Neues Volksblatt: „Rot-grünes Biotop“ von Markus EBERT

Ausgabe vom 21. November 2017

Linz (OTS) – „Türkis-Blaues Versuchslabor. Seit rund zwei Jahren regiert Schwarz-Blau in OÖ. Macht das kulturbegeisterte Industrieland vor, was vielleicht ganz Österreich blüht?“ So kündigte der ORF für den gestrigen Kulturmontag einen Beitrag über den Budgetkurs des Landes Oberösterreich an.
Aber nicht nur die Kulturszene malt mit tatkräftiger medialer Unterstützung den türkis-blauen Teufel an die Wand. Rot-Grün warnt mittlerweile fast täglich vor einem „Angriff auf Wien“, oder, wie es der Standard-Kolumnist Günther Traxler martialisch formulierte, vor dem „Sturm auf das verhasste Wien“ durch die „ÖVP, vereint mit einer rechtsextremen Truppe“.
Hand aufs Herz: Beim Blick auf den Zustand der Bundeshauptstadt darf sich der Rest-Österreicher schon fragen, ob in Wien nicht einiges schief läuft. Dass man mit überdurchschnittlicher finanzieller Unterstützung des Bundes Kultureinrichtungen hätscheln und den öffentlichen Verkehr gut ausbauen kann, ist nicht die ganz große Kunst. Alles andere als politische Kunst ist es aber, in Zeiten anziehender Konjunktur ein paar hundert Millionen zusätzliche Schulden anzuhäufen, und keine ruhmreiche Kunst ist es, alleine heuer 700 Wiener Beamte mit einem Durchschnittsalter von 54 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand zu schicken. Warum das rot-grüne Wien ein schützenswertes politisches Biotop sein soll, erklärt sich so jedenfalls nicht.

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