Neues Volksblatt: „Reiz der Aufgabe“ (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 7. September 2018

Linz (OTS) Es hat schon Tradition: Am Ende der Ferien lädt das VOLKSBLATT alle Schülerinnen und Schüler, die sich an der Aktion „Lauter 1er“ beteiligt haben, zur großen Schlussparty. Ein ausschließlich mit „Sehr gut“ bestücktes Zeugnis zu haben, ist keine Selbstverständlichkeit, dahinter steckt viel Fleiß. Auch wenn es kritische Stimmen zur Prämierung besonderer Leistungen gibt, stehen wir zur 1er-Aktion, schließlich ist Leistung an sich nichts, wofür man sich schämen muss.
Der Philosoph Konrad Paul Liessmann vertritt diesbezüglich eine prononcierte Position: „Vielleicht müssen wir erkennen, dass es für bestimmte junge Menschen reizvoll sein kann, vor schwierigen Aufgaben zu stehen“, sagt er in einem Interview. Und auch, dass eine „bestimmte Form von dosierter Überforderung“ motivierend sein könne. Mit anderen Worten: Schule darf fordern. Wer gelernt hat, gefordert zu werden, wird auch im späteren Leben herausfordernde Situationen vermutlich besser meistern. Eine solche Herausforderung kann sein, sich aus dem Hilfsnetz staatlicher sozialer Hilfen wie etwa der Mindestsicherung wieder herauszuarbeiten. Dazu braucht es natürlich Anreize — etwa, dass Erwerbsarbeit in jedem Fall besser bezahlt sein muss als ein ausschließliches Einkommen aus Transfers. Der Reiz der schwierigen Aufgabe, wie ihn Liessmann in der Schule für gerechtfertigt hält, sollte auch in die Reform der Mindestsicherung einfließen.

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