Neues Volksblatt: „Falsche Debatte“ (von Herbert SCHICHO)

Ausgabe vom 4. Mai 2018

Linz (OTS) Ein afrikanisches Sprichwort lautet: „Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ Zwar ist bei uns der dörfliche Charakter vielerorts verloren gegangen, trotzdem sollte es auch in unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein, dass man eine Verantwortung für die Heranwachsenden hat – nicht nur für den eigenen Nachwuchs. Ein Symbol dieser Verantwortung ist der Jugendschutz. Und es ist durchaus bedenklich, wenn dieser nicht ernst genommen wird und Teenies bei Testkäufen – man sah diesen an, dass sie unter 16 sind – Wodka erwerben konnten, obwohl dies eigentlich erst Personen ab 18 erlaubt wäre. Das ist kein Kavaliersdelikt und nicht vergleichbar damit, dass man ein Auge zudrückt, wenn die Kids drei Minuten zu spät nach Hause kommen oder zwei Tage vor dem 16. Geburtstag ein Bier trinken.
Vor kurzem haben sich die Länder darauf geeinigt, dass man künftig zwischen Boden- und Neusiedlersee Rauchen und Schnapstrinken erst ab 18 darf. In den vergangenen Tagen wurde nun viel darüber debattiert, warum Oberösterreich bei den Ausgehzeiten ausschert und man wegen einer Stunde keinen komplett einheitlichen Jugendschutz zusammenbringen konnte. Aber vermutlich sollte man eher darüber reden, wie es uns gelingen kann, dass kein Wirt, Ladenbesitzer oder Tankstellenpächter wegen ein paar Euro Verdienst auf den Jugendschutz pfeift.

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