Neues Volksblatt: „Ein Staatsmann“ von CR Christian HAUBNER

Ausgabe vom 2. Juni 2017

Linz (OTS) Bundeskanzler ist er nie gewesen. Dennoch hat Alois Mock geschafft, was nur den größten Politikerpersönlichkeiten gelingt: Er wurde im In- und Ausland als Staatsmann wahrgenommen.
Ein Wort, das im Zusammenhang mit Alois Mock unweigerlich einfällt, ist Integrität. Diese zeichnete ihn, der einst 35-jährig und damit als bis dahin jüngster Minister ein Regierungsamt angetreten hatte, aus, gerade auch in politisch schwierigen Zeiten — von denen Mock auch einige erleben musste.
Ein weiteres Attribut, das Alois Mock beschreibt, ist pflichtbewusst. Das war er stets, indem er etwa unbeirrbar seine politischen Überzeugungen vertreten hat. Eine dieser Überzeugungen war die Idee eines geeinten Europas. Er war es, der den österreichischen Beitrittsantrag zur damaligen Europäischen Gemeinschaft abgegeben hatte. Er war es, der unermüdlich darauf hingearbeitet hatte. Sein Pflichtbewusstsein ließ ihn dabei wenig Rücksicht auf sich selbst nehmen, etwa als er, bereits von seiner Parkinson-Krankheit gezeichnet, nächtelang unter riesengroßem Druck die heiklen Beitrittsverhandlungen zu einem positiven Ende führte.
Unvergessen auch ein Bild für die Geschichtsbücher: Es hält den Moment fest, als er mit dem damaligen ungarischen Außenminister Gyula Horn den Eisernen Vorhang durchschnitten hat.
Alois Mock war zweifellos ein großer Staatsmann. Er ruhe in Frieden.

Rückfragen & Kontakt:

Neues Volksblatt, Chefredaktion
0732/7606 DW 782
politik@volksblatt.at
http://www.volksblatt.at

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.

Tags:

Leave a Reply