Neues Volksblatt: „Verhunzter Angriff“ von Markus EBERT

Ausgabe vom 18. November 2017

Linz (OTS) In der Fußballersprache würde man das, was Bundespräsident Alexander Van der Bellen in den letzten Tagen abgeliefert hat, wohl so charakterisieren: Er hat versucht, mit Überraschungsangriffen in die Tiefe des gegnerischen Strafraums vorzudringen, dabei aber seine eigene Abwehr sträflich im Stich gelassen. Prompt haben die türkis-blauen Koalitionsverhandler im präsidialen Tor eingenetzt.
Schon Van der Bellens erster Angriff — eine Absage an die FPÖ-Politiker Harald Vilimsky und Johann Gudenus als potentielle Minister — war unbedacht vorgetragen. Bei einem Diplomatenempfang einfach so vor sich hin zu plaudern, was er denn so zu tun gedenke, war innenpolitisch hopatatschig — auch wenn Van der Bellen damit Signale an die Vertreter der anderen EU-Länder aussenden wollte. Dass er dann von Rom aus konstatierte, bei den Koalitionsverhandlungen wenig Neues gehört zu haben, ist schlicht ein Tritt in den Fettnapf:
Sich im Ausland zu innenpolitischen Fragen zu äußern ist ein No-Go. Offenbar ist Van der Bellen noch nicht ganz in den Usancen des Amtes angekommen. Dass ihm die Koalitionsverhandler gestern über erste Einigungen gerade in jenen Bereichen berichteten — Asyl, Mindestsicherung —, die dem Ex-Grünen nicht sonderlich schmecken dürften, darf wohl als Gegenangriff aufgefasst werden. Klar ist: Van der Bellen muss aufpassen, dass er sich nicht selbst schwindlig spielt.

Rückfragen & Kontakt:

Neues Volksblatt, Chefredaktion
0732/7606 DW 782
politik@volksblatt.at
http://www.volksblatt.at

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.

Leave a Reply