Neues Volksblatt: „Falsches Signal“ von Herbert SCHICHO

Ausgabe vom 30. März 2017

Linz (OTS) Gleich vorweg: Selbstverständlich ist es nicht tragbar, dass gewählte Parteien als nicht demokratisch legitimiert in ein extremistisches Eck gerückt werden — und schon gar nicht im Unterricht. Dagegen muss man auftreten. Was aber die FPÖ mit ihrer „Whistleblower“-Homepage anrichtet, schießt weit über dieses Ziel hinaus. Erstens ist eine solche Ankündigung nicht gerade „klimafreundlich“: Das Schulklima wird sicher nicht besser, wenn man die Möglichkeit des anonymen Anpatzens ausweitet. Hinzu kommt, dass es durchaus schon jetzt Möglichkeiten gibt, sich bei Direktor oder Landesschulrat zu beschweren. Zweitens ist es pädagogisch ein völlig falsches Signal an die Jugend: Ihr sollt nicht aufstehen und euch artikulieren, sondern lieber mitfilmen und dann denunzieren. Mündige Bürger sollten sich anderer Strategien bedienen.
Und drittens löst man damit keine Konflikte, sondern vergrößert sie. Das beste Beispiel ist der Anlassfall im BORG Honauerstraße, wo sich der Sohn eines FPÖ-Nationalrates (nebenbei auch Elternvertreter) in einem Vortrag diffamiert fühlte, der Papa Konsequenzen einforderte und Rot-Grün nun eine strafrechtlich relevante gefährliche Drohung ortet. Es hätte ein Punkt auf der Tagesordnung des Schulgemeinschaftsausschuss (SGA) sein können und ist nun ein nationaler Aufreger — für beide Seiten. Das Klima in und der Ruf der Schule sind nachhaltig beschädigt. Das war hoffentlich nicht das Ziel.

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