Neues Volksblatt: „Siehe, ein Mensch“ von CR Christian HAUBNER

Ausgabe vom 11. Mai 2017

Linz (OTS) Die Art und Weise, in der Reinhold Mitterlehner gestern seinen Rücktritt begründet und kommuniziert hat, war außergewöhnlich. Denn er hat ohne Umschweife, ohne die Verwendung jeglicher politischer Floskeln seine persönlichen Beweggründe dargelegt. Und dabei einen tiefen Einblick gegeben in die raue Welt eines Spitzenpolitikers. Parteipolitisches Hick-Hack aus persönlichen Befindlichkeiten oder aus Hoffnung auf politisches Kleingeld erschwert sachorientiertes Arbeiten enorm. Mehr noch, das gegenseitige Ausrichten von Unterstellungen und Beleidigungen über (soziale) Medien führt dazu, dass das Interesse an Sachpolitik schwindet, wird diese doch als wesentlich fader wahrgenommen als g’schmackige Sager unter der Gürtellinie.
Dazu kommt, dass Politiker so gut wie immer und überall hart angegangen werden, und zwar nicht nur vom politischen Gegner. Gewiss, sie sind Personen öffentlichen Interesses und müssen mehr aushalten als die meisten anderen. Manche feixenden Kommentare und im Schutz der Anonymität geposteten Gemeinheiten lassen aber vermuten, dass deren Urheber oft gar nicht mehr bedenken, dass es auch bei Politikern persönliche Grenzen gibt.
Reinhold Mitterlehner ist gewiss kein Weichei. Aber er hat deutlich gemacht, dass auch an ihm und seinem Umfeld nicht alles abprallt. Ein Politiker ist nicht teflonbeschichtet. Auch für ihn gilt: Siehe, ein Mensch.

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