Ausgabe vom 25. Mai 2018
Linz (OTS) - „Wien ist ein bisserl groß für Österreich. (...) Wien liegt leider ein bisserl am Rande. (...) Immer sind die übrigen Österreicher ein bisserl schlecht auf die Wiener zu sprechen. Die Wiener wieder verachten die übrigen Österreicher ein bisserl.“ Vor fast 50 Jahren hat der oberösterreichische Schriftsteller Alois Brandstetter der Bundeshauptstadt eine Beschreibung gewidmet, deren Grundtenor bei aller ironischen Verbrämung das Verhältnis von Wien zu Restösterreich und umgekehrt wunderbar auf den Punkt bringt.
Die Vorgänge in Wien sind jedenfalls aus dem Blickwinkel des Provinzlers von Bedeutung — etwa, wenn Wien vom Status als Bundeshauptstadt manchmal über Gebühr finanziell profitiert. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs etwa wird in Wien seit Jahrzehnten ein bisserl besser gefördert, während es etwa für die neue Linzer Donauquerung bisher noch ein bisserl wenig Zusagen für Bundesmittel gab. Die Kultureinrichtungen der Bundeshauptstadt dürfen sich auch über ein bisserl mehr Zuschuss freuen, und zuletzt befand es die marode Wiener Gebietskrankenkasse für notwendig, diverse Leistungen ein bisserl besser zu honorieren als das gut wirtschaftende Kassen tun. Dafür schert sich die Stadt Wien als Arbeitgeber ein bisserl wenig um das Problem der Frühpensionierungen. Kurz und gut: Wir werden mehr als nur ein bisserl hinschauen, wie es in Wien unter dem neuen Stadtchef weitergeht.
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