Neue ÖIF-Publikation: Fast ein Fünftel der Bevölkerung in Oberösterreich hat einen Migrationshintergrund

Neue Bundesländer-Statistikbroschüre liefert aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zur Integration von Migrant/innen in Oberösterreich

Wien (OTS) Rund 237.300 im Ausland geborene Personen lebten zu Jahresbeginn 2020 in Oberösterreich, das entsprach 15,9% der oberösterreichischen Gesamtbevölkerung von 1.490.279 Personen. Oberösterreich lag damit mit 3,9 Prozentpunkten unter dem österreichweiten Durchschnitt von 19,8%. Gut die Hälfte der im Ausland geborenen Personen in Oberösterreich (54,5%) stammten aus Drittstaaten, wobei die am stärksten vertretenen Nationen Bosnien-Herzegowina (15,6%), Deutschland (14,3%) und Rumänien (10,2%) waren. Naturgemäß höher war der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund: 19,5% beziehungsweise jede fünfte Person der oberösterreichischen Bevölkerung hatte 2019 einen Migrationshintergrund. Auch hier war der Anteil geringer als im österreichweiten Durchschnitt, der bei 23,7% lag. Als Personen mit Migrationshintergrund werden hier Menschen bezeichnet, deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden. Diese Gruppe lässt sich in weiterer Folge in Migrantinnen und Migranten der ersten Generation (Personen, die selbst im Ausland geboren wurden) und in Zuwanderer und Zuwanderinnen der zweiten Generation (Kinder von zugewanderten Personen, die aber selbst im Inland zur Welt gekommen sind) untergliedern.

Diese und viele weitere Informationen stammen aus der neuen Publikation „Oberösterreich – Zahlen, Daten und Fakten zu Migration & Integration 2020“ des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF), die ergänzend zur ÖIF-Broschüre „Bundesländer“ aktuelle Zahlen der Statistik Austria zur Bevölkerung in Oberösterreich zur Verfügung stellt. Die Statistik-Broschüre steht kostenlos zum Download unter www.integrationsfonds.at/publikationen zur Verfügung.

Höchster Ausländer/innen-Anteil im Bezirk Wels, niedrigster im Bezirk Freistadt

Den höchsten Ausländer/innen-Anteil hatte mit 28% der Bezirk Wels (Stadt), gefolgt von Linz (Stadt) mit 24,6% und Steyr (Stadt) mit 19,8%. Im Bezirk Wels (Stadt) entspricht dies einem Plus von 6,4% im Vergleich zum Jahr 2015. Die größten Gruppen in Wels waren zu Jahresbeginn 2020 Kroat/innen, Bosnier/innen und Türk/innen. Den geringsten Ausländeranteil wies zu Jahresbeginn 2020 der Bezirk Freistadt mit 3,6% auf.

Sprache und Bildung: 22,6% der Schüler/innen hatten andere Umgangssprache als Deutsch

37,7% der Schüler/innen im Bezirk Linz-Land hatten im Schuljahr 2018/19 eine nichtdeutsche Umgangssprache, gefolgt von Wels (Stadt) mit 36,9% und Linz (Stadt) mit 31,4%, 22,6% waren es im gesamten Bundesland. Betrachtet man die einzelnen Schultypen näher, zeigt sich in Oberösterreich, dass Schüler/innen mit nichtdeutscher Umgangssprache andere Wege durch das Schulsystem nehmen als Schüler/innen mit deutscher Umgangssprache. An Polytechnischen Schulen mit 33,9%, Sonderschulen mit 33,5%, neuen Mittelschulen mit 28,9% und Volksschulen mit 27,5% war der Anteil der Schüler/innen mit nichtdeutscher Umgangssprache höher als im Durchschnitt.
Zudem stammten im Schul- und Kindergartenjahr 2019/2020 rund 26,3% der Kinder, die eine Kinderbetreuungseinrichtung in Oberösterreich besuchten, aus nichtdeutschsprachigen Familien, in Gesamtösterreich lag dieser Wert bei 33%.

Arbeit und Beruf: Oberösterreich mit zweitniedrigster Arbeitslosenquote unter Ausländer/innen, Frauen deutlich häufiger betroffen

Die Erwerbstätigenquote in Oberösterreich lag im Jahr 2019 bei insgesamt 77% (Österreich: 74%). Personen mit Migrationshintergrund wiesen mit 72% (Österreich: 67%) eine geringere Erwerbstätigenquote auf als Personen ohne Migrationshintergrund mit 78% (Österreich: 76%). Im Bundesländervergleich war in Oberösterreich die Arbeitslosenquote im Jahr 2020 bei Österreicher/innen mit 5,5% am niedrigsten. Bei Ausländer/ innen betrug sie jedoch 11,1%, was österreichweit aber noch immer der zweitniedrigste Wert war – lediglich im Burgenland waren weniger beim AMS gemeldet (6,8%). In Anbetracht der Geschlechter zeigt sich, dass die Arbeitslosenquote in Oberösterreich unter ausländischen Frauen mit 13,7% deutlich höher war als diejenige von ausländischen Männern, die bei 9,5% lag. Bei syrischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern war die Arbeitslosenquote mit 27,2% besonders hoch, gefolgt von russischen und afghanischen Staatsangehörigen mit 26,8% bzw. 24,6%. Auch unter irakischen mit 23,2% und iranischen mit 21,8% Staatsangehörigen befand sich die Arbeitslosenquote über 20%.

Soziales: Besonders hohe Geburtenrate bei Syrerinnen

Frauen mit ausländischer Staatsbürgerschaft bekamen 2019 im Schnitt mehr Kinder als Österreicherinnen. Österreichische Frauen in Oberösterreich brachten durchschnittlich 1,48 Kinder zur Welt, Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bekamen 2,21 Kinder. Besonders hoch war die Geburtenrate mit durchschnittlich 4,63 Kindern unter Syrerinnen. Im Jahr 2019 wurden österreichweit 46.034 Ehen geschlossen – 7.875 davon in Oberösterreich.

ÖIF-Publikationen

Der ÖIF veröffentlicht regelmäßig Statistikbroschüren, Berichte und Handbücher zu den Themen Migration und Integration. Die kompakte und übersichtliche Aufbereitung ermöglicht Interessierten aus Wissenschaft und Praxis sowie Multiplikator/innen und der Öffentlichkeit einen raschen Überblick über aktuelle Schwerpunktbereiche. Bereits im vergangenen Jahr veröffentlichte der ÖIF eine Informationsbroschüre mit Zahlen und Fakten für Wien auf Bezirksebene, weitere Bundesländer-Broschüren werden folgen. Alle Publikationen können Sie online herunterladen oder bestellen. Hier geht es zum Angebot: www.integrationsfonds.at/mediathek

Rückfragen & Kontakt:

Österreichischer Integrationsfonds
Kim Izdebski
+43 1 710 12 03-322
kim.izdebski@integrationsfonds.at

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.