Neues Volksblatt: „Narrenfreiheit“ (von Herbert SCHICHO)

Ausgabe vom 16. April 2018

Linz (OTS) Es ist ein schmaler Grat auf dem man wandelt, wenn man witzig sein will. Es gehört außerdem auch ein bisschen Gespür dazu, wer man ist und wo man ist. Der frühere SPÖ-Bundeskanzler Kern hat also beim SPÖ-Mitgliederrat über die neue Regierung hergezogen und wollte vermutlich seine Genossen einfach nur unterhalten. Und damit er die Lacher auf seiner Seite hat, will er auf Nummer sicher gehen, greift in die unterste Schublade und vergleicht ÖVP und FPÖ mit zwei B’soffenen, die sich gegenseitig abstützen. Nun ist Kern nicht mehr Kanzler und daher hat er natürlich mehr Narrenfreiheit. Immerhin vertritt er nur mehr die SPÖ, daher müssen sich eigentlich nur die SPÖ-Funktionäre, SPÖ-Mitglieder und SPÖ-Wähler für die verbalen Entgleisungen ihres Vorsitzenden und ehemaligen Bahnchefs schämen. Trotzdem ist Kern Nationalratsabgeordneter und weder Kabarettist noch Büttenredner. Und außerdem hat der SPÖ-Chef durchaus Recht, als er am Aschermittwoch seinem FPÖ-Pendant Strache geraten hat, persönliche Beleidigungen etwas zurückzustellen, das würde der politischen Kultur im Lande guttun. Und von einer guten politischen Kultur würden alle — auch die Politiker selbst — profitieren.
Aber vielleicht will der 52-jährige Berufspolitiker eine neue Karriere als Faschingsnarr einschlagen. 209 Tage hat er noch Zeit, um am 11. 11. als Faschingsprinz Christian I. eine entsprechende Figur abzugeben.

Rückfragen & Kontakt:

Neues Volksblatt, Chefredaktion
0732/7606 DW 782
politik@volksblatt.at
http://www.volksblatt.at

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.

Tags: