Neue Staffel der ORF-III-Reihe „Baumeister der Republik“ mit Bundeskanzler-Porträts am 23. und 30. September

Sechs Dokus über Figl, Raab, Gorbach, Klaus, Kreisky und Sinowatz

Wien (OTS) - Anlässlich der bevorstehenden Nationalratswahl 2017 setzt ORF III Kultur und Information die „zeit.geschichte“-Reihe „Baumeister der Republik“ mit sechs neuen Filmporträts fort. Nach den Staatsoberhäuptern sowie prägenden politischen Frauenpersönlichkeiten der Zweiten Republik stehen am Samstag, 23. und 30. September 2017, in jeweils drei Dokumentationen in Folge die verstorbenen Bundeskanzler der Zweiten Republik, von Leopold Figl bis Fred Sinowatz, im Mittelpunkt. Durch die Reihe führt erneut Schauspieler Cornelius Obonya.

Den Auftakt macht ORF III am Samstag, dem 23. September, mit „Baumeister der Republik – Leopold Figl“ (20.15 Uhr) von Regisseur Wolfgang Winkler. Figl war der erste Bundeskanzler der Zweiten Republik (1945 bis 1953) und galt somit als Kanzler des Wiederaufbaus. Als späterer Außenminister und Landeshauptmann von Niederösterreich trug er nach 1945 wesentlich zur Entwicklung der nationalen Identität Österreichs bei und sicherte sich mit dem legendären Satz „Österreich ist frei!“ nach Unterzeichnung des Staatsvertrages im Schloss Belvedere einen Platz in den Geschichtsbüchern.
„Julius Raab“ (21.00 Uhr) ging als der sogenannte „Staatsvertragskanzler“ (1953 bis 1961) in die österreichische Geschichtsschreibung ein. Seine legendären Worte „Vor allem möchte ich dem Herrgott Dank sagen …“ sprach er am 15. April 1955 bei seiner Heimkehr aus Moskau nach geglückten Staatsvertragsverhandlungen mit der Sowjetunion. Doch auch fernab dieses politischen Höhepunkts lebte er – wie die Dokumentation von Wolfgang Winkler zeigt – ein bewegtes Leben: als Staatsmann und als Privatperson.
Der erste „Baumeister“-Abend schließt mit „Alfons Gorbach“ (21.50 Uhr) von Regisseur Alfred Schwarz, dem „Versöhnungskanzler“ (1961 bis 1964). Seine Kanzlerschaft scheint ein zu Unrecht vergessenes Kapitel der österreichischen Zeitgeschichte zu sein. Die Nachkriegsära war vorbei, der legendär gewordene Kanzler Raab wurde zunehmend kränklich und die ÖVP brauchte dringend eine neue Orientierung und Führung. In dieser Situation war Gorbach der richtige Mann zur richtigen Zeit, denn das Land war auf neuen Zusammenhalt angewiesen und den konnte er bieten. Als ehemaliger KZ-Häftling hatte Gorbach engen Kontakt zu vielen Sozialisten und auch in seiner Kanzlerschaft setzte er verstärkt auf Kompromisse, was ihm viel Kritik der eigenen Partei einbrachte. Bewegen konnte Alfons Gorbach schlussendlich zwar nicht allzu viel, aber seine Konzilianz schaffte immerhin ein gedeihlicheres Klima für verbesserte Zusammenarbeit zwischen den beiden Großparteien.

Am Samstag, dem 30. September, startet der zweite „zeit.geschichte“-Abend zu den „Baumeistern der Republik“ mit einem Filmporträt von Peter Grundei über jenen Kanzler, dessen Innovationen bis heute für die Österreicher spürbar sind: „Bruno Kreisky“ (20.15 Uhr), der von 1970 bis 1983 das Amt bekleidete. Seine politische Karriere im Nachkriegsösterreich begann er ab 1951 als Berater von Bundespräsident Körner, nahm als Staatssekretär an den abschließenden Verhandlungen zum Staatsvertrag teil und wurde unter Kanzler Raab in der Koalitionsregierung Außenminister. In den Jahren der ÖVP-Alleinregierung unter Josef Klaus wurde Kreisky Parteivorsitzender der SPÖ, erneuerte das Parteiprogramm, war ab 1970 zunächst mit einer von den Freiheitlichen tolerierten Minderheitsregierung Bundeskanzler und wurde nach vorgezogenen Neuwahlen 1971 in diesem Amt mit absoluter Mehrheit bestätigt. Die folgenden zwölf Jahre Alleinregierung – allgemein auch „Ära Kreisky“ genannt – waren geprägt von einer Vielfalt sozialer Reformen, die das gesellschaftliche Leben in Österreich bis heute bestimmen.
Die nächste Dokumentation, ebenso von Peter Grundei, widmet sich „Fred Sinowatz“ (21.20 Uhr), der nach zwölf Jahren als Abgeordneter und Bundesminister für Unterricht und Kunst im Jahr 1983 zum Bundeskanzler (bis 1986) ernannt wurde. Das Porträt zeigt den Weg vom burgenländischen SP-Funktionär zum Nachfolger Kreiskys, der sein Amt mit der Wahl Kurt Waldheims zum Bundespräsidenten, in Verbindung mit der Waldheim-Affäre, niederlegte.
Die sechsteilige Reihe schließt danach mit dem von Gerhard Jelinek, Alfred Schwarz und Ernst Johann Schwarz gestalteten Porträt „Josef Klaus“ (22.10 Uhr), der als konservativer Reformer in Erinnerung blieb. Der ehemalige Bundeskanzler, ÖVP-Obmann, Finanzminister und Salzburger Landeshauptmann regierte Österreich sechs Jahre lang in turbulenten Zeiten (1964 bis 1970). Als „Reformer“ angetreten, versuchte er eine „Politik der Sachlichkeit“ durchzubringen. Von 1966 bis 1970 regierte er alleine, bis ihm Bruno Kreisky die absolute Mehrheit streitig machte. Danach zog er sich zurück und äußerte sich bis zu seinem Tod im Jahr 2001 nie mehr zu politischen Themen.

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