Neues Volksblatt: „Schweres Erbe“ von Markus EBERT

Ausgabe vom 8. Mai 2018

Linz (OTS) Im Grunde genommen haben die Neos noch Glück im Unglück:
Bis zur nächsten Nationalratswahl sind es noch viereinhalb Jahre, der Reigen der Bundesländer-Wahlen ist auch vorerst abgeschlossen. So gesehen ist der abrupte Abgang von Parteigründer und Aushängeschild Matthias Strolz noch um eine Spur leichter verdaubar.
Trotzdem: Auch wenn Strolz gestern seinen Abgang wortreich begründete und vor allem die abgeschlossene Aufbauphase als Argument ins Treffen führte — nach geordneter und vor allem strategisch geplanter Hofübergabe sieht das alles nicht gerade aus. Wenn jemand sagt „Ich war nie ein Sesselkleber“, dann hat eine solche Botschaft in erster Linie innerparteiliche Adressaten, über kurz oder lang wird man ja sehen, wer ihm die Flügel stutzen wollte. Dass für „die nächste Wachstumsetappe“ der Neos nun eine „neue, frische Führung“ anpacken soll, ist ein hehrer Wunsch: Strolz war mit jeder Faser seines Tuns der Frontmann der Pinken, das Neos-Gesicht und auch der Reibebaum für die anderen Parteien. Mit anderen Worten: Er hinterlässt der neuen Führung ein schweres Erbe, ist doch nichts weniger zu bewerkstelligen, als den Parteigründer vergessen zu machen.
Im Sinne eines lebendigen Parlamentarismus ist zu hoffen, dass die Neos diesen Schlag verkraften, denn bei aller demonstrativen Extrovertiertheit muss man eines anerkennen: Strolz wollte und konnte Politik.

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