Neues Volksblatt: „Silbersteins Erbe“ von Markus EBERT

Ausgabe vom 11. September 2017

Linz (OTS) Man muss dem Bundesgeschäftsführer der SPÖ, Georg Niedermühlbichler, für seine entwaffnende Ehrlichkeit dankbar sein. Er bestreitet nämlich gar nicht, dass fragwürdiges Videomaterial über Sebastian Kurz produziert wurde, aber es sei nur für den internen Gebrauch gedacht gewesen. Zudem habe die SPÖ das Video nicht direkt in Auftrag gegeben, sondern der mittlerweile als Wahlkampfberater geschasste Tal Silberstein. Als ob das einen großen Unterschied machen würde! Überhaupt nur mehr peinlich ist Niedermühlbichlers ‚Haltet-den-Dieb-Taktik‘ mit seinem Wehklagen über den Datendiebstahl. Tatsache ist: Es gibt das Material.
Womit sich insbesondere eine Frage aufdrängt: Wer soll eigentlich einer Partei über den Weg trauen, die im digitalen Hinterzimmer den Schmutzkübel befüllen lässt, aber im Schaufenster weiße Westen anpreist? Der Verweis, man habe sich von Tal Silberstein getrennt, ist in dieser Causa ganz und gar nicht entlastend, schließlich erfolgte dessen Hinauswurf nicht wegen seiner Wahlkampf-Methoden, sondern weil er anderswo in rechtlich bedenkliche Malversationen verwickelt sein soll. Mit anderen Worten: Silberstein ist weg, aber die SPÖ sitzt auf seinem Vermächtnis. Und auch wenn die Kanzler-Partei nach außen hin krampfhaft bemüht ist, an diesem Erbe nicht mehr anzustreifen, wird die SPÖ den Fassgeruch dieser Verlassenschaft nicht los.

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