Neue Ausstellung: Susanna Fritschers faszinierende Installation im Theseustempel

Zu sehen im Volksgarten in Wien ab sofort bis 3.10.2021 – Eintritt frei

Wien (OTS) Das Kunsthistorische Museum setzt seine Reihe von Ausstellungen zeitgenössischer Kunst im Theseustempel fort und zeigt heuer eine Arbeit der in Frankreich lebenden österreichischen Künstlerin Susanna Fritscher. Mit Wieder-Öffnung der Museen in Wien kann die Schau nun seit dieser Woche bis 3. Oktober 2021 im Theseustempel im Wiener Volksgarten bei freiem Eintritt besucht werden.

Ein Parcours aus tausenden transparenten Silikonfäden

Die Ausstellung wurde vom Kunsthistorischen Museum in Auftrag gegeben und von der Künstlerin als immersives Environment eigens für die einzigartige Architektur des Theseustempels kreiert. Die Arbeit besteht aus einem Parcours aus tausenden durchscheinenden Silikonfäden, die sich vom Boden bis an die Decke erstrecken. Die zwischen bemalten, die geometrischen Muster des neoklassizistischen Interieurs des Tempels widerspiegelnden Stahlstrukturen gespannte Installation scheint ständig in Bewegung zu sein. Eine sanft vibrierende Schwingung, die vom Luftstrom angeregt und durch das einfallende Tageslicht akzentuiert wird, scheint ihr einen eigenen Atem zu verleihen. Gleich beim Betreten des Werks verändert sich unsere Wahrnehmung des Raums, wechselt ständig während wir ihn durchschreiten und schärft das Bewusstsein für unsere eigene physische Präsenz.

„Die von mir verwendeten Materialien – Folien, Schleier oder Fäden – sind so volatil, dass sie mit dem Luftvolumen, das sie einnehmen, eins zu sein scheinen“, erklärt die Künstlerin. „In dem Spiel, das sie im und mit dem Raum aufbauen, kippt die Materialität und kehrt sich um: Die Luft hat nun eine Textur, einen Glanz, eine Qualität; wir nehmen ihren Fluss, ihre Bewegung wahr. Sie erwirbt eine fühlbare, modulierbare Realität, eine Realität, die fast sichtbar oder hörbar ist und die als Schwingung, Oszillation, Welle, Frequenz beschrieben werden kann.“

Die Wirkung von Fritschers Installation ist subtil, verhalten und kontemplativ. Das Werk reagiert auf die Intimität des Gebäudes, das milchige Licht und die Fragilität seiner eigenen Materialität, indem es Außen- und Innenwelt ineinander faltet. Es bietet keine Erzählung an, sondern bevorzugt eine offene Beziehung zu den Besucher*innen, deren Präsenz und Bewegung dem Werk seine Bedeutung geben. Es macht, was alle großen Kunstwerke tun: Es belohnt uns für unsere geduldige Auseinandersetzung mit ihm. Die vom Spätfrühling bis in den Sommer und Frühherbst ausgestellte Installation wird sich im Wandel der Jahreszeiten und je nach wechselndem Stand der Sonne verändern, wenn die Tage zunächst länger und dann wieder kürzer werden.

Die Künstlerin Susanna Fritscher

Susanna Fritscher (geboren 1960 in Wien) lebt seit 1983 in Frankreich und arbeitet seit fünfundzwanzig Jahren in einem Atelier in Montreuil, einem Vorort im Osten von Paris. Dieses neue Werk ist das jüngste in einer Reihe verwandter Installationen in großem Maßstab, die die Künstlerin in den letzten Jahren entwarf. Es schließt an Präsentationen im Musée d’arts de Nantes (2017), dem Louvre Abu Dhabi (2019–2021) und dem Centre Pompidou-Metz (2020) an. Einige dieser Projekte, wie etwa der Beitrag zur 14. Biennale von Lyon 2017, beinhalteten zusätzlich Klang- und Bewegungselemente.

Die Ausstellung ist die erste institutionelle Präsentation Susanna Fritschers in Österreich. Sie wurde von Jasper Sharp kuratiert und von den Contemporary Patrons des Kunsthistorischen Museums großzügig unterstützt.

Zeitgenössische Kunst im Theseustempel

2012 begann das Kunsthistorische Museum, den Theseustempel im Wiener Volksgarten für eine Ausstellungsreihe zu nutzen. Der vom kaiserlichen Hofarchitekten Pietro Nobile zwischen 1819 und 1823 errichtete Tempel war ursprünglich als Rahmen und Präsentationsort für ein einziges zeitgenössisches Kunstwerk gedacht: Antonio Canovas monumentale Gruppe Theseus besiegt den Kentauren. Fast siebzig Jahre lang stand diese beeindruckende Skulptur aus weißem Marmor allein im Theseustempel, erst 1890 wurde sie in das neu errichtete Kunsthistorische Museum überführt, wo sie sich noch immer befindet. Mit dieser Ausstellungsreihe entspricht der Theseustempel nun erneut seiner ursprünglichen Funktion als Ort, an dem bedeutende Werke eines zeitgenössischen Künstlers gezeigt werden.

Im Rahmen der Ausstellungsreihe waren bisher Werke von Ugo Rondinone (2012), Kris Martin (2012), Richard Wright (2013), Edmund de Waal (2014), Susan Philipsz (2015), Ron Mueck (2016), Kathleen Ryan (2017), Felix Gonzalez-Torres (2018) und Maurizio Cattelan (2019) zu sehen.

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