Sterblichkeit nach einem akuten Herzinfarkt, ist diese Zahl erschreckend“, so der stellvertretende Leiter des Instituts für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin weiter. Denn da liegt sie mittlerweile bei unter fünf Prozent (12).

Studiendaten zeigen, dass eine durchgemachte Lungenentzündung auch zu einer erhöhten Langzeitsterblichkeit führen kann. Die in einer amerikanischen Studie festgestellte Übersterblichkeit könnte bis zu 50 Prozent in einem Zeitraum von nur fünf Jahren betragen (13). Experte Gattringer erläutert: „Eine Pneumonie ist - vereinfacht gesprochen - eine Entzündung, die sich zum Beispiel auch auf die Gefäße und andere Organe auswirken kann. Gerade bei älteren Menschen, die ohnehin oft Vor-Erkrankungen haben, ist das mittel- und langfristig besonders gefährlich.“ Eine weitere Studie aus den Niederlanden wies eine ähnliche Richtung und fand eine um ein Drittel höhere Mortalität bei ehemaligen Lungenentzündungs-Patienten im Vergleich zur Normalbevölkerung innerhalb von sieben Jahren. Die häufigsten Todessachen waren Tumore, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und kardiovaskuläre Erkrankungen (4).

Langzeiteinschränkungen möglich 

Auch die Liste der möglichen Komplikationen von Lungenentzündungen ist lang. Sie reicht vom septischen Schock, über Lungenabszesse bis hin zu Atemstillstand (14). 

Langfristige Auswirkungen sind ebenfalls möglich. Eine stationäre Behandlung kann in manchen Fällen mit dauerhaften funktionellen und kognitiven Einschränkungen einhergehen. Studiendaten zeigen, dass Patienten, die vor ihrem Krankenhausaufenthalt keine Beeinträchtigungen aufwiesen, danach häufiger Probleme mit Aktivitäten des täglichen Lebens hatten als Menschen, die aufgrund eines Herzinfarkts im Krankenhaus waren(5).

Teure Krankenhausaufenthalte

Eine Lungenentzündung ist aber nicht nur für den einzelnen Betroffenen gefährlich, sondern auch teuer für die Gesellschaft. Die geschätzten Kosten dafür betragen in Europa etwa 10 Milliarden Euro. Hauptverursacher sind Krankenhausaufenthalte. Ein weiteres Drittel kommt durch krankheitsbedingte Arbeitsausfälle zustande(15). Besonders interessant ist, dass die Spitalskosten für eine durch Pneumokokken verursachte Lungenentzündung laut einer Studie aus Spanien höher sind als für Pneumonien aufgrund anderer Ursachen. Pro Krankheitsepisode betragen diese durchschnittlich 2.865 Euro für Pneumokokken-Pneumonien und 2.260 Euro für andere Pneumonien (16). Da Pneumokokken-Pneumonien vor allem bei älteren Personen auftreten, ist ein Ansteigen der Spitalskosten in den nächsten Jahren aufgrund der Überalterung der Gesellschaft zu erwarten. 

Hausarzt hat Schlüsselrolle 

„Eine der wirksamsten Präventionsmaßnahme ist die Pneumokokken-Impfung“, so Dr. Christiane Körner, Präsidentin des Vereins für Impfaufklärung (VFI). Daten aus Befragungen zeigen, dass der Hausarzt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielt1 “Wir appellieren deshalb dringend an alle Hausärzte, dass sie alle ihren Patienten ab 50 sowie allen Risikopatienten diese Impfung ans Herz legen und impfen.“

Mit freundlicher Unterstützung von Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien

Quellen:

1) PneuVUE®: Neue Sichtweisen der Pneumonie bei älteren Erwachsenen, Marktforschung Ipsos, 2016

2) Statistik Austria 2015

3) S3 Leitlinie Behandlung von erwachsenen Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie und Prävention – Update 2016

4) Bruns AH, et al. Cause-specific long-term mortality rates in patients recovered from community-acquired pneumonia as compared with

the general Dutch population. Clin Microbiol Infect 2011; 17: 763–768

5) Davydow, D.S., et. al., Functional Disability, Cognitive Impairment, and Depression After Hospitalization for Pneumonia. The American

Journal of Medicine 2013; 126 (7): 615–624.e5

6) Ruuskanen, O., et. al. Viral pneumonia. Lancet (2011). 377 (9773): 1264–75

7) Drijkoningen J.J.C., Rohde G.G.U., Pneumococcal infection in adults: burden of disease, Clin Microbiol Infect 2014; 20 (Suppl. 5): 45–51

8) Welte, T., Torres, A., & Nathwani, D. (2011). Clinical and economic burden of community-acquired pneumonia among adults in Europe. Thorax, 67(1), 71–79

9) Wenisch C et al., Wien Klein Wochenschr (2013) 125:621–6

10) Blasi F, Mantero M, Santus P, et al. Understanding the burden of pneumococcal disease in adults. Clin Microbiol Infect 2012;18:1–8

11) European Commission Health statistics. Atlas on mortality in the European Union. Luxembourg: Office for Official Publications of the

European Communities, 2008

12) O-Ton Franz Xaver Roithinger bei PK am 6.6.2017, http://www.o-ton.at/component/mfoton/6016?view=content

13) Restrepo MI, et.al., Long-term prognosis in community-acquired pneumonia. Curr Opin Infect Dis 2013; 26: 151–158

14) https://www.nhlbi.nih.gov/health/health-topics/topics/pnu/signs, zuletzt abgerufen am 13.9.2017

15) Pneumonia. In: European lung white book 2nd edn. Sheffield, UK: European Respiratory Society/European Lung Foundation, 2003:55–65

16) Sicras-Mainar A, et.al., Retrospective epidemiological study for the characterization of community-acquired pneumonia and

pneumococcal pneumonia in adults in a well-defined area of Badalona (Barcelona, Spain). BMC Infect Dis 2012; 12: 283.

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Uta Carstanjen
Fine Facts Health Communication
Mobil: +43 664 515 30 40
carstanjen@finefacts.at

Verein zur Förderung der Impfaufklärung (VFI)
Mag. Dr. Christiane Körner
info@impfen-vfi.at



Quelle

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